Silvesterlauf von Werl nach Soest
Toller Jahresabschluß bei useligen kaltem Wetter
Ein schöner Jahresabschlußlauf mit einer persönlichen Bestzeit von Angelika auf der
15 km-Distanz. In den letzten Wochen war mehr "Sündigen" angesagt, dass gezieltes Training. Irgendwie muss ja der Kühlschrank auch mal leerwerden. So ist dieser Lauf in Werl auch für mich immer
ein Abschiedslauf von der Futterei der Weihnachtstage. Ein für mich gemütliches Tempo, der mir Hunger machen soll auf die Events im kommenden Jahr.
Wir hatten es uns zwar vorgenommen diesmal deutlch eher los zu fahren, aber so zig Kleinigkeiten sorgten dafür, dass dies lediglich 30 Minuten waren. Trotzdem ging alles sehr flott. Unser
bekannter Parkplatz am Bahnhof Werl war trotz der großen Teilnehmerzahl wieder frei. Da ich im gemütlichen Tempo auch meine Tasche zurecht machte, musste Angelika erneut vorlieb mit den
angrenzenden Büschen machen. Kein schönes Erlebnis zum Tagesanfang :-) aber dazu mehr in ihrem Bericht.
Hektik wie immer in der Stadthallfe von Werl, neben über 4.000 Läufern- und Läuferinnen, gibts auch noch den 5er Wettkampf, Bambini-Läufe sowie den Inliner-Wettkampf. Man kann sich also
vorstellen, was dort innerhalb von kurzer Zeit abläuft. Aber die Organisatoren haben alles schon seit Jahren bestens im Griff und so kann man auch hier wieder ein großes Lob aussprechen.
Dieses Mal boten die Veranstalter auch eine kleine nette Läufermesse an, wo man auch das eine oder andere Schnäppchen machen konnte. Als wir so dahin "trödelten" wies mich Angelika darauf hin,
dass wir lediglich nur noch 30 Minuten hatten um unsere Kleiderbeutel an der Turnhalle aufzugeben. Wir waren aber weder umgezogen, noch direkt vor der Halle. Also ab zur Halle und raus aus den
Klamotten. Dieses Mal wurde zum Umkleiden zusätzlich die Turnhalle geöffnet und so konnten die Beutel rechtzeitig in die Fahrzeuge des THW geladen werden (siehe Foto oben).
Noch ein bißchen in der Stadthalle getrödelt, kurz eingelaufen und schon standen wir an der Startlinie. Die Stimmung der Läufer ist hier immer wieder absolut genial. Auch wenn man aus allen Ecken
immer wieder hört, wie schlecht sie alle trainiert haben. Ist es das Training, oder eher die Futterei der Weihnachtstage ? Ich glaube eher letzteres bei den meisten.
Wir kamen am Start diesmal sehr gut weg und ein Nieselregen begleitete uns die gesamte Distanz. Angelika gab das Tempo vor, ich hatte mir vorgenommen, höchstens unbewußt mal ein bissel das Tempo
zum Schluss zu erhöhen. Auch wenn es immer wieder ein Spaßlauf ist, ein gewisser sportlicher Anreiz ist der letzte Jahreslauf immer wieder. Dieses Mal sollte zumindest ihre Bestzeit auf dieser
Distanz fallen.
Also liefen wir in einen gleichmäßigen Schnitt von 5:30 Min. je km los.
Gute Stimmung an der Strecke
Nach dem man Werl verlassen hat, geht es direkt auf die Bundestraße 1. Wer denkt, dass so ein Lauf über eine Bundesstraße langweilig ist, sieht sich
getäuscht. Immer wieder Stimmungsnester am Straßenrand und auch in den Ortschaften, die man durchquert ist immer wieder viel Publikum, Blaskapellen, gute Laune und gute Stimmung. Auch wenn die
Temperaturen um den Gefrierpunkt sind und der Nieselregen doch ein wenig nervte, die Kilometer gingen wie im Flug vorbei. Wir liefen durch Westönnen und Ostönne. Die Strecke ist keinesfalls fall,
immer wieder geht es rauf und runter. Bei Kilometer 7 zieht sich der Anstieg sehr lang hin. Kurioserweise ist hier die Verpflegungsstation und wer hier beim Trinken aus dem Tritt kommt und sieht
das es weiter ansteigt, verfällt leicht ins Gehen. Die Versuchung ist bei vielen immer groß, denn der störende Wind von der Seite, lädt leicht ein zum Pause machen. Angelika ist es in den letzten
Jahren auch schon passiert, in diesem Jahr liefen wir stur unsere Kilometer. Die Getränkestation ließen wir aus, der Anstieg kostete zwar einige Sekunden, aber es bewegte sich alles noch im
Rahmen einer Zielzeit von 1:22:30 Std.!
Nicht quälen, aber flott einen Jahresabschlußlauf genießen - so war unser Ziel und danach sah es nun aus.
Am Straßenrand sah man immer noch ein paar Schneereste - und ich musste daran denken, was vorhergesagt wurde! Schnee, Schneeregen - glatte Straßen. Es waren nicht die besten Voraussetzungen, aber
doch viel besser als angekündigt.
Wir liefen nunmehr durch den Ort Ampen und auch hier ist das Dorf auf diesen Lauf eingestimmt. Jeder wird gefeiert und angefeuert. Wenn man in 2 Stunden wieder mit dem Bus durch diesen Ort fährt,
ist dieses Dorf wieder eingeschlafen und man kaum denken, was hier noch vor kurzem los war.
Nur noch 4 Kilometer und wir hatten uns eingependelt auf eine Zielzeit, die auf 1:22:15 deutete. Gleichmäßig ging es weiter und Angelika deutete an, sie wolle versuchen zum Schluss noch ein wenig
schneller zu laufen. Die Bestzeit über diese Distanz war ihr sicher, aber vielleicht war es noch möglich, die "2" nach der 2 wegzumachen. Doch bis Kilometer 14 sah nicht mehr danach aus, dass man
dies schaffen könnte. Gleichmäßig im Schnitt von 5:29 Min., aber nicht schneller!
Zwar lief ich nun immer ein paar Meter vor ihr, aber drängen wollte ich sie eigentlich nicht. Es ging nun in den Stadtkern von Soest, immer wieder die eine oder andere Kurve und manchmal wurde es
auch ganz schön eng. Die letzten 700 m, es ging nun auch über Kopfsteinpflaster. Ich motivierte Angelika, in dem ich ihr zu rief, die vor ihr laufende Läuferin noch zu überholen. Sie blieb dran
und das reichte auch schon, um noch richtig zu beschleunigen. Der letzte Kilometer war der Schnellste und die Uhr blieb bei 1:21:50 Std. stehen. Toll gemacht !!! Tolle Platzierung unter den
Frauen: 231. von 1.017 Starterinnen.
Und das trotz der ungesunden Ernährung der letzten Wochen. Also, ein paar Dominosteine und Weinbrandbohnen, einen Tag vor dem Wettkampf scheinen einen nicht sofort umzuhauen. Ihr jedenfalls
nicht.
...jeder will "rucki-zucki" nach Hause
Im Ziel gibts neben warmen Zitronentee und Cola, auch verpackte Schoko-Croisants. Nach ein paar Bechern verdrücken wir uns ganz schnell, es ist nun wirklich
richtig "schattig" geworden. Unsere Kleiderbeutel warten schon auf einen großen Platz und so ging es wieder in einem kleinen Hotel im Ort, wo sich die Läufer- und Läuferinnen freundlicherweise
umziehen können. Viele wählen auch das Zelt auf dem Platz, aber bei den Temperaturen musste dies nicht unbedingt sein.
In dem Hotel war es auf jeden Fall angenehmer, auch wenn es eng und ein wenig hektisch war. Jeder beeilte sich in einen Affenzahn, um schnell seinen Bus zurück nach Werl zu erreichen. Wir machten
uns auch schnell fertig, die obligartorische Currywurst/Pommes gönnten wir uns trotzdem noch.
Immer in ein paar Minuten Abstand starteten die Busse zurück nach Werl und zum Auto. Auch in Werl nahm nicht an, dass hier noch vor 2 1/2 Stunden die Hölle los war.
Es war wieder ein toller Lauf und im nächsten Jahr sind wir mit Sicherheit wieder hier, wenn nichts dazwischen kommt.