Bertlicher Straßenläufe
Kämpferherz…..
Bertlich darf einfach nicht ausfallen - auch in diesem Jahr nicht. Da ich einen Startplatz zum Köln-Marathon gewonnen hatte, kam die Option eines flotten Laufes jedoch für mich nicht in Frage. So beschloss Angelika und ich, dass wir gemeinsam den Halbmarathon in ihrem Tempo laufen würden. In diesem Jahr ist sie bisher nur einen Halbmarathon gelaufen, diesen stark profiliert, nicht weit nach ihrer langen Laufpause und eher als Foto-Fun-Lauf um die einmaligen Eindrücke des Rennsteiges festzuhalten.
So stand in ihrer Ergebnisliste in diesem Jahr eine 2:18 ! Das geht gar nicht meinte ich. Selbst als nicht so flotten Lauf, kannst Du diese Zeit locker wegmachen. Sie war erst sehr skeptisch, denn nach dem Monschau-Marathon trainierte sie eigentlich sehr unregelmäßig und nicht gerade ambitioniert. Ein Tag vorher korrigierte sie dann ihre Vorhabe und das Hauptziel wäre eine Zeit um die 2:06 Std., wenn unterwegs prima läuft, dann schneller. Wenn klasse läuft um die 1:59 Std.!
Bertlich ist keine flache Strecke, auch wenn es keine sonderlichen Anstiege gibt – aber immer leicht hügelig über die Felder. Eisenbahnbrücke und der Bereich um Feuler sind kurze Anstiege. Zweimal ist sie hier schon gelaufen und auch in einem Jahr wo sie schon 1:53 Std. gelaufen ist, reichte es in Bertlich nur für eine 1:59 Std. ! Also mal schauen was geht.
Die Bedingungen waren ideal ! Diesmal wollte ich nicht als „Pacemaker“ fungieren, der immer ein paar Schritte vorläuft, sondern eher als „Motivator“, da sie im Moment nicht so überzeugt von dem ist, was sie kann.
Mit Claudia K. noch vorher gesprochen, Kuchen reserviert und schon ging es in Richtung Start. Die ersten Kilometer liefen sogar noch überraschender als man dachte. Wirklich verhalten angegangen konnte man das Tempo zunächst auf eine 5:36 Min. im Schnitt halten. Nach Feuler und in Richtung Bauernweg wurde es sogar immer schneller. Vielleicht sogar einen „Tacken“ zu schnell. Bei Kilometer 13 waren wir bei einen Schnitt bei 5:30 Min. angekommen – was auf eine Gesamtzeit von 1:56 hätte deuten können. Es ging nach der Turnhalle leicht ansteigend und hier verlor sie auf einmal deutlich an Zeit. Von 15 bis km 19 war die Luft raus. Sie kämpfte tapfer und nun musste ich sie sehr oft motivieren. Bei km 17,5 musste sie eine kurze Gehpause einlegen. Diese gönnte ich ihr, stupste sie dann aber an weiter zumachen, da ihre persönliche Bertlich-Verbesserung auf den paar Kilometern noch immer möglich war. Wieder ins Laufen gekommen fiel es ihr zwar sehr schwer, aber nun kam ihr Kämpferwillen durch.
1:58:38 Std. ! Um rund eine Minute hat sie ihre Pb beim Halbmarathon in Bertlich verbessert. Klar, sie ist normalerweise deutlich schneller. Aber zum einen war es Bertlich und zum anderen – nach den letzten Wochen und dem Training doch eine sehr gute Zeit.