Tiergartenlauf Velen
Viel zu schnell angegangen
Im vergangenen Jahr waren wir schon überrascht über die kleine, aber absolut topp organisierte Veranstaltung. Für uns also ein Grund hier wieder zu starten. Auch in diesem Jahr boten die Velener ein tolles Rahmenprogramm. Viel Unterhaltung für die Kids, angefangen von Hüpfburg, Kletterwand, Kindertatoos bis hin zum Edelsteine waschen. Für die hungrigen Läufer- und Läuferinnen gabs neben der Kuchen- und Waffelecke, Eiswagen, einen großen Grillstand und Getränkestand sowie Livemusik. Was will man mehr ?
Der 10er findet im Rahmen eines Laufcups statt. Desweiteren gibts viele Schülerläufe, 5er und natürlich der Halbmarathon. Die amtlich vermessene Strecke führt durch den Tiergarten und anschließend über die Felder auf dem Heidener Landweg. Eine sehr windanfällige Strecke. Das Laufwetter war ideal, der eine oder andere Regenschauer störte uns wenig. Umkleidekabinen und Start sind nur ein Katzensprung auseinander. Somit kann man seine Sachen dort lassen und die Jacke nach dem Einlaufen vor dem Start zurück bringen. Naja, wenn man für den Juni normale Temperaturen hätte, könnte man sich die Jacke ja eigentlich ganz sparen. Aber Sommer in Deutschland, da gibts in diesem Jahr wieder nichts zu zu sagen.
Nach dem profilierten Lauf in Leverkusen, sollte es heute ein wenig schneller werden - wenn möglich. Im Moment wissen wir beide nicht so wie wir stehen. Das Training ist aus mehreren Gründen total reduziert, der einzige Tempolauf in letzter Zeit war genau der genannte Wettkampf in Leverkusen.
Nach dem Start ging es vorbei an einer Sambagruppe (auch so was bieten die Velener !!!) in den Tiergarten. Zunächst ein paar Mal eckig zu laufen, geht es zunächst auf Schotter und Waldweg. Vor mir zieht ein Jugendlicher in einen Wahnsinnstempo an die Spitze. Schlabberbuxe und normales T-Shirt. Ich denke mir sofort - das geht nicht gut, der wird nicht Sieger, den kassieren wir alle ein.
Eine wunderschöne Strecke zunächst über ein paar Brücken und entlang an einem Bach. Nach rund 2 Kilometern kommt man wieder auf Asphalt und hier kommt man sofort zu einem kleinen Event: Man durchläuft das alte Sägewerk, wo die Maschinen extra angestellt werden, begleitet von jubelnden Bauern.
Ich liege zur Zeit sehr gut im Soll, eigentlich ein wenig zu schnell. Wieder habe ich eine passende Begleitung, ständig wechseln wir uns ab mit Tempo machen. Manchmal meine ich, ich verlieren meinen Neb enmann an einer Getränkestation, aber kurze Zeit später ist er wieder da. Nach dem das Gut Ross passiert hat wirds arg windig. Von hier an läuft man überwiegend gegen eine Wand. Es kostet viel Kraft, aber das Tempo ist trotzdem gleichmässig - gleichmässig zuuuu schnell ! Jeden Kilometer meist in 4:07-4:08 Min.! Irgendwie muss ich heute im Kopf gehabt haben, ich laufe einen Zehner - denn ansonsten hätte ich sehen müssen, dass das nicht gut gehen kann.
An einer der vielen Getränkestationen nehme ich ein Becher Wasser. Leider bieten die Helfer nur Mineralwasser mit Kohlensäuere an. Das bringt mir nichts. Bei Kilometer 5 kassieren wir oben genannten erwartungsgemäß Jugendlichen ein. Der Wind will einfach nicht aufhören. Entweder von Vorne oder von der Seite. Einfach ätzend. Bei Kilometer 8 taucht vor uns eine zuvor gestartete Walkergruppe auf. Die toppen alles bisher da gewesende. Die Strasse, die schon sehr breit ist, neben sie mit 6 Leuten nebeneinander vollständig ein. Wir rufen und klatschen, bis einer gnädigerweise ein Stück Platz macht.
Es geht vorbei an einer Mühle bevor wir zum Kilometerpunkt 10 kommen. Hier krieg ich einen kleinen Schock: 41:35 Min. ! Ich habe mich ein wenig sehr von meinen Nebenmann und meiner Euphorie tragen lassen. Das ist eine Zeit für ein 10er Wettkampf bei mir, aber nicht für einen Halbmarathon. Ich lasse meinen Nebenmann ziehen und versuche ein wenig Tempo rauszunehmen. Doch dazu ist es scheinbar schon zu spät. Die nächsten Kilometer werden automatisch langsamer. Nunmehr laufe ich ganz allein. Hinter mir keiner zu sehen, vor mir entfernt sich schnell mein Mitstreiter. Noch einmal durchs Sägewerk, gehts wieder über die Felder wo auch Windkrafträder stehen. Jetzt fällt mir dieses Feld noch schwerer. Weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Die einzelnen Kilometerzeiten pendeln sich bei 4:20 Min. ein. Alles gut gemachte an Zeit geht verloren. Bei Kilometer 19 und 20 verliere ich sage und schreibe 36 Sekunden. Das waren allein schon die Sekunden für einen 1:29er Zeit. Letzte Woche war es verständlich durch den einen oder anderen Anstiege, heute ist es einfach meine eigene Dusseligkeit über das hohe Anfangstempo. Ich komme als 9. mit einer 1:30:24 Std. ins Ziel. Im Grunde eine tolle Zeit, aber trotzdem ärgere ich mich über soviel Blödheit wie ein Anfänger drauf los zu stürmen. Eine bessere Zeit habe ich mir selbst versaut.
Im Ziel gibts wieder Erdinger Alkoholfrei. Erstmal gemütlich genießen, um dann Angelika entgegen zu laufen. Zumindest sie toppt heute ihre Bestzeit. Als Belohnung gibts dies Mal für jeden ein halbes Hähnchen - mal was ganz anderes.....
Egal - aus Fehlern wird man schlau. Nächstes Mal wirds anders laufen
124. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Gesamtplatz | AK-Platz |
19.06.2010 | Halbmarathon | 1:30:24 Std. | 9. von 87 | 3. von 14 |