Rund um das Bayerkreuz Leverkusen

Total nervös vor dem Start
Leverkusen stand zunächst nicht auf unseren Programm für das Frühjahr. Da das Training jedoch in den letzten Wochen super klappte, entschlossen wir uns doch für eine Anmeldung. Ausschlaggebend bei mir war auch das das Intervalltraining der letzten Wochen, eine gute Zeit erahnen ließ. Zudem wollte ich den, für mich, verkorksten Bertlich-Halbmarathon vergessen machen. An eine Bestzeit dachte ich die ganzen Tage, aber Bertlich war auch immer noch im Kopf!

  

Ob es richtig war, sich für den Elitelauf bis 40 Minuten zu melden ? Irgendwie war mir nicht wohl bei der Sache, auch wenn ich in 2008 schon in dieser Gruppe lief. Aber ich beiße mich lieber an einen schnellen Vordermann heran, als vorneweg zu laufen. Trotzdem ist es schon ein komisches Gefühl in einer Extra-Gruppe mit den Top-Kenianern sowie Sabrina Mockenhaupt und der zigfachen Meisterin Birgit Lennartz zu laufen. Irgendwie gehöre ich einfach dort nicht rein - denke ich zumindest. Mir ist auch keine 10er-Veranstaltung bekannt, wo weit über 100 Läufer- und Läuferinnen um die 35 Minuten laufen. Nachdem Angelika im Vorlauf im wahrsten Sinne ihre alte Bestzeit ausgelöscht hatte, trafen wir Andre. Auch er war für den Elitelauf gemeldet, er hatte ein ähnliches Ziel und zudem, war er genauso angespannt und nervös wie ich.

  

Die Veranstaltung ist Top organisiert. Einziger Nachteil ist wirklich teilweise die Wartezeit zwischen den Läufen. Angelika startete um 11:15 Uhr, wenn ich in einer anderen Startgruppe gewesen wäre, wäre mein Start um 14:15 Uhr losgegangen, denn zwischen den normalen Läufen fand auch noch der Staffellauf statt. So hielt es sich nun im Rahmen. Angelika zog sich schnell um und ich bereitete mich so langsam auf meinen Start vor.  Ebenfalls schön ist es, dass man vom großen Werks-Parkplatz rucki-zucki auf dem Gelände ist. Startunterlagen werden in einem Extra-Zelt ausgegeben. Zu der Startgebühr von 10 Euro gab es zu dem ein Funktionsshirt. Da kann man wirklich nicht meckern. Die Strecke ist relativ flach und gut zu laufen. Lediglich ein Streckenabschnitt ist windanfällig. Dies war auch in diesem Jahr wieder so, denn als ich während Angelikas Lauf an der Strecke in Höhe des Casinos stand, wehte die eine oder andere kräftige Böe.

  

Start um 15 Minuten verschoben
Nach dem ich mich Eingelaufen hatte, kam die Durchsage, dass sich mein Lauf um 15 Minuten verzögert, wegen dem Staffellauf. Toll, weitere Minuten voller Nervosität - Ich wollte einfach nur loslaufen und nun noch längere Anspannung. Also noch mal ein paar Meter getrabt und dann aufgestellt. Was heißt aufgestellt - einfach hinten hingestellt, vorletzte Reihe. Nach dem die Topläufer namentlich vorgestellt wurden, kam der Startschuss aus dem Nichts. Endlich !!! Bring diesen Lauf schnell zu Ende, bevor du kollabierst, dachte ich mir.

 

Bestzeit !
Den ersten Kilometer geht es leicht ansteigend die Kaiser-Wilhelm-Allee hoch , ehe es ein Stück über die Friedrich-Ebert-Strasse geht. Das Feld war zu diesem Zeitpunkt noch sehr eng zusammen, und so musste man an manchen Stellen aufpassen nicht den Vordermann in die Hacken zu treten. Mit 3:46 Minuten war der erste Kilometer ein wenig schneller als gedacht, aber ich wußte auch nicht wozu ich heute in der Lage war. Birgit Lennartz, immerhin früher eine der Spitzenläuferinnen der deutschen Marathonszene gleichauf neben mir (siehe Foto). Direkt dahinter Andre. Immer wieder abwechselnd, mal der eine einen Schritt schneller, mal der andere. Am Casino der erwartete Wind, in der ersten Runde hielt er sich aber noch in Grenzen. Nach Kilometer 2,5 setzte sich Andre vor mir und zog das Tempo an - oder bin ich ein wenig langsamer geworden ?

 

Kilometer 3 waren wir wieder auf eine Höhe. Angelika stand am Casino und rief uns zu. Der Wind war unangenehm und brachte mich das eine oder andere Mal aus dem Laufrhythmus. Die Zeiten hatten sich alle auf 3:59 Min. eingependelt.  Es ging in die 3. Runde und Kilometer 5 passierte ich in 19:41 Min.! Andre hatte sich nun wieder vor mir gesetzt, ich hielt mich zumindest ein paar Meter direkt da hinter. Der Abstand wird nicht größer - also laufe einfach so weiter, dachte ich mir. Einen kleiner Hänger bei Kilometer 7 (4:07 Min.) kostete mir zu viele Sekunden und ärgerte mich total . Danach war das Tempo wieder gleichmäßig. In der 3. Runde störtr mich der Wind schon mehr - es kostete einfach Kraft dagegen anzugehen. Die Kilometer waren weiterhin bei 4:00 Min. - wenn nicht diese dusseligen verlorenen Sekunden bei km 7 gewesen wären . Trotzdem, eine Zeit unter 40 Minuten war sicher drin. Die letzte Runde ist eingeläutet, Andre entfernte sich nicht, ich kam aber auch nicht näher ran. Zwischen uns Birgit Lennartz - das gleiche Feld von Anfang an, nur in anderer Reihenfolge.

 

Es ging auf die Zielgerade und die zieht sich immer wie Kaugummi. Das Ziel schon sehbar sind es trotzdem noch rund 400 Meter. Nun war ich mir sicher, es wird eine neue persönliche Bestzeit. Ich versuchte noch einmal Gas zu geben, aber diesmal gelang es nicht, die Beine wollten nicht mehr. Mit 39:46 Min. bin ich 12 Sekunden schneller als meine vorherige Bestzeit.  Ein Saisonziel somit schon jetzt erreicht. Da dieses Jahr so oder so kaum Zehner noch gelaufen werden, war`s das wohl ! Andre kam mit 39:32 Min. ins Ziel - ebenfalls absolut Klasse !

 

Im Ziel gab es neben Isogetränken auch alkoholfreies Bier - toll, und das alles für das Startgeld, dank der vielen Sponsoren.

Endlich durften Angelika und ich uns über 2 Bestzeiten freuen. Oft war es leider nur einen von uns gegönnt, diesmal half uns unser guter Trainingsplan zu einer hoffentlich öfter statt findenden Ausnahme :-)

138. Wettkampf

Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz
  13.03.2011 10 km 39:46 Min. 250. von 951