Brüder Grimmlauf

 

3 Tage Hitzehölle

Ein halbes Jahr hatte man sich auf dieses Event vorbereitet – nach 2012 sollte nochmal die 6:00 Std.-Marke fallen, mit dem kurzfristigen Temperaturanstieg war alles für die „Katz“.  Der Hermannslauf, der Vivawest-Marathon und etliche Haldenläufe galten als Vorbereitung. Gut vorbereitet, verletzungsfrei kam man durch den Winter und das Frühjahr. Auch statt des Schlafens in der Turnhalle in Rodenbach und Gelnhausen, buchten wir dieses Mal eine Pension in Niedermittlau, um gut ausgeschlafen zu den jeweiligen Etappen zu kommen. Mit einem Schlag war alle Mühe umsonst. Schon für Freitag sagte man für Hanau rund 30 Grad hervor. Immer wieder hatte man Hoffnung, dass es sich vielleicht doch noch kurzfristig ändert – von wegen. Gegen Mittag checkten wir in unserer Pension und machten uns auf den Weg nach Hanau. Die Startnummer mit einem Stoffbeutel, gefüllt mit Iso-Gels, Keksen, Erdnüssen, Duschzeug etc., holten wir wie gewohnt in der Main-Kinzig-Halle ab. Der Wagen konnte auch dort in der Tiefgarage geparkt werden. Rund 600 Läufer- und Läuferinnen waren für die 1. Etappe gemeldet. Fast keiner wollte in die Sonne raus, blieb er im Schatten stehen, als sich warmzulaufen. Jochen Heringhaus von Runners Point moderierte wie immer und schickte alle auf zirka 16 Kilometer lange Etappe um 17.30 Uhr. Wieder viele bekannte Gesichter aus den Vorjahren: Der Trupp aus dem Team Martin Bauer, die meistens in Rodenbach draußen unter den Bäumen schlafen, Daniel Roth und Katrin Schäfer, Thorsten, Stephan Siddi, der in den vergangenen Jahren sehr viel Verletzungspech hatte (unten im blauen Shirt), Erich – der sich fortlaufend bei allen Helfern und Zuschauern bekannt. Ein herzensguter Läufer, den man immer wieder gerne sieht. Und viele viele mehr – die man vom Namen her nicht kennt, aber sich immer wieder unterhalten hat.

1.    1. Etappe: von Hanau nach Rodenbach:
Nachdem man erst einen Abschnitt durch die City von Hanau lief, ging es entlang der Bundesstraße. Die erste Etappe ist mit nur 49 Höhenmetern relativ flach. Richtig schön ist sie nicht, aber je näher man nach Rodenbach läuft umso besser wird es. Die Sonne brannte erbarmungslos, neben mir Joana Tywczynki, die Siegerin von 2010. Wie schon in 2011 lief man auf einer Höhe, bei Kilometer 5 nach der Verpflegungsstelle überholte ich sie. Der Kopf war mittlerweile richtig am glühen, die kleine Plastikpulle die ich mitschleppte war auch leer getrunken. Waren die ersten km-Zeiten um die 4:30 Min., konnte man ab km 10 immer rund 10 Sekunden drauf rechnen. Die Hitze zollte immer mehr ihren Tribut. An den Verpflegungsstellen lief niemand durch, immer mehrere Schwämme auf dem Kopf ausgedrückt, Iso oder Wasser – Risiko ging keiner ein. Nun lief man auf Waldboden, die Bäume spendeten zumindest manchmal etwas Schatten. Aber auf den letzten Kilometer gab es dann auch die besagten Höhenmetern mit ein paar Brücken. Wir näherten uns Rodenbach und als man auf dem asphaltierten Boden die gemalte Schrift „Nur noch 67,5 km“ las, wusste man – es ist nicht mehr weit.

Von weitem hörte man Jochen der jeden Finisher namentlich aufrief. Die erste Etappe war geschafft: 1:08:20 Std. Platz 78 von 549 Finishern in der Serienwertung. Einzelne Etappenläufer unberücksichtigt. Nachdem Angelika ins Ziel kam, hieß es trinken, duschen und schnell im Shuttlebus um unseren Wagen nachzuholen. Klappte auch alles prima – nur nicht in Hanau. Da mussten wir eine unfreiwillige Pause einlegen. Bei dem Herausfahren aus der Tiefgarage wurde man abgelenkt von einem anderen Fahrzeug und ich stieß mit dem rechten Reifen an einer Bordsteinkante. Geplatzter Reifen! Somit konnten wir unseren bis zum Rand voll geladenen Wagen leerräumen um an das Reserverad zu kommen. Wäre alles ja kein Problem – wenn wir die festgesetzten Schrauben der Felge losbekommen hätten. Also hieß es von uns beiden „voll Karacho“ auf den Schraubenschlüssel springen. Und siehe da – ein bisschen Gewalt. Der Rest ging sehr flott, nur hieß es nun so dreckig und schmuddelig in die Pizzeria Da Bruno in Rodenbach. Wagen also wieder eingeladen und ab die Post. Die Pizzeria war schon voll mit Läufern. Nicht jeder nahm das Angebot der Gaststätte an der Bulauhalle an, wo man auch seine Pasta für nur 5,00 Euro bekam. Hier im Biergarten war es urgemütlich und der kleine Roland hatte natürlich Angst das er nicht satt wird und war am rätseln: Spaghetti Bolognese „normal“ oder „groß“. Mmmh, bevor man nicht satt wird, bestellte ich „groß“. Was ein Fehler war – von dieser Portion wären 3 Leute sattgeworden. Selbst Angelika half mit und trotzdem ging ein großer Teil zurück. Also – wer hier einmal startet und bei Da Bruno isst, die normale Portion reicht.

Gegen 21:30 Uhr ging es dann wieder in Richtung unserer Pension, die genau auf der Strecke der 3. Etappe lag. Die Zimmer nett eingerichtet, die Vermieterin super freundlich und hilfsbereit. Die uns sogar für uns Läufer ein ruhiges Zimmer aussuchte, da eine Hochzeitsgesellschaft sich für Samstag ansagte. Gegen 7.15 Uhr ging unser Wecker – Kaffee, Weißbrot mit Marmelade bzw. für Angelika mit Honig, alles zusammengepackt für die Aufgabe des Kleiderbeutels und ab ging es nach Rodenbach. Die Sonne knallte schon mächtig – aber Gott sei Dank war der Start bereits um 9.00 Uhr.

1.    2.Etappe: von Rodenbach nach Neuenhaßlau:

Ein kurzes Einlaufen im Wald, diesmal mit ganz neuen Vomero-Schuhen und dann ein wenig Dehnen. „Ach wir haben ja Zeit“ – falsch gedacht. (siehe Foto oben) Es waren noch 10 Minuten bis zum Start und alles stellte sich bereits auf. Nur wir nicht. Wir machten dies 5 Minuten vorher und standen ganz hinten. Nicht ein bisschen – ganz hinten – nach vorne zu kommen, keine Chance. Jochen zählte runter und ich versuchte zu laufen. Keine Chance – alles stand, aber richtig lang. Und als man unter dem Startbanner ankam, ging gar nichts. Wir waren im Feld der absoluten „Gemütlichkeit“. Das war nichtmals walken und das über etliche Meter. Der erste Kilometer war beendet – so langsam wollte ich nunmal nicht starten, auch nicht bei den Temperaturen. Dann rolle ich eben das Feld von hinten auf – trotzdem waren diejenigen, die alle in meinen Bereich laufen weit davon und nicht mehr in Sichtweite. Und bei der Hitze dahinter her zu rennen – nein Danke! Also lief ich zwar ab km 2 mein Tempo, versuchte zumindest ein paar zu überholen. Ich machte es wie letztes Jahr auf Mallorca, zähle die, die Du überholst. Bei 35 Läufer hörte ich auf, denn nun kamen etliche Gruppen, aber zumindest motivierte es etwas. Ich laufe auf Stephan auf und anschließend auf Katrin. Komischerweise habe ich leichte Seitenstiche. Zwischendurch nehme ich Gel weil ich denke es kommt eine Verpflegungsstation, wie man von weiten erahnt. Fehlanzeige – es waren nur Bottiche mit Wasser und Schwämme. Nun ein Gel verdrückt ohne mit Wasser zu spülen !! Suuuuper !!!

Die Strecke war nun sehr schön zu laufen, einige sehr knackige Anstiege, die man bei der schon vorhandenen Hitze locker hochtrabte – der km trotzdem noch in 4:53 Min. Anschließend ging es zum Käferberg hoch bei km 8 bis kurz vor km 10 und der hat es richtig in sich (km 8 in 5:24, km 9 in 5:04) . Aber kurze Zeit später wird man für diese Strapazen voll entschädigt. Man kommt aus dem Wald heraus und blickt über eine traumhaft schöne Landschaft – Felder so weit das Auge reicht und es geht Abwärts, steil Abwärts. So steil, das man sogar Tempo rausnehmen muss. Kilometer 10 in 4:26, km 11 in 4:22. Nun erreichen wir Neuenhaßlau – km 12 in 4:26 Min. flott, aber nun geht’s flach durch den Ort, einmal über einen Wald bzw. Schotterweg und dann in Richtung Ortszentrum in Richtung Ziel. Der 14. Kilometer dann noch einmal in 4:36 Min.! Ich bin anstrengend gelaufen, bin so durchgeschwitzt als ob ich schwimmen war, aber es geht. Zeit: 1:05:02 Std. Platz 88 (mit Etappenläufer) und 82. Platz in der Gesamtwertung. 195 Höhenmeter hatte diese Etappe. Wieviel ich an Zeit verlor – zeigte die Zeit und Platzierung von Joanna, die in etwa immer in meinen Bereich läuft: Platz 62 und fast 3 Minuten vor mir. So was passiert mir nicht noch einmal. Mein Schatz kam auch angedüst und nachdem wir ein wenig verschnauften, holten wir unsere Kleiderbeutel aus der nahegelegenden Halle, fuhren mit dem Shuttlebus zurück nach Rodenbach und fuhren mit dem Wagen wieder nach Niedermittlau zum Ausruhen. Es blieb nicht viel Zeit. Wir hatten bereits 12:00 Uhr Mittags, mussten noch futtern und natürlich auch rechtzeitig wieder in Neuenhaßlau sein.Gegen 16.30 Uhr sollte der nächste Startschuss fallen. Also Pause bis 15:15 Uhr und dann zieht die Karawane weiter.

3. Etappe: Von Neuenhaßlau nach Gelnhausen
Ausruhen auf dem Zimmer und Eiweißbrot gefuttert.   Es waren nun weit über 30 Grad und wir waren froh nicht auf der Wiese oder in der Turnhalle in Neuenhaßlau zu liegen. Ein bisschen gedöst und schon in die Vorbereitung für die 3. Etappe. Klamotten rausgesucht, wieder eine neue Tasche gepackt und zurück – diesmal nur 3 km entfernt von unserer Pension. So richtig Lust hatte keiner bei der Hitze zu laufen. Ein paar liefen sich ein – aber das waren vielleicht eine Handvoll. An diese Etappe hatte ich keine gute Erinnerung. Im letzten Jahr bin ich hier regelrecht eingegangen und da waren nur 26 Grad. Naja – wenn man „nur“ sagen kann. Um 16.30 Uhr ging es dann erst einmal durch den Ort, anschließend über Schotterweg und Trampelpfad durch einen Wald. Hier musste man an einigen Stellen aufpassen nicht über Wurzeln zu stolpern. Danach erreichten wir Niedermittlau und kurz nach unserer Pension war auch schon eine Versorgungsstation. Ein Gel genommen und nun ging es immer hügelig weiter bis man über den Schotterwege hoch zum Rauenberg war. Bei der Hitze ein richtiger Knackpunkt, hier musste der eine oder andere ein paar Schritte gehen – ich ebenfalls eingeschlossen. Besser gut oben ankommen, als mich völlig abzuschießen. Es ging über Waldwege bevor man gut steil abwärts lief. Noch einmal ein guter Anstieg und nun hieß es wirklich steil bergablaufen über eine tolle Landschaft. Bis km 12 klappte es alles prima – aber diese Etappe war nunmal ein wenig länger und so wurde es auch für mich schwieriger das Tempo zu halten. Im Ort Meerholz lockte mich an der Verpflegungsstation die Cola so nett an und ich trank diese gemütlich, sch… auf die Zeit! Es war aber schwer wieder ins Tempo zu kommen. Katrin lief auf mich auf und versuchte zumindest mich an ihr zu heften. Aber am letzten Anstieg war ich doch zu sehr k.o. und ließ sie ziehen. Es ging in Richtung Stadion. Und ein toller Einlauf im Stadion unter Anfeuerung von vielen Zuschauern und Cheerleader entschädigte wieder für alle Strapazen. Ich hatte zwar auf dieser Etappe einige Körner verloren – es war aber nicht ganz so schlimm wie im Vorjahr. Auch waren meine Blasen an den Füßen, die in den vergangenen 3 Jahren hier immer wieder einen Höhepunkt fanden, ebenfalls nicht so schlimm. Zeit:1:16:36 Std.  Platz 87 (mit Etappenläufer)  79. Platz in der Gesamtwertung. 179 Höhenmeter hatte diese Etappe. Angelika kam, wir duschten, machten uns frisch, holten den Wagen nach und ab ging es zur Pasta Party. Diese ist ebenfalls ein absolutes Highlight. Live-Acts, eine tolle Tombola und ein Essen was seinesgleichen sucht. Etliche Nudelgerichte, Salate, verschiedene Reisgerichte etc.! Gegen 22.20 Uhr machten wir uns auf dem Heimweg zu unserer Pension. Wecker stellen, Augen zu – morgen standen 2 Etappen an, wobei die morgendliche Königsetappe richtig schwer vom Profil und von der Beschaffenheit war.

 

1.     4. Etappe von Gelnhausen nach Wächtersbach
Wir standen viel zu spät auf – frühstücken, duschen, alles auf dem Zimmer zusammenpacken, Kleiderbeutel fertig machen etc. ! Es begann richtig hektisch – so etwas mögen wir gar nicht. Schnell über die A 66 nach Gelnhausen zur Aufgabe des Kleiderbeutel und Abmarsch durch die Stadt zum Start. Die Beine waren müde, die Wärme am frühen Morgen schon heftig. Um 9.00 Uhr ging es am Gelnhausener Rathaus los, zunächst über Kopfsteinpflaster ein Stück aufwärts, dann in Richtung Ortsausgang abwärts und flach weiter. Locker ließ es angehen, denn man wusste – auf dieser Etappe gibt’s es knackige Anstiege. Und so ging es dann auch schon nach 2 Kilometern los. Das Tempo fühlte sich gut an, dies ist die schwerste Etappe – aber für mich auch eine meiner liebsten. Bis km 6 geht es durch den Wald nur ansteigend. Ich laufe auf Joanna auf, überhole sie  - es klappt heute alles prima. Das Feld ist gerade bei diesen steilen Anstiegen ruckizucki auseinander gezogen. Nach km 6 ist nicht viel mit Ausruhen, auch wenn es Passagen gibt, wo man mal Abwärts läuft, es kommen immer wieder fiese Anstiege, die richtig weh tun. Das geht so bis km 11, danach hat man fast das Schwierigste hinter sich. Ich fühle mich wirklich klasse, überhole sogar einige gute Läufer, die in der Gesamtwertung weit vor mir liegen. Es ist heiß, aber der Schatten der Bäume hilft einen hier enorm. Kurz vor km 12, gibt’s noch mal einen Anstieg und dann geht’s es richtig steil bergab. An manchen Stellen ist es richtig rutschig und man muss vorsichtig rennen. Man beschleunigt auf diesen Waldboden, hat aber immer einen Blick auf den Untergrund. Bei km 14 ist man aus dem Wald heraus und läuft durch den Ort. Einige sind schneller als Abwärtsgelaufen und überholen mich jetzt auf dem Asphalt. Ich schaue auf die Uhr und denke mir: Du fühlst Dich super, wenn Du jetzt das Tempo nochmal erhöhst, erreichst Du sogar eine bessere Zeit als im Vorjahr und da war nicht so heiß. Ich nehme die Füße in die Hand und rase los. Der letzte km in 4:19 Min.! Meine Lieblingsetappe, meine beste Etappe in diesem Jahr. Zeit 1:18:23 Std., Platz 71 in der Etappenwertung und eine Verbesserung auf Platz 72 in der Gesamtwertung. Mit 357 Höhenmetern war dies die Etappe mit dem meisten Profil.

Nachdem Angelika im Ziel kam und etwas trank, wurde dann – wie meist zwischen 4. und 5. Etappe – ein wenig hektisch. Schnell noch den Bus mitbekommen nach dem Duschen, ging es zurück nach Gelnhausen und statt zunächst nach Bad Orb (Startort 5. Etappe), fuhren wir durch zum Zielort Steinau. Hier machten wir es uns auf eine Wiese gemütlich, frischten die leere Tanks nochmal auf und gegen 13.30 Uhr machten wir uns fertig. Der Shuttlebus zum Startort Bad Orb kam pünktlich gegen 14.00 Uhr. Klaus (siehe Foto – freier Oberkörper
J), hatte die Ruhe weg. Der Busfahrer drängte und Klaus war sich noch am umziehen, Schuhe zurecht legen, zig mal am Kofferraum – bis er endlich als allerletzter in den Bus stieg. Nun kannte jeder „Klaus“. Eine brütende Hitze, richtig Lust hatte wohl keiner mehr. Im Kurort Bad Orb suchte jeder irgendwo einen Schattenplatz aber viele gabs davon nicht. Wir setzten uns unweit vom Startbanner, quasselten noch mit Jochen Heringhaus, der unsere Laufschuhe unter der Lupe nahm J Es waren über 35 Grad im Schatten und für alle einfach unvorstellbar diese 18 km-Etappe noch zu Ende zu bringen.

1.     Meine Blasen an den Füßen sind zwar nicht so schlimm wie in den Vorjahren, machen mir aber so langsam Sorgen.

1.     5. Etappe: von Bad Orb nach Steinau

„Tal des Todes“ nennen einige Läufer diese Etappe, man läuft viel über die Felder – weit und breit kein Baum oder Schatten und wird von der Sonne voll erwischt. 15.30 Uhr werden wir mit Safri Duo losgeschickt, nach einem Anstieg geht’s erstmal flach weiter bevor der dicke Anstieg bei km 1,5 kommt – über 120 Höhenmeter – auf ca. 1,2 km. Zuerst klappt es ganz gut, aber den meisten fällt es nur noch schwer. Auch ich bin eher flott am hochgehen, anstatt zu laufen.  209 Höhenmeter hat die letzte Etappe. Oben angekommen bin ich durchgeschwitzt, als ob ich schwimmen war. Es geht durch ein Waldstück steil bergab. Eigentlich rennt man hier so schnell wie möglich runter, aber die Packung Erdnüsse die mich kurz vor dem Start anlachten, waren doch wohl ein wenig falsch – ich habe leichtes Seitenstechen. Viele rasen an mir vorbei und ich denke – gleich bist Du ganz hinten. Aber diese kleine Bremse wird zu meinem Vorteil, wie sich nachher herausstellt. Man nähert sich km 5 und Sabine Fritz hat spontan mit Jemanden eine zusätzlich Verpflegungsstelle eingerichtet. Einfach klasse, denn diesen Durstlöscher konnte jeder gebrauchen bei den Temperaturen. Bei km 7 eine weitere Verpflegungsstation, hier macht jeder richtig Pause trinkt ausgiebig, nimmt einen Schwamm und trabt an. Katrin läuft auf mich auf, sie läuft schön gleichmässig mit jemanden zusammen. Ich denke mir, bleib einfach dran – so kontinuierlich sie läuft. Zwischendurch kommen weitere Verpflegungsstellen. Hier kann sich keiner beklagen, die Organisation ist topp und hat kurzfristig klasse geschaltet und noch mehr eingerichtet. An der nächsten Verpflegungsstation nimm ich ein Gel und trinke ausgiebig. Katrin zieht davon, der eine oder andere auch. Bei km 10 geht noch einmal richtig aufwärts – hier habe ich wirklich Schwierigkeiten und verfalle ins Gehen. Oben angekommen, ist eine Verpflegungsstation – ich nehme mir ein Becher Cola  und seltsamerweise ist das so etwas wie der neue Antrieb. Es ist zwar nicht flott, aber ich kassiere ein Läufer nach den anderen ein, die nur noch locker am traben sind. An der nächsten Stelle nochmal und es klappt immer besser. Bei km 15 ist sogar Katrin wieder in Sichtweite und in Richtung Ziel bin ich sogar zu ihr aufgeschlossen und laufe hinter ihr. War wirklich die Cola der Auslöser für diesen Antrieb auf den letzten 5 Kilometern. Es geht ins Ortszentrum von Steinau, leicht aufsteigend – naja – im Gegensatz zu den Anstiegen auf den anderen Etappen eigentlich nichts. Aber bei der Hitze kommt mir alles wie ein Berg vor. Vor einem Haus haben sich zwei Frauen aufstellt mit Schlüsseln mit Wasser. Einmal richtig durchflutet und nun ging es die Zielgerade hoch. Viel Publikum was einen angefeuert. Jochen ruft wie gewohnt alle Namen auf und nun ist das Dingen zum 4. Mal geschafft.

Nachdem ich ausgiebig getrunken habe schaue ich auf die Ergebnisliste und staune – so schlecht war diese Etappe gar nicht. 83. Platz mit 1:33:30 Std. und in der Gesamtwertung Endstand den 75. Platz. Bei den Witterungsverhältnissen absolut klasse !

 

211. Wettkampf Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz
 5 Etappen 06.06.-08.06.2014 ca. 82 km
6:23:43 Std. 75. von 476 13. von 112