Venloop (NL)
Das Suchen nach Gründen....
Nicht ohne Grund gab ich vor diesem Wettkampf mein Ziel nicht preis. Nach den letzten Wochen hatte ich mir für dieses Event die persönliche Bestzeit vorgenommen. Um mich aber nicht nicht selbst zu sehr unter Druck zu setzen, erwähnte ich diesen Halbmarathon nur am Rande. Dabei war die gesamten Trainingseinheiten seit Anfang des Jahres nur auf diesen Tag ausgerichtet. Die Tempoeinheiten klappten immer besser und nur Angelika und Ciaron wussten von mein Vorhaben: 1:28er Zeit !!
Doch bei aller Euphorie geriet mein Ziel fast in Gefahr. Zum einen das Freitag-Training in der Vorwoche, wo ich nach einem Tempolauf noch einen intensiven Treppenlauf als Training für "den Hermann" absolvierte und zum anderen am Samstag noch einen langen Lauf von 27 Kilometer drauf zu setzen. Eigentlich kontraproduktiv für einen Angriff auf die Bestzeit, denn danach schmerzte meine rechte Wade wieder. Was macht Läufer dann die Woche über ? Dehnen, Cremen und Massage von der besten Masseuse der Welt. Außerdem mal ein anderes Problem: Welche Schuhe trag ich in Venlo. Die Nimbus mittlerweile arg verschließen, wie ein abgefahrener Autoreifen, die Brooks eigentlich noch nicht eingelaufen mit der Skeptik ob sie auch für einen Halbmarathon geeignet. Aber letztlich dafür gibts auch ein Laufschuh-Forum, wo man den einen oder anderen Tipp sich holen kann. Laufwiesel gab mir den Ratschlag keine Experimente einzugehen und meine alten Schlappen anzuziehen.
Viel zu früh machten wir uns dann Sonntagmorgen auf den Weg nach Venlo. Zwar hatten wir dadurch schnell unsere Startunterlagen, aber bei den useligen Regenwetter standen wir uns dann lange Zeit die Beine in dem Bauch. Fakt war, als wir zum Auto zum Umziehen gingen, waren wir schon pitschenass bis auf die Haut. Auch wenn wir uns die Zeit mit Gummihammer schlagen vertrieben (siehe Foto oben) *grins*.
So saßen wir zwischenzeitlich im Auto und suchten fieberhaft nach Gründen, warum es heute nicht mit der Bestzeit klappen sollte *grins*: Die Wade, der Regen, die nassen Wettkampfschuhe und vor allen Dingen war uns einfach viel zu kalt.
Nach einem kurzen Warmlaufen gings dann endlich in den jeweiligen Startblock. Wieder einmal eine tolle Atmosphäre, nach dem Startschuss wurden Konfetti-Kanonen in die Luft geschossen - Stimmung pur. Da ich im vorderen Startblock bis 1:30 Std. stand, lichtete sich das Feld sehr schnell und schon nach ein paar hundert Meter konnte man frei laufen. Was einen ein wenig nervte, war das erneute Einsetzen des Regens. Die ersten Kilometer ein wenig zu schnell, aber ich fühlte mich prima und locker. Stimmungsnester immer wieder, von Langeweile keine Spur. Neben mir zeichnete sich sehr schnell eine Gruppe ab, die das Ziel 1:29 vor Augen hatte. Immer wieder überholte man sich gegenseitig, blieb aber letztlich zusammen. Neben den offiziellen Verpflegungsstellen, gab es immer wieder auch privat organisierte Stände, wo Wasser gereicht wurde. Das man normalerweise an Streckenabschnitten vorbei lief, wo eigentlich gar kein Mensch wohnte und trotzdem oft Publikum stand, war schon erstaunlich. Kilometer 5 war absolviert in 20:33 Min.! Schneller als vor 2 Jahren und ich fühlte mich absolut klasse. Ich war mir sicher: Die Pb fällt heute !
Zum ersten Mal Seitenstiche bei einem Wettkampf
Von der Euphorie wurde ich jedoch zwischenzeitlich gebremst. Ab Kilometer 9,5 als es auf dem Veenweg leicht nach oben ging, bekam ich höllische Seitenstiche. Toll in der Zeit gelegen und dann so was! Woran es lag - keine Ahnung. Falsch geatmet oder das Anknabbern eines Fitnessriegel 50 Minuten vor dem Start. Jedenfalls hörten die Seitenstiche nicht auf und ich musste deutlich an Geschwindigkeit rausnehmen. Als ich auf dem Deich am Maasveldpad kurz vor Kilometer 13 die Pacemaker 1:30 kurz hinter mir hatte, hatte ich arge Befürchtungen, dass mein Vorhaben doch noch scheitert. Erst nach der Brücke als es bei Km 15 auf die Baarlosestraat ging, konnte ich das Tempo wieder anziehen und den Abstand wieder erhöhen. Plätze, die ich zuvor verlor, kassierte ich nunmehr wieder ein. Ich hatte bis Kilometer 16 etwas an Zeit verloren, konnte jedoch wieder schneller werden. Die 1:28er Zeit war wieder greifbar nahe. Wie schnell einen etwas aus der Bahn wirft, ist schon erstaunlich. Vielleicht war es aber auch Glück im Unglück - so wurde ich zur Temporeduzierung gezwungen. Als es in Richtung Innenstadt ging, trug einem das Publikum im wahrsten Sinne durchs Ziel: 1:28:37 Std. !! Jahres-Ziel erreicht! Neue persönliche Bestzeit. Gesamt Platz 264 von 3.475 Finishern. Das "Geheimhalten" bzw. tiefstapeln hat sich ausgezahlt.
Alles prima organisiert, lediglich das die Aufwärmfolien für die Läufer nach 1:35 ausgingen, ist ärgerlich und darf normalerweise nicht passieren.
Ansonsten steht jetzt schon wieder fest: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei - Termin 27.03.2011.
Am Abend dann beim Griechen: Ich trink Ouzo - was trinkst Duso ? Anstoßen auf die Bestzeit ! Muss auch mal sein.....
116. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Gesamtplatz | AK-Platz |
21.03.2010 | Halbmarathon | 1:28:37 Std. | 264. von 3.476 |