Ibbenbürener Klippenlauf
Persönliche Bestzeit knapp geschafft !
Rückenprobleme, Knieprobleme und diverses mehr – es ist nicht mehr so einfach zu laufen, wie vor einigen Jahren in der M 40. Umso mehr freut man sich, wenn man doch noch eine Leistungssteigerung schafft. Im letzten Jahr lief ich den Klippenlauf in 2:05:33 Std., nun schaffte ich eine persönliche Bestzeit in 2:05:07 Std. ! 24,7 km mit 500 Höhenmetern und 9 Klippen sind zu bewältigen! Die Strecke ist umso schwieriger, da man ständig auf den Untergrund achten muss, um nicht auf Steinen oder Wurzeln zu stürzen. Seit dem Rennsteig-Sturz bin ich da umso vorsichtiger. Im Anstiege-Laufen kassiere ich alle ein, um im Abwärtslaufen alle wieder vor mir zu haben. An manchen Stellen rutscht man leicht aus oder geht Gefahr umzuknicken. Sicherlich haben einige ständigen Trail-Läufer damit weniger Probleme, aber wer sich mal richtig lang gemacht hat wie ich im Mai – der hat das immer noch im Kopf.
Das Höhenprofil ist dabei einzigartig. Die ersten 2 km sind zum Eingewöhnen, zunächst flach, dann ganz leicht ansteigend. Doch dann geht es in die erste Klippe, und von da an ist es ein ständiges Auf und Ab. Keine Zeit der Erholung, denn auch bergab geht in die Beine.
Nach der 6. Klippe wird es hart, aber ab der Hassberg-Klippe, der 7. Klippe wird es richtig fies...
In diesem Jahr ging ich nach dem Start humaner an und ließ locker angehen. Im Kopf hatte man zwar die ungefähre Zeit vom letzten Jahr, aber das war zunächst kein Thema. Viel wichtiger war es mit meinen ledierten Knie die Klippen ohne Probleme zu schaffen. Nach der 4. Klippe und noch einer guten Zwischenzeit, dachte man daran evtl. doch die 2:05 zu schaffen. Besagte Hassberg-Klippe, wo es richtig knackig hoch ging, kostete mir viel Zeit ein. Und da dachte ich nicht mehr an einer PB. Aber auf den letzten 2 Kilometern heftete ich mich einfach an Birgit L., Topläuferin (8 malige Rennsteiglauf-Siegerin und 7 malige Gewinnerin der 100 km von Biel) und blieb bis zur Zielgeraden hinter ihr. Sie zog das Tempo an und ich hatte immer mehr die PB im Kopf.
Es klappt also doch noch !! Platz 100 von 601 Finishern, Platz 18 von 107 in meiner Altersklasse.
Die Veranstaltung ist super organisiert - da sieht man das Läufer dies liebevoll in den Händen haben.
Wer mal hier laufen möchte, die Startplätze sind limitiert und schnell ausgebucht:
Um euch eine Vorstellung davon zu geben, welche Klippen auf euch zukommen, sind diese im Folgenden jeweils einzeln mit ihren jeweiligen Herausforderungen dargestellt.
Nach etwa 2 km ist der Fuß des Teutoburger Waldes erreicht und die Strecke führt am Nordhang in den Berg. Die Steigung hat eine Länge von 600 m und eine maximale Steigung von 14 %. Der Weg ist breit und in Wellen erreicht man am Ende den höchsten Punkt des gesamten Streckenverlaufs. Aber sogleich geht es wieder abwärts...
Bei km 3,7 beginnt die Brumley-Klippe. Sie beginnt sehr sanft. Da man das Ende der Klippe noch nicht sehen kann, ahnt man noch nicht, was noch kommt. Der Waldweg wird immer steiler, aber erst auf den letzten ca. 50 m steht die Klippe wie eine Wand vor den Läufern. Es darf stolz sein, wer die hier 24 % Steigung hoch laufen kann. Auf 45 m höher gelangt man auf die Fünferkreuzung und die Strecke teilt sich. Die Kurzstreckler biegen nach links in den Single Trail der Brumley-Schleife, für die Langstreckler geht es geradeaus und sogleich wieder steil bergab...
Gerade erst ist man von der Fünferkreuzung bergab gelaufen, beginnt bei km 5,3 bereits die Postweg-Klippe. Hier gibt es kein langes Vorspiel. Die nur 350 m lange Klippe hat es von Anfang an in sich und hat den mit 25 % steilsten Streckenabschnitt. Auch die Bodenverhältnisse sind hier schwierig, der Weg ist sehr steinig und ausgewaschen. Als Belohnung wartet nach Überqueren des Postweges eine Getränkestation.
Bei km 7 wird die Teutohang-Klippe erreicht. Die Strecke hatte sich über einen schmalen abschüssigen Hohlweg, dem sog. „Büffelstieg“, von Norden dem Postweg am Südhang des Teutos genähert. An der Einmündung Teutohang geht es aber gleich wieder hinauf. Über eine Länge von 450 m und einer Steigung von bis zu 17 % wird die Schutzhütte am Hermannsweg erreicht, die auf 50 m Höhe liegt. Der Weg ist hier recht breit und der Boden glatt und fest.
Die Steinbruch-Klippe beginnt bei km 10,5 nach Erreichen des westlichsten Punktes des Streckenverlaufs. Frisch gestärkt am Getränkestand beginnt die flachste Klippe zunächst auf Asphalt, später auf Schotter. Die Steigung nimmt langsam zu, erreicht aber nur 8 %. Dafür ist sie mit 1.600 m recht lang und zermürbend.
Nachdem man die Fischteiche im nördlichen Teil des Teutos hinter sich gelassen hat, beginnt auf ausgewaschenem und wurzeligem Untergrund die Fischteich-Klippe. Der Weg ist teilweise schmal, überholen ist nicht immer problemlos möglich. Auf einer Länge von 700 m sind Abschnitte mit bis zu 15 % Steigung zu bewältigen, um bei km 14,4 wieder auf den Hermannsweg zu gelangen. Jetzt, nach 6 Klippen, beginnt der Klippenlauf erst richtig.
Nach einer kurzen Erholungszeit mit Getränkestation und der steilen Gefällstrecke der Postweg-Klippe gelangt man zur Kaiserei, wo der Boden sehr sandig ist. Bei km 15,9 wird der Boden langsam wieder fester und es beginnt die Kaiserei-Klippe, die sich über 850 m hinzieht und zum Schluss nach einer Steigung von 22 % wieder auf der Fünferkreuzung mündet. Mutig, wer hier noch läuft.
Die Hassberg-Klippe ist die „Königsklippe“ und die Krönung der Brumley-Schleife. Sie trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Am Südhang des Teutoburger Waldes, nach 18,2 (5,9) km Quälerei, steht diese Klippe wie eine Wand vor den Läufern. Der Weg ist recht schmal und ausgewaschen. Hier wird es bei 20 % Steigung richtig fies. Nach 400 m ist die Fünferkreuzung erneut erreicht, und es geht direkt wieder steil bergab...
Hat man erneut den Fuß des Südhangs erreicht, wartet bei km 19,6 (7,2) die letzte Klippe. Die Wurzel-Klippe ist nicht zu unterschätzen. Die Bodenverhältnisse sind extrem schwierig, man läuft praktisch nur auf ausgewaschenen Baumwurzeln. Auch die Steigung auf diesem letzten Stück hat es mit 18 % noch einmal in sich. Schlimmer aber ist, dass man noch nicht oben ist, wenn man meint, man ist oben. Über einen weichen, schmalen Single Trail erreicht man die Schutzhütte am Hermannsweg, verlässt ihn dann aber Richtung Norden, um das letzte steile Teilstück zu erklimmen. Man erreicht noch einmal den höchsten Punkt der Strecke, um dann den Teuto nach Norden hin wieder zu verlassen.
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