Dülmener Abendlauf

100. Wettkampf !!!

 

Mein erster Zehner dieses Jahr auf Tempo. Start war um 19.00 Uhr !! Die Blutblasen schmerzen zwar nicht mehr so extrem, sehe aber grausig aus. Damit würde ich jederzeit einen Job in der Geisterbahn bekommen und die Leute würden beim Anblick der Blasen schreiend rausrennen :-)
Die Adduktoren machten mir jedoch in den vergangenen Tagen mehr Probleme. Bis Freitagabend hatte ich noch nicht entschieden, ob ich laufe oder nicht. Keine Ahnung woher nun dieser Mist kommt.

4 Runden a 2,5 k km, beginnend vom Sportplatz aus. Normalerweise bin ich kein Fan von Abendläufen, schon recht nicht nach einem Arbeitstag - aber hier läuft man immer wieder gerne.
Ein gewisse Zielzeit hat man, die ist aber nicht die Pb, auch wenn manch einer damit rechnet oder vielleicht denkt. Jeder kann in sich hereinfühlen und am besten selbst beurteilen, wie er drauf ist. Ich bin an einer Marke angekommen, wo schon alles passen muss, um dies zu wiederholen. Schon recht war ich bisher nie jemand, der 14 Tage nach dem Marathon auf einer kurzen Distanz eine gute Zeit lief.

Viel zu k.o. !
Abendläufe liegen mir einfach nicht. Ein total chaotischer Tag, Arbeit und Privat lag hinter einem und gegen 16.45 Uhr machten wir uns auf dem Weg in Richtung Dülmen. Zuvor ganz schnell die Tasche gepackt, diesmal Fotoapparat vergessen - nichts deutete heute auf einen Wettkampf auf. Aber es stand ja auch noch nicht fest, ob ich starten werde. Die Schmerzen in der Leistengegend waren nicht vollständig weg und ich testete in Dülmen auf dem Parkplatz ob ein Lauf überhaupt Sinn macht. Es ging einigermaßen und ich dachte mir zugleich, meistens legt es sich auch nach dem Einlaufen. Die Veranstaltung im Mai ist nicht vergleichbar mit dem Adventslauf. Viele kleine Dinge - die unnötig sind. Anmeldung - wer die Veranstaltung zum ersten Mal besucht, muss die erst suchen (Keine Beschilderung). Umkleidekabinen - was jetzt hier für Frauen oder Männer oder für den Fussballverein ist (der gleichzeitig trainiert) ließ sich auch nicht erkennen.

Nachdem wir uns schließlich anmeldeten, fing auch postwendend der Regen an und hörte auch nicht mehr auf. Da es mittlerweile sehr frisch wurde, ging es somit erneut zurück zum Auto - Shirt unter dem Singlet ziehen. Der 5 km-Lauf war gestartet und wir waren verwundert, dass fast jeder mit seiner Startnummer in der Hand zum Ziel kam. "Die lösen sich vom Shirt ab!" war sofort unser Gedanke. Weitere Sicherheitsnadeln geholt, um der Startnummer mehr Stabilität zu geben. Nutzte letztlich auch nichts!!

Der Regen hörte nicht auf und so waren wir schon zum Start durchnässt.  Nach dem Start hieß es erst eine Sportplatz-Runde und dann auf die ca. 2,5 km-Runde. Die Strecke ist relativ flach - klar, das es an zwei kleinen Brücken und auf dem Weg danach ein wenig höher geht, aber es hält sich in Grenzen. Manche sehen es vielleicht als Anstiege, ich empfand es als o.k. ! Vielleicht als kleiner Vergleich: Der Bayerkreuzlauf ist flacher.


Die erste Runde auf der Tartanbahn war total kurios: Einige zogen im Eiltempo an einen vorbei und man dachte: Wow, die sind aber schnell! Aber am Ausgang des Sportplatzes fing man sie wieder ein und kam dort richtig ins Stocken. Neben mir von Anfang an eine Läuferin, die sicher einiges drauf hatte und richtig Gas gab. Das Feld zog sich bei dem kleinen Teilnehmerfeld relativ schnell auseinander, sie lief in etwa mein Tempo. Kilometer 1 in knapp 4 Minuten. Schon hier sah ich, dass heute nicht viel drin ist. Kilometer 2 in 4:09 Min ! Wie ich vermutet hatte, war ich doch ganz schön platt von Anfang an. 12 Tage nach dem Marathon ist ein Wettkampf bei mir auf einer Kurz-Distanz doch ein wenig zu hart. Nunmehr kam neben dem Regen an diesem Streckenabschnitt auch ein störender Wind entgegen. Toll 4 mal musst Du hier vorbei ! Kilometer 3 in 4:12 Min. ! Es deutete sich also schon jetzt an, das es sicher eine Zeit zwischen 41 und 42 Minuten werden wird. Der Regen hörte nicht auf und die Luft war auch nicht "meine"; Ständig am spucken, gut das in meiner Nähe, bis auf besagter Läuferin, keiner war. Meine Startnummer hatte sich nun auch gelöst und ich hielt sie in der Hand. Andere verloren sie ganz, auf der Strecke lagen einige herum. Ich behaupte mal, mindestens 90 % aller Läufer hatten bis zum Ziel ihre Nummer in der Hand. Da hat der Veranstalter entweder selbst welche gebastelt oder ganz schlechte Qualität bestellt.

 

Immer wieder zog die "schnelle Lisel" das Tempo an, sobald ich auf ihrer Höhe war. Sollte das mich  irgendwie demotivieren oder was sollte der Mist ? Irgendwie albern! So zog sich das über Kilometer über Kilometer. Als ich mich mal für zirka 10 Meter nach vorne setzte, kam sie sofort danach in einen "Affenzahn" angebraust und setzte sich vor mir. Das war kein Laufen um gegenseitig Tempo zu machen, dass war eher ein: "Den musst Du abschütteln" ! Ich empfand es nervend. Kurz vor Kilometer 7 ging es auf einem schmalen Bürgersteig, ich zunächst neben ihr, ließ sie aber vor, da ich sonst gegen einen Verkehrsschild gelaufen wäre. "Mädchen, wenn Du meinst, so wirst Du mich los, da hast Du Dich im Finger geschnitten!" dachte ich mir.

 

Es ging in die letzte Runde. Die Zeiten hatten sich bei 4:09/4:10 eingependelt. Mehr war heute in keinster Weise drin. Ich rechnete meine Zeit hoch und dachte, dass ich zumindest unter  42  Minuten bleiben könnte und evtl. noch meinen 3. schnellsten Zehner laufe. Die First Lady neben mir nervte, auf gleicher Höhe merkte ich ihren Arm an meiner Seite, gemäß der Aufforderung: Mach Platz ! "Ja Mensch, dann ziehe doch vorbei!" dachte ich mir. Auf dem Weg zum Stadion bog ich dann wieder vor ihr ein. Kurze Zeit später rief sie von hinten irgendwas ich sollte Platz machen. Ich drehte rechts ab und rief ihr zu: "Bitte, dann ziehe vorbei!" (Bin ja ein freundlicher Mensch :-)) Naja, ein vorbeiziehen um zu beschleunigen sieht anders aus. Wir kamen in kurzen Abstand ins Ziel. Die liebe Frau war fix und fertig im Ziel, setzte sich erstmal hin und alle nachfolgenden Läufer forderten sie auf zumindest durch den Zielkanal zu gehen, damit die richtige Reihenfolge eingehalten wird. Die Zeitnehmung sah man ebenfalls nicht, die hatte der Veranstalter mit in die Sprecherkabine genommen. Auch nicht schlecht. Hoffentlich passt die Zeitnahme wenigstens, denn beim 5er blieb sie zwischenzeitlich stehen. Da der Regen weiter wütete, ging ich mich erstmal was überziehen um dann Angelika noch mal auf der Zielgeraden anzufeuern. Die Zeit konnte man nur erahnen, meine Uhr war gestoppt, besagte Zeitnahme für jeden Läufer nicht zu sehen. Eine kurze Anfeuerung und schon ging es für sie auf die Sportplatzrunde: Bestzeit für sie !! Klasse !!!


Viele Läufer und Läuferinnen verdrückten sich ganz schnell, sie wussten vielleicht von den Umkleideproblem. Auch wenn der Startpreis sehr niedrig ist, manche Dinge haben mir nicht an dieser Veranstaltung gefallen. Der Nikolauslauf ist komischerweise viel besser organisiert. Egal ! Dies war mein 100. Wettkampf und mit der Zeit kann ich letztlich zufrieden sein. Im Vergleich zum letzten Jahr: 12 Tage nach Düsseldorf lief ich ebenfalls am Freiagabend in Rosellen 42:18 Min.

Wie ich letztlich herausfand, war meine Mitstreiterin bei diesem Wettkampf, die zweimalige Halbmarathon-Siegerin des Ruhrmarathon 2006 und 2007. Na dann muss ich ja sagen: Hab ich noch gut mit gehalten *grins*grins*

100. Wettkampf Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz
  15.05.2009 10 km 41:51 Min. 30. von 106