Bottroper Herbstwaldlauf ULTRA 50 km
Wir sind ULTRA....
In den
letzten Jahren hatte man den Ultra in Bottrop schon öfter ins Auge gefaßt. Meist kam etwas dazwischen: Viel zu k.o. nach dem Herbstmarathon, Erkältung oder andere Termine. In diesem Jahr war es
ähnlich. Spontan wollten wir entscheiden und so kam eine Voranmeldung nicht in Betracht. Die ersten 10 Tage nach dem Frankfurt-Marathon konnte man sich nicht vorstellen eine Ultra-Distanz noch
draufzusetzen - viel zu schwer fiel das Training obwohl es nur lockere Einheiten waren. Erst am Freitag entschlossen wir uns zu starten. Da Angelika genau an diesem Tag auch ihrem Geburtstag
hatte, sollte dieser diesmal mit dem Ultra-Debüt gefeiert werden. Geburtstagstorte und Sekt wurde einfach mit eingeladen und schon ging es in den frühen Morgenstunden um die Ecke nach Prosper
Haniel.
Nachgemeldet, einmal umgeschaut und schon trafen wir auch Thorsten. Da wir diesem Lauf mehr oder weniger als Funlauf sahen,
starteten wir auch gemeinsam. Auch deshalb stellten wir uns fast am Ende des Feldes beim Start, obwohl es keine Matten zur Brutto/Netto-Messung gab. Auf die paar Sekunden kommt es bei einem Ultra
nicht an. So trotteten wir langsam und gemütlich los. Ein paar Meter hätten wir jedoch weiter vorne stehen können, denn manche 3er oder 4er Gruppen, die vor einen nebeneinander liefen, sorgten
dafür das man öfter über die Strecke hinaus an denen vorbei kam. Gemütlich laufen ja - aber ein wenig schneller sollte es schon sein. Der 1. Kilometer in 6:02 Min. ! Das nenne ich gemütlich !!
:-) Es ging über den "alten Postweg" in Richtung Rotbach-Route. Nicht auf die Uhr schauend im quasseln vertieft. Thorsten und ich hatten uns seit den Hermannslauf im letzten Jahr nicht mehr
gesehen, da gab`s viel zu erzählen. Erst bei km 5 schaute man nach: 27:17 Min. (Schnitt 5:27 Min./km). Nun war das Feld auseinander gezogen und automatisch wurde man schneller. Es ging über die
Rotbach-Route, unsere Trainingsstrecke, in Richtung Hiesfelder Straße. Keine Ahnung - auf welche Zielzeit das herauslaufen würde - einfach so weiter, dachten wir. Kurz vor der nächsten
Verpflegungsstation am Wendepunkt gings für mich in die Büsche und danach hieß es erstmal ein wenig zu sich zu nehmen. Wir erreichten den Birkenweg und die Zeiten wurden immer flotter -
mittlerweile im Schnitt um die 5:00 Min./km. An Verpflegungsstationen schloß zwar mal der eine oder andere hinter uns auf - aber niemand überholte uns auf die gesamten 50 Kilometer.
Vorbei am Heidhofsee, Mittelweg liefen wir in Richtung Heidesee. Hier hing ein Schild, das hier die Marathon-Distanz in der 2. Runde erreicht war. Die Verpflegungsstation am Heidesee nutzten wir
wieder ausgiebig, es wurde aber auch von Schokolade, Salzgebäck, Bananen u.a. vieles geboten, was einen einlud. Am Heidesee entlang war es nicht so ideal zu laufen, denn gerade die
eintreffenden Spaziergängen sahen es größtenteils nicht ein, ein Schritt beiseite zu machen, wenn Läufer entgegenkamen. Wieder zurück über den alten Postweg zum Startpunkt. Hier war an "normalen"
Laufen nicht zu denken, denn neben den ersten entgegenkommenden Ultras, musste man auch gleichzeitig die langsameren Zehner überholen, was nicht immer einfach war an manchen Abschnitten. Die
erste Runde war absolviert in 2:06:45 Std.! An der Verpflegungsstation wieder ausgiebig gefuttert und ein wenig den Applaus der Zuschauer am Rand aufgesaugt. Das motiviert für die 2. Runde. Und
nun kamen uns neben Zehner, Ultras auch die ersten 25er entgegen. Die Strecke war mächtig voll und ich meinte zu Thorsten, ich bin froh, wenn wir wieder alleine laufen können. Angelika kam mir
entgegen, einmal abküssen :-) Autoschlüssel übergeben und weiter gings. Erst als an der Verpflegungsstation bei ca. 30 die Strecke sich trennte, war wieder vernünftiges Laufen möglich. Pause an
der Station und die Salztablettendose gesucht und gesucht. Ach egal - einfach weiterlaufen. Gefunden und wieder zurückgelaufen. Auch weiterhin alles schön gemütlich. Der Kilometer war in 6:24
Min. :-)
Das war schon eine Mega-Pause. Doch unbewusst erhöhten wir das Tempo: Km 33 in 4:41 Min. und ich meinte zu Thorsten, das dies ein wenig zu flott sei - wir hätten noch 17 vor uns. Am Wendepunkt machten wir wieder eine ausführliche Pause, das glich wieder vieles aus. Nun waren wir meistens im Schnitt um die 5:00 Min.! Man merkte das man schon einiges hinter sich hatte und es nicht mehr so leicht fiel wie zuvor, aber trotzdem fühlte ich mich noch prima.
Das Feld war riesig auseinander gezogen und ich meinte: Dort in Entfernung - die Dame in blau, die ist mein Ziel, die will ich noch packen auf den letzten Kilometern. Ansonsten war eigentlich weit und breit kein Läufer zu sehen. Den Heidhofsee hatten wir auch ein weiteres Mal hinter uns gelassen und nun ging es wieder in Richtung Heidesee. Die "Dame" entpuppte sich als "Herr" :-) Eingeholt hatten wir sie kurz vor der "Marathondistanz". Marathonzeit: 3:34:xx! Cool und das für ein Funlauf mit sovielen gemütlichen Haltepunkten. Pause am Heidesee und auf in die letzten Kilometer. Erst kurz vor km 47 erblickten wir einen Läufer in Entfernung und Thorsten packte noch einmal der Ehrgeiz, ihn noch einzukassieren. Ich ließ ihn ziehen und blieb in Sichtweite hinter ihn. Ich hatte mehr als mein Ziel erreicht.
Zweite Runde in 2:08:57 Std., nicht sonderlich viel auf der 2. Runde verloren, eigentlich gar nichts - denn die Futterei auf der 2. Runde war ein wenig ausgiebiger. Im Ziel kam mir sofort Thorsten mit leckeren Erdinger entgegen. Ab unter die Dusche und warten das die "Ultraline" kommt :-) Mit 2 anderen Mädels kam sie fröhlich angelaufen, eigentlich nicht danach aussehend, dass sie einen Ultra hinter sich hatte.
Viel gefeiert, mit Sekt angestoßen und anschließend mit Thorsten noch Geburtstagstorte gefuttert. Das nenne ich Geburtstagslauf :-)
174. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Gesamtplatz | AK-Platz |
11.11.2012 | ULTRA 50 km | 4:15:45 Std. | 46. von 278 | 13. von 63 |