Bottroper Herbstwaldlauf
Zum ersten Mal die 25 km Distanz
Über 200 Wettkämpfe in meinen Läuferleben – nicht einmal bisher die 25 km-Distanz gelaufen. Wie läuft man diese ? Sind zwar nur 4 km mehr als ein Halbmarathon, aber ist nunmal mehr. Zudem überwiegend auf Waldboden. Eigentlich war dieser gar nicht geplant, aber da ich so oder so vor dem Steinfurt-Marathon nächstes Wochenende heute eine längere Einheit laufen wollte und die Zeit in Steinfurt so oder so nicht so wichtig ist, meldete ich mich Mitte der Woche online an.
Flott sollte es sein, aber nicht bis zum Anschlag. Ich schaute mir die Ergebnislisten der letzten Jahre an und verglich die Zeiten, von den Läufern die ich kenne und setzte mir das Ziel 1:55 bis 1:59:xx! Heute testete ich nochmals die CEP-Stulpen, die mir eigentlich immer gut taten. War der Essen-Marathon nur eine Ausnahme und lag es da an der Massage so kurz vorher ?
Die Mizuno Precision blieben in der Schuhgarage – auf dem längeren Distanzen fühle ich mich mit denen nicht so gut. Also mussten heute die Asics Nimbus den Weg durch die Kirchheller Heide laufen.
Ruhig angehen lassen, ist nur ein Trainingslauf. So lief ich auch an. Nach ein paar hundert Meter spürte ich jedoch einen Drang, in die Büsche auszutreten. Gibt sich das ? km 1 vorbei, fühlt sich nicht gut an….weiterlaufen - naja – geht nicht, bis 25 hab ich mich in die Hose gemacht! Also rechts raus! Sollte ein ruhiger Lauf werden, aber durch das Austreten, brauste ein Riesenfeld an mir vorbei. Es ging auf den Fussgängerweg an der Hauptstraße und nun musste man dadurch ein wenig Slalom-Laufen. Wir bogen ab in die Kircheller Heide auf die Rotbach-Route. Die Verpflegungsstation ein wenig weiter lies ich aus. Es fühlte sich prima an. Vor mir Erika S. aus Weeze, die oft in meinen Bereich läuft, zumindest als Anhaltspunkt. Neben mir ein Läufer von Spiridon Haltern. Sehr schön, er lief in etwa auch mein Tempo und gegenseitig machten wir immer wieder Tempo. An manchen Stellen war heute nicht angenehm zu laufen, man wechselte ständig die Spur weil man entweder rechts oder links abschössig lief. Desweiteren war es öfter auch rutschig an manchen Laub-Passagen.
Wendepunkt am traditionellen Weihnachtszweig wo die nächste Verpflegungsstation ist. Durch den engen Wendepunkt nimmt immer richtig Tempo raus. Es ging in Richtung Heidhofsee. An kleinen Rampen wars mal ein wenig langsamer, gings abwärts ein wenig schneller. Aber alles sehr schön gleichmäßig. Kilometer 10 deutete auf eine 1:57 Std.! Von hier an überholte man bereits die ersten Ultra-Läufer, obwohl sie 40 Minuten vor uns gestartet sind !! Das hatte nichts mit Laufen zu tun! Bei km 11 schon Gehpausen ? Die Ultras wurden immer mehr, in Höhe des Heidhofs wusste man nicht, überholt man Ultras oder 25er ! Unvorstellbar, dass die nichtmals 1/3 hinter sich hatten! Muss man sich dann so was antun ?
Die Hälfte der Distanz war erreicht und ich lag immer noch auf Kurs 1:57 bis 1:58! Am Heidhof gönnte ich mir eine Cola und nun ging es rauf und runter bis es zur Rampe in Richtung Heidesee ging. Ich hatte das Tempo ein wenig erhöht, bekam aber leichtes Seitenstechen. Also normal weiterlaufen. Am Heidesee waren viele Spaziergänger, manche davon scheinbar blind, denn ein paar Schritte vor mir in die Augen schauen und dann über den Weg zu gehen – dass hätte für uns beide bös enden können. Aber auch Mountainbiker klingelten wahrhaftig, wollten durch oder Hundeführer ließen die Leine über die Strecke gespannt. Der Streckenabschnitt ist nicht angenehm zu laufen.
Aber irgendwann darf man links abbiegen und nun hatte man viele Ultras vor sich, manche in 2er oder 3er Reihen. Mir kommt es mittlerweile vor, dass die Rücksichtnahme unter Läufern scheinbar erheblich nachlässt. Da kommt wieder das „Ich-Denken“, hauptsache „ich“ – egal ob man andere ausbremst, oder in Gräben überholen lässt. In den letzten Monaten sieht man immer mehr davon.
Es ging wieder entlang der Hauptstraße, anstrengend, aber es fühlte sich gut an. In den Wald links gebogen auf die letzten 2 Kilometer. Doch der kleine Anstieg ca. 1 km vor dem Ziel, der tut mir richtig weh. Auch wenn es nur ein Trainingswettkampf ist, ich möchte gerne die 1:58 stehen haben. Dann packt einen doch wieder der Ehrgeiz. Der Ehrgeiz der mir oft in diesem Jahr gefehlt hat. Auf der Brücke 2 Ultras rechts und 2 entgegenkommende Ultras links. Voll ausgebremst! Das wird knapp!
Es geht auf die letzten Meter und nun laufe ich wirklich auf das was noch geht. Kurz vor dem Ziel steht mein Schatz und Thorsten. Man sieht das unrund aus wie ich laufe, aber sch… egal !!
1:58:50 Std. ! Punktlandung ! Zum Schluss wurde es anstrengend, aber 25 km bleiben nunmal 25 km. Auch wenn manche in verschiedenen Laufforen mittlerweile meinen, das ist ja nichts……. Jungs und Mädels, wenn das nichts ist – das lauft doch diese Distanzen auch mal schneller !!
Mit den Kompressionsstulpen bin ich mir immer noch nicht sicher. Es war zwar nicht so schlimm wie in Essen, aber angenehm fühlten sie sich trotzdem nicht an.
Nächste Woche geht’s nach Steinfurt zum „Steinhart 500“. Unser Lauffreund Hubert aus Heidelberg kommt dazu zum Wochenende zu uns. Er wird die 29 km Distanz laufen! Wir freuen uns auf ihn – das werden Diskussionen bis spät in die Nacht werden.
220. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Gesamtplatz | AK-Platz | Schuh |
02.11.2014 | 25 km | 1:58:50 Std. |
61. von 550 |
11. von 80 |
Asics Nimbus |