Ibbenbürener Klippenlauf

Zweite Hälfte deutlich schneller als im letzten Jahr


Das Ziel lautet der "Hermannslauf" Ende April und da ist der Ibbenbürener Klippenlauf eine ideale Vorbereitung. Bisher war diese jedoch mehr als dürftig. Da wir vor einigen Wochen mit einer Grippe flach lagen, stiegen wir nach einer Laufpause locker und langsam ein. Wieviel Kraft man nach so einer Grippe verliert, sah man in den ersten Trainingseinheiten, die wahnsinnig schwer waren. Das war nicht nur eine "Männergrippe" :-) Auch die muskellären Probleme insbesondere nach längeren Läufen sind immer wieder da.

So absolvierten wir In den letzten beiden Wochen zwar zwei längere Läufe, aber da durch den Sturm "Friedericke" waren die meisten Wälder noch nicht "belaufbar".. Zudem bringen einen insbesondere diese 500 Höhenmeter auf 24,7 km verteilt  einen schon mächtig außer Puste. Letztes Jahr hatte ich einen wahren Einbruch, dieses Jahr sollte dies nicht passieren. Einfach als Trainings-Wettkampf angehen und locker laufen. Was immer man unter locker laufen versteht. An manchen Stellen gehts steil bergauf oder -ab und man muss immer konzentriert sein um nicht über Steine oder herausragenden Wurzeln zu stolpern.

Gegen 11.00 Uhr fuhren wir los in Richtung Ibbenbüren und das war gut so. Ein langer Baustellenstau, später ein Unfall, wir kamen an - als alle ankamen :-) Aber der Veranstalter hat alles super im Griff und top organisiert. Wir trafen noch unseren Raesfelder Lauffreund Winand, der beim Klippenlauf seine Premiere hatte. Um 14.00 Uhr wurden wir dann vom Bürgermeister der Stadt Ibbenbüren auf die Strecke geschickt. Kein wildes Losrennen und versuche so viele Klippen laufend zu bewältigen hieß es für mich. Und aus dem mittleren Starterfeld sieht man doch, dass einige es nach dem Motto angehen: "Laufe so lange es geht und dann gehe, bis es wieder läuft". Nicht mein Ding ! Das ist nicht die Art, die ich unter Laufen verstehe. Bestes Beispiel war eine junge Läuferin vor mir, die rannte was das Zeug hielt auf den ersten Kilometern und deutlich vor mir. Letztlich war sie über 20 Minuten hinter mir ! Egal - jeder muss selbst wissen, was er da tut.

Nach 2 Kilometern dann die 1. Klippe, die Nordhang-Klippe. Noch human mit 14 % Ansteigung, 60 Höhenmeitern auf 600 m, aber man pustet erste Mal. Geschafft ! Kurze Erholung und bei km 3,7 gehts wieder hoch, die Brumley-Klippe: Und die hat es schon richtig in sich mit 24 % Steigung. Auch diese schaffe ich sehr gut. Ich bin zwar deutlich langsamer als im letzten Jahr, aber es ging darum die Klippen gut zu schaffen.

Schon bei km 5,3 kommt die Postweg-Klippe und jetzt wird noch eins drauf gelegt: 25 % Steigung, der Boden teilweise schwierig mit Sand und ausgewaschenen Schotter. Geht es zunächst recht sachte zu, wirds zum Ende richtig steil und hier muss ich das erste Mal ein paar Schritte gehen. Aber so kurz, dass es eigentlich nicht erwähnenswert ist. Es geht über einen geschlängeten Single-Trail über viele Wurzeln zu einer Straße hoch, die man überquert. Ein bisscher Erholung ist angesagt, auch wenn nicht lang. Zwischendurch gibts sogar ein paar Stufen im Waldboden zu laufen. Bei km 7 die 4. Klippe, die ich wieder ohne Probleme komplett hochlaufe. Nun hat man ein wenig "Klippen-Pause", auch wenn es trotzdem weiterhin leicht Auf- und Ab geht. Ich schaue auf die Uhr und sehe bei km 10, das ich rund 1:10 Min. langsamer bin als im Vorjahr. Hab ich mir die Kräfte gut eingeteilt oder verliere ich noch mehr ? Nach dem man nun abwärts läuft, geht es nach der Verplegungsstation bei km 10,5 auf die Steinbruch-Klippe. Sie ist zwar nicht so steil, aber mit 1,6 km sehr lang. Es zieht sich, zudem ist der Untergrund mit Schotter und viel Matsch nicht einfach zu laufen. Die Hälfte ist fast geschafft, aber man weiß, die zwei schwersten Klippen kommen zum Ende. Trotz Anstrengung, man genießt die wunderschöne Strecke im Teutoburger Wald.

Die Fischteich-Klippe hat man bei km 14,4 geschafft, aber so langsam muss man immer mehr kämpfen. Hier heißt es für mich ein paar Schritte gehen und immer wieder leicht trabend aufwärts. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass ich die 1:10 Min. Rückstand vom Vorjahr komplett rausgelaufen bin. Prima !! Nun beginnt eigentlich der Klippenlauf erst richtig. Es geht jetzt teilweise steil bergab und bei km 15,9 kommt man zur Kaiserei-Klippe mit 22 % Steigung mit 45 HM,  aber zumindest auf 850 m verteilt. Trotzdem, die laufend zu schaffen ist schon schwierg. An einem Streckenpunkt ruft ein Helfer: Schnappes ?? und hält eine Flasche mit gelber Flüssigkeit und Pinchen entgegen. Ich denke mir: Na so ein kleiner Likör kann jetzt nicht schaden. Ich bleibe stehen, nimm das Pinchen und stelle fest: Hochprozentig !!! Oha - jetzt ist alles durchgespült.

Im Gegensatz zum Vorjahr läuft es deutlich besser, aus dem deutlichen Rückstand, ist ein deutlcher Vorsprung schon jetzt von rund 2 Minuten geworden. Aber auf die 8. Klippe kommt es drauf an: Die Hassberg-Klippe und die hat es richtig in sich. Hier zeigt sich, wieviel Körner man verloren hat. Die Strecke ist schmal, völlig ausgewaschen und richtig steil. Alle vor mir fallen ins Gehen. Auch ich gehe mehr als das ich laufe. Ich versuche immer wieder trabend hoch zu kommen und schaue auf meiner Uhr nach der Distanz, wie lange sich doch 400 m ziehen können. Geschafft - noch eine Klippe und dann gucken was geht. Doch die 9. Klippe, die sogenannte Wurzel-Klippe ist nicht einfacher. Wie der Name schon sagt, Wurzeln, Steine, tiefe Löcher - alles vertreten, man muss noch mal richtig beißen. Nach einem Single-Trail erreicht man die Schutzhütte am Hermannsweg und muss das letzte steile Teilstück laufen. Super geklappt - auch wenn meine Muskeln so langsam sagen: Jetzt kanns aber so langsam aufhören mit der Lauferei. Es geht nun oft abwärts, zwischendurch nur noch kleine Anstiege.

Wenn man sich die Kräfte einigermaßen eingeteilt hat, kann man nun noch an Zeit rausholen. Die letzten rund 2 km geht es über Asphalt. Ich kann das Tempo halten - aus einem Rückstand von 1:10 Min. bei km 10 ist ein Vorsprung von rund 3:45 Min. gegenüber dem Vorjahr geworden. Alles richtig gemacht und voll zufrieden.

2:09:37 Std. sind es geworden. Nachdem ich im Ziel ein wenig getrunken habe, gehe ich wieder zurück auf die Strecke und erwarte mein Schatz, die auch freudestrahlend mir entgegen kommt. Zwar ist sie langsamer als im Vorjahr, aber trotzdem ist sie dieses Mal besser durchgekommen. Und auch hier muss man sagen: Im letzten Jahr waren wir vom Training her viel weiter, nämlich im Training zum Rennsteig-Marathon.

Somit sind wir beide sind mehr als zufrieden und kloppen uns in der Veranstaltungshalle den Bauch mit Sahnetorte voll :-)

277. Wettkampf Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz Schuh
Ibbenbüren 24.03.2018 24,7 km 2:09:37 Std.  149. von 583
27. von 64
Nike Pegasus

 

 
   

 

Bertlicher Straßenläufe

Mal ein Tempolauf...

Fast 1 1/2 Jahre ist es her, dass ich einen Halbmarathon auf Tempo gelaufen bin. Vielmehr ist auf diese Distanz der Wohlfühl-Modus eingeführt. Statt auf Zeit heißt es, profiliert ohne Zeitdruck, oder zusammen mit Angelika oder einfach als Trainingslauf. Nun wollte ich endlich mal mit einer guten Halbmarathon-Zeit in das Jahr 2018 starten.

Das Training in den letzten Wochen klappte relativ gut und beim flotten wöchentlichen 10 km Trainingslauf konnte ich gute 45er Zeit erreichen. Also setzte ich mein Ziel von einer avisierten 1:38 nun auf eine 1.36 ! Hopp oder Topp ! Wenn es nicht klappt, hast Dich falsch eingeschätzt ......oder besser gesagt: Mal raus aus dem Wohlfühl-Laufen ! Bisschen Sorgen bereitete mir in den letzten Tagen der Piriformis-Muskel, aber es sollte schon gehen. Pünktlich um 10:40 Uhr fiel der Startschuss für rund 170 Teilnehmer-/innen. Früher bin ich wie ein Verrückter losgerannt, mittlerweile gehe ich es, egal auf welcher Distanz ruhiger und gleichmäßiger an. So lief ich den 1. km der oberhalb des Bauernfeldes endet in 4:30 Min.! Gut um das Ziel 1:36 zu erreichen. Aber kann ich auch 21,1 km von Anfang an so genau durchlaufen? Scheinbar ja ! Denn es ging zügig weiter. Auch an der Eisenbahnbrücke nur ein paar Sekunden verloren, waren diese schon wieder beim Abwärtslaufen eingeholt. Es lief prima und machte viel Spaß. Nicht am Limit sondern noch so, dass man auch mit den einen oder anderen Läufer ein paar Worte wechseln konnte. Kurz vor "Feuler" liefen wir dann auf einige "Gemütlichkeits-Marathon-Läufer", die zu Dritt oder Viert auf den nicht so breiten Weg nebeneinander liefen. Wir wollten sie nicht bei ihrem "Schwätzchen" stören und liefen ausgebremst zu Viert hintereinander um an ihnen vorbei zu kommen. Runter beim Therapiezentrum vorbei wurde es bei mir flotter. Nun, jeder der die Strecke kennt, weiß - es geht anschließend weiter rauf und runter. Einbiegen an den Forellenteichen und da war er.........Irgendwas fehlt für Bertlicher Verhältnisse......der Wind !! Schon waren alle herausgelaufenen Sekunden wieder weg.

Bei km 10 war ich bei 45:19 Min.(Gesamt-Schnitt 4:32 Min./km), gut in der Zeit! Nun nochmal das Gleiche und es wird eine gute Zeit. Wir näherten uns Real und es lief weiter wie ein Uhrwerk in 4:30 bis 4:32 Min. je km. Noch einmal die Eisenbahnbrücke hoch und dann war es das mit den "Rampen"! Jetzt packte einen der Ehrgeiz und ich wollte es nicht unversucht lassen, vielleicht doch noch eine 1:35 zu erzielen. Über die Hauptstraße, ab in den Bauernweg. Er ist zwar uneben und ramponiert, aber hier geht es leicht abwärts. Oben bei Real angekommen nochmal das Tempo fossieren um alles zu geben. Ich biege auf dem Sportplatz ein und sehe vor mir die Läufer auf dem Randstein (!!) laufen. Und das aus gutem Grund: Der Weg ist ein reinstes Matschfeld. Durch die Sonne ist der frostige Boden aufgetaut und alle bisher eingelaufenen Teilnehmer aller Distanzen haben den Boden total aufgewühlt.  Meine schönen grünen Schuhe :-) :-) Ich laufe ebenfalls auf dem Randstein, manchmal bleibt einen nichts anderes übrig als "reinzupatschen". Ich sehe aus wie ein kleines Ferkel. Auch wenn ich dadurch nicht richtig spurten kann, der letzte km ist in 4:20 Min. und so erreiche ich eine tolle 1:35:25 Std. ! Super gelaufen - beide Hälften fast identisch gleich gelaufen.

Der Piriformis-Muskel meckerte anschließend wieder, aber wohl so ganz werde ich das Problem wohl nie loswerden.

 

 

276. Wettkampf Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz Schuh
Herten-Bertlich 18.02.2018 HM 1:35:34 Std.  23. von 168  6. von 20 Saucony Kinvara