Roruper Abendlauf
Zum 8. Mal in Rorup
Ohne einmal auszusetzen: Im 8. Jahr hintereinander startete ich beim Roruper Abendlauf. In diesem Jahr als Begleitung von Angelika. Bevor ich in den Marathon-Plan für Amsterdam einsteige, ließ ich mich von meinem Schatz zu einer Regenerationwoche überreden. Was so viel hieß: Ich lief die Trainingseinheiten mit ihr und auch den Wettkampf in Rorup. Wobei mir das "einen Gang zurückgeschaltete" Tempo genauso schwer fiel, wie mein sonstiges Tempo.
Waren die Temperaturen in der Vorwoche noch in Drevenack ideal - so sah es in Rorup mit 25 Grad weniger vergnüglich aus. Zunächst stark bewölkt, kam genau rechtzeitig zum Start zudem die Sonne raus. Aber egal! Für Angelika hieß es so oder so erst einmal "Tuchfühlung" wieder mit dieser Distanz. Sicherlich hatten wir eine gewisse Zeit im Kopf, doch vielmehr sollte es für sie ein erstes längeres Tempotraining sein.
Hier in Rorup ist alles extrem famililär und doch nahezu perfekt organisiert. Die Moderatoren stehen auf einen Lkw im Zielbereich. Die Duschen sind zum größtenteils von der Feuerwehr organisiert und richtig urig. Und der Startbogen wird von Helfern jeweils zu der Markierung per Hand getragen.
400 Läufer und Läuferinnen machten sich pünktlich um 19:10 Uhr auf dem Weg über die Felder rund um Rorup. Kein kleines Starterfeld für einen Zehner und so ist es zumeist nach dem Start zunächst sehr eng. Über einen schmalen Wirtschaftsweg geht es seitlich vorbei am rechts liegenden Sportplatz von SV Brukteria Rorup. Auf dem ersten Kilometer ist es nicht einfach für mich zu laufen. Ich versuche bei Angelika zu bleiben und muss daher öfter über Unebenheiten am Streckenrand laufen. Der erste Kilometer ist wie zumeist hier, ein wenig zu schnell - aber jeder versucht hier irgendwie aus dem Pulk herauszukommen. Nun mehr bilden sich kleine Grüppchen und wir finden unser Tempo. Kilometer 2 ist um die 10:00 Minuten, doch irgendwie sehe ich schon hier, dass diese Geschwindigkeit Angelika mehr anstrengt als ihr lieb ist. Dieses Tempo scheint ihr momentan für den 5er zu reichen, für den 10er noch einen Tick zu schnell. Kilometer 3 bei 15:00 Min., doch nun schien die Luft heraus zu sein. Rorup ist eine leicht hügelige Strecke, sicherlich nicht unbedingt um einen Topzeit zu erreichen, aber heute machte ihr zudem auch die Wärme zu schaffen. Ich versorgte sie mit den einen oder anderen Becher Wasser und ließ mehr oder weniger ihr das Tempo machen.
Bei Kilometer 5 waren wir bei 25:32 Min., was auf eine 51er Zeit deutete. Genau der 5. Kilometer war mit 5:18 Min. deutlich über die vorherigen. Ist Angelika meistens jemand, der auf die 2. Hälfte noch einmal beißen und beschleunigen kann, war ich heute doch überrascht, dass dies genau das Gegenteil war. Man sah ihr an, dass sie diesen Lauf nur zu Ende bringen wollte. Km 6 und 7 mit 5:07 und 5:08 Min. noch o.k., Kilometer 8 mit einer Pause an der Getränkestation mit 5:22 Min. viel langsamer. Da nutzte es auch nichts das Stimmungsnest an der Scheune mit flotter lauter Musik und vielen Anfeuerungsrufen. Sie kämpfte sich ins Ziel mit einer 51:59 Min.! Im Grunde eine sehr gute Zeit, denn seit ihrer Verletzung hat sie lange Zeit nicht vernünftig trainieren können. Doch überrascht waren wir vielmehr wie sie auf der 2. Streckenhälfte abbaute. Die fehlenden langen Läufe und die fehlenden Tempoeinheiten merkte man deutlich. Wo es fehlt, hat man nunmehr gesehen! Wenn es ihre Schulter zulässt, weiß sie nunmehr woran in den nächsten Wochen trainiert werden sollte.
Trotzdem hat es wieder einmal hier in Rorup Spaß gemacht und wir fuhren in keinster Weise enttäuscht nach Hause.