3. Sparkassen-Halbmarathon Köln
Meistens wenn ich eine Sub-Zeit ankündige, wird`s damit nichts. Letztes Jahr bin ich hier bereits 1:30:47 Std. gelaufen. Nachdem ich
in diesem Jahr bereits zweimal in die 1:29 Std. gelaufen bin, habe ich mir nun kein festes Ziel gesetzt. Klar, nach dem profilierten Lauf in Schermbeck müsste normalerweise eine Bestzeit drin
sein, aber ich setze mich hiermit nicht unter Druck. Klappt dies laufe ich "tanzend" durchs Ziel, klappt es nicht - geht die Welt auch nicht unter. Ich habe dieses Jahr so viel
erreicht.....
Starten werde ich aus dem 2. Startblock (rot). Ebenfalls dabei Andre und Oli aus dem Forum, die ebenfalls eine ähnliche Zeit avisieren. Ich versuche mit 4:12-4:15 zu starten und nach dem 1.
Brückenanstieg das Tempo einen kleinen "Ticken" zu erhöhen. Ich hoffe ich komme aus den "überfüllten" Startblock gut weg.
Wieder einmal reisen wir zu Dritt in die Karnevalshochburg und auch die anderen beiden Kilometerfresser haben für diesen Wettkampf ebenfalls ein großes Ziel.
Der Köln-Halbmarathon in diesem Jahr wird alle Superlative sprengen. 10.000 Teilnehmer beim Halbmarathon, damit gehört er zu den größten in Deutschland. Wenn wir im Ziel sind, startet der
Marathon mit weiteren 10.000 Läufern- und Läuferinnen. Der Köln-Marathon ist zu einer Riesen-Veranstaltung geworden. Die Strecke ist, bis auf 2 Brückenanstiege, nahezu flach und die
Zielverpflegung sucht seines Gleichen (siehe Bericht aus den Vorjahren)
Wind und Paris waren doch zu heftig! Top-Platzierung!
Im Kopf eine Bestzeit, letztlich reichte es aber nicht. Doch enttäuscht bin ich darüber in keinster Weise. "Mitten in der Nacht" ging es in Richtung Köln. Rainer holte uns um 5:30 Uhr ab und das
Wetter sah noch relativ freundlich aus. Unterwegs fiel uns auf, dass wir weder die Anmeldeunterlagen noch einen Personalausweis dabei hatten. "Das wird schon gehen", dachte man! Wie in den
letzten Jahren parkten wir auf dem Messe-Parkplatz und auch der Shuttlebus war schnell da. Schnell da - aber sehr langsam unterwegs, denn für die paar hundert Meter bis zur Messehalle brauchte er
"gefühlte Ewigkeiten" und hielt sage und schreibe 4 mal an !! Rainer stellte fest, dass seine "Mega-Sporttasche" in keinen Kleiderbeutel passen wird. Diese Tasche würde sicher jeden
Kleiderbeutel-Stand sprengen! Was mag da alles drin gewesen sein ? Wäsche für davor, dazwischen, danach und 450 Bananen ? :-) Jedenfalls hatten wir 3 unsere eigenen Probleme vor diesem
Halbmarathon. Nicht nur das wir keine Unterlagen dabei hatten, auch unsere Paris-Tour, wo wir 1 1/2 Tage plus langer Autofahrt erst am Freitagnachmittag wieder kamen, hatte doch seine
Markierungen gesetzt. Schon jetzt am Samstag hatten wir mehr Muskelkater als nach manchen Wettkampf ! Und dann sollte es noch stürmisch und regnerisch werden! Diesmal war ich der totale Optimist
und meinte, dass dies schon alles klappen wird. Nach dem uns letztlich der Busfahrer rund 400 m vor der Messehalle aussteigen ließ (dafür hat sich das Fahren in keinster Weise gelohnt) ging es in
Richtung Startnummern-Ausgabe! Wir gucken zunächst ob wir unsere Startnummer in der Starterliste finden würden. Über 22.000 Teilnehmer, genau die Seite mit unseren Name fehlte. Also ab zum
"Trouble-Desk", die können uns diese bestimmt nennen. Eine freundliche Helferin suchte uns diese raus und ab zur Nummernausgabe. Keine Anmeldung ? Kein Personalausweis ? "Nein, alles zu Hause
gelassen!" meine Antwort. Damit brachten wir das Helfer-Team völlig auseinander. Rainer meinte noch: "Wir sind alle unter Kilometerfresser Wittringen angemeldet", aber damit gaben sie sich
auch nicht unbedingt zufrieden. Ich zuckte letztlich meine EC-Karte zeigte meinen Namen. Puuh, nochmal Dussel gehabt. Aber unnötiger Stress vor dem Start. Umziehen, fertigmachen - Rainer verlor
noch seinen Startnummernaufkleber für seine "Mega-Tasche" und alles abgeben. Die Dame hinter dem Stand bekam einen richtigen Schock als sie Rainer mit seinem Gepäck sah und brabbelte sich was in
ihrem Bart :-) Plastiksack über und raus aus der Halle. Keine Dixis ?? Das war letztes Jahr anders!! Weit und breit nichts zu sehen !! Wird jetzt hieran auch gespart ?? Also ab in die Büsche!
Mittlerweile kamen uns immer mehr Starter entgegen und öfter war die neidische Frage, wo es die Plastiksäcke zum Überziehen gab! "Sind vom letztes Jahr, dieses Jahr gibts wohl nichts" war unsere
Antwort. Tatsächlich gab es für alle Teilnehmer bei diesem, schon vor Tagen gewussten Temperaturen, nichts zum Überziehen. Ein dickes Minus. Jetzt hieß es den richtigen Startblock aufzusuchen und
auch hier war sich so mancher Helfer gar nicht sicher wo er überhaupt stand und musste selber auf dem Plan gucken. Mit 1:29:13 Std. als Bestzeit hatte ich mich angemeldet und sollte in Startblock
Rot starten, wo auch 1:50 Std. starten. Wofür war Startblock Silber ?? Der war ebenfalls sehr gut besucht, aber das konnten doch nicht alles Läufer unter 1:30 sein ? Also machte ich mich zunächst
im roten Block warm und schloss kurz vor Startbeginn zu Silber auf. Alles prima, ich stand haargenau richtig - denn mich überholte kaum einer, also stand ich genau unter den richtigen
"Artgenossen". Mit "Viva Colonia" ging es los in Richtung Deutzer Brücke und hier fegte der Wind ganz schön und es kostete sehr viel Kraft. Kilometer 1 war 10 Sekunden langsamer als in Schermbeck
und wenn der Wind so bleiben würde, befürchtete eine wesentlich schlechtere Zeit. Der Regen würde mir nicht so viel ausmachen, aber der Wind ?? Starker Wind wechselte mit Passagen wo es annehmbar
war, aber letztlich waren es keine idealen Bestzeit-Bedingungen das war klar. Trotzdem konnte ich bei Kilometer 5 eine 21:05 vorweisen. Um eine Bestzeit zu laufen müsste ich nun aber einen Gang
zu legen. Kilometer 10 in 20:55 - mit 42:00 war ich somit meinen 3. schnellsten Zehner gelaufen :-) und sogar 1 Sekunde schneller als in Venlo.
Bis Kilometer 12 konnte ich das Tempo auch gut halten, aber nun kam ein Punkt wo man neben dem Wind auch "die Paris-Lauferei"
anmerkte. Ich verlor Zeit und nun hieß das Ziel eher die 1:30 zu schaffen. Die Stimmung in der Innenstadt hielt sich zu dieser frühen Zeit in Grenzen. Meiner Meinung nach viel weniger als im
letzten Jahr. Im Kopf rechnete ich die Zeiten hoch und zumindest die Vorjahreszeit war nun mein Hauptziel. Auf der Rück-Geraden ab Kilometer15 kaum Publikum, die standen auf der anderen Seite bei
der Masse. Schade !! Hätte man wirklich gut gebrauchen können. Bei Kilometer 19 ging es rund um den Kölner Dom und dieser Streckenabschnitt war für mich der Schlimmste überhaupt. Lieber
Veranstalter, nimmt das wieder raus - es war schlimm. Wenig Publikum (aber es war ja auch noch sehr früh) und das allerschlimmste: Ein grausiger Kopfsteinpflaster - so was habe ich noch nicht
erlebt. Hier merkte man jeden Schritt, hier war es mehr als unangenehm zu laufen. Jetzt war ich endgültig k.o. und jetzt noch einmal die Deutzer Brücke hoch. Dieser letzte Kilometer war von allen
mein langsamster. Normalerweise kann ich hier noch immer ein wenig beschleunigen, aber jetzt war nichts mehr drin und verlor hier auch den größten Teil der Zeit, die noch eine 1:29:xx ausgemacht
hätte. Da nutzte es auch nichts: Wo es hoch geht, geht es auch runter - die Beine waren nur noch schwer. Ziel: 1:30:28 - das heißt 19 Sekunden schneller als letztes Jahr und mein 3. schnellster
Halbmarathon. Sicherlich habe ich mir mehr vorgenommen, letztlich war heute jedenfalls nicht der Tag dafür. Trotzdem bin ich sehr zufrieden, ich bin dieses Jahr 2 mal 1:29:xx gelaufen und einmal
1:30:28 ! Was will ich mehr ? Ich habe mich in diesem Bereich eingelaufen :-)
Mit Platz 281 von 8.728 Finishern bin ich erneut im vorderen Bereich angekommen!
Ob ich dieses Jahr noch einen Halbmarathon laufen werde steht noch nicht fest, eher sieht es noch der jetzigen Zwischenzeit nach
einen Zehner aus :-) Im Zielbereich wieder eine Topverpflegung, doch diesmal war alles auf engen Raum aufgebaut und nach dem mein Schatz und Rainer da waren, wurde es ungemütlich eng. Von der
Seite stürmische Böen, zwischendurch Regen und von allen Seiten "Geschubse". Also gemütlich stelle ich mir anders vor. Somit hielten wir uns auch nicht so lange dort auf: 6 Stück Blutwurst, 6
kleine Snickers, 3 kleine Mars, 1 Müsliriegel, 5 Cola und 1 1/2 Erdinger reichten auch, dass mir nachher schlecht wurde :-)
Letztlich muss ich sagen: Die Teilnehmerzahl für Köln ist eindeutig überschritten, so macht es keinen Spaß. Wenn man das mit vor 2 Jahren vergleicht, war es nicht mehr schön. Ob ich hier im
nächsten Jahr laufe werde, ist eher unwahrscheinlich. Nicht nur wegen dieser kleinen Mängel sondern auch weil evtl. der Essen-Marathon, eine Woche später sein wird. Und da ich diesen für Herbst
nächsten Jahres im Hinterkopf habe, eher nicht gerade ideal.
88. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Geamtplatz | AK-Platz |
05.10.2008 | Halbmarathon | 1:30:28 Std. | 281. von 8.728 |