Hermannslauf

Jedes Jahr eine neue Herausforderung

Man kann ihn noch so oft gelaufen sein – der Hermannslauf ist jedes Jahr eine neue Herausforderung. Ist diesem Jahr ganz besonders, denn nur 7 Tage zuvor lief ich in Hannover den Marathon nicht gerade langsam und danach plagte mich eine Magen-Darm-Verstimmung, wo ich Dienstag flach lag.


Letzten Sonntag mitten in der Nacht raus – diesen Sonntag mitten in der Nacht raus. Um 4:45 Uhr klingelte Wecker. Da wir alles tagszuvor vorbereitet hatten, ging alles ruckizucki und wir waren auf der Autobahn. Um 7:30 Uhr waren wir dann auch wie gewohnt im Parkhaus Hermannstraße.

Da Angelika diesmal leider nicht startete ließen wir alles noch ein wenig ruhiger angehen und es war geplant, dass ich später hoch nach Detmold fahre.

Gegen 8.40 Uhr ging es dann auch mit einen der Shuttlebusse hoch und mit einigen traurigen Blicken musste ich leider allein einsteigen. Ich fühlte mit, wie sehr ihr das weh tat – der Hermann ist einfach unser Lieblingslauf worauf man sich das ganze Jahr freut.


Gegen 9:30 Uhr waren wir dann auch oben angekommen. Der Himmel sah nicht gerade einladend aus – aber das änderte sich hier immer wieder schlagartig. Umgezogen, Kleiderbeutel aufgegeben – die Zeit ging sehr schnell vorbei, so dass man schnell im Startblock stand.

Ein Wettkampf wäre kein Wettkampf, wenn man nicht zumindest versucht irgendein Ziel anzugehen. Auch wenn es unwahrscheinlich galt nach der letzten Woche, eine Zeit unter 2:30 abzurufen. Versuchen wollte ich es, ging es aber entspannter an. Näheres zur Strecke beschreibe ich diesmal nicht, dies könnt ihr gerne in den Berichten der Vorjahre lesen – ich fasse mich diesmal kürzer :-)


Die ersten Kilometer liefen auch ganz gut – voll in den gewohnten Splitts. Auch den Ehberg kam ich gut hoch. Wie gewohnt eine tolle Stimmung an der Strecke. Nach der Panzerbrücke und den darauffolgenden kleinen Anstieg lag ich bei km bei 47:30 Min.! Auch hier voll im Rahmen. Als nächstes stand bei km 15 der Tönsberg an und den kam ich dieses Mal überraschend gut hoch. Viel besser als in den Vorjahren! Irgendwie kam da eine leichte Euphorie aus bzw. ich dachte mir, ich hätte ein wenig Puffer. Von Wegen – in Oerlinghausen mit einer fantastischen Stimmung angekommen, Gel genommen und weiter gestartet in Richtung Schopketal. Doch hier bei km 20 sah ich auf der Uhr, dass ich doch einiges auf der Strecke liegen gelassen hatte: bei 1:38 Std. hatte ich den Punkt erreicht – die 2:30 flogen nun davon.

Trotzdem war ich noch immer hochmotiviert und dachte eigentlich ich wäre gut durch das Schopketal gekommen, aber die Lämmershagener Treppen waren dann ein entscheidener Knackpunkt.  Ich quälte ich mich hoch! Trotzdem wählte ich nicht die „Weicheier-Route“ neben den Treppen. Ein bezwungener Hermann zählt in meinen Augen nur über die Treppen.

Platt – noch einmal weitere Treppen. Hier verlor ich weitere Zeit. Ich kam zwar anschließend den eisernen Anton überraschend gut hoch, aber die Zeit war nicht mehr aufzuholen. Mir fehlte nachher einfach die Puste. Auf der Zielgerade konnte ich zwar noch einmal spurten und die tolle Stimmung „aufsaugen“, aber mehr als eine 2:36:05 Std. war in diesem Jahr nicht drin.


Roland ist nicht unkaputtbar – irgendwann verlassen mich auch meine Kräfte, das war heute der Fall gewesen.

232. Wettkampf Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz Schuh
 Bielefeld/Detmold 26.04.2015 31,1 km 2:36:05 Std. 609. von 5.556  78. von 705 Nike Pegasus