22. Roruper Abendlauf
Zum 5. Mal in Rorup
Zumeist ist das Rorup-Wochenende der Beginn des Urlaubs. Auch
in diesem Jahr ist es nicht anders. Mittags noch zum "Glatzenschneider", abends in Rorup - und dann beginnt der 3wöchige Urlaub. In diesem Jahr starte ich in Rorup zum ersten Mal beim
Halbmarathon. Für diesen Halbmarathon habe ich mir auch mal wieder ein festes Ziel eingeräumt. Eine 1:31/32 Std. sollte es schon sein.
Über 400 Teilnehmer beim Halbmarathon, ohne Chipmessung, d.h. ein wenig Gedränge am Start auf diesem schmalen Feldweg. Aber Rorup ist eine Pflichtveranstaltung und familiär - so nimmt man auch
das eine oder andere Übel in Kauf.
Schlimmer Lauf !
Dieser Lauf
war für mich eine reine Enttäuschung. In Leverkusen, sehr profiliert, die 1:33:04 geschafft - dann dürfte es in Rorup kein Problem sein mindestens 1:32 oder sogar schneller zu laufen. Fehlanzeige
! Der Lauf war spätestens nach Kilometer 10 gegessen! Nach dem Start lichtete sich das Feld sehr schnell und auch meine Zwischenzeiten passten zunächst genau nach Plan. Bis Kilometer 10 war alles
im Rahmen, ja sogar auf die Sekunde genau wie in Leverkusen erreichte ich die Marke bei 43:15 Min.! Na und in Leverkusen war ich deutlich langsamer auf der 2. Hälfte, also wird es allemal etwas
mit meiner 1:32. Diesmal sollte auch ein Gel mir noch ein bisschen Schwung für die 2. Hälfte geben. Was einen in der ersten Runde lediglich nervte war der Wind und als es bei km 12 in die zweite
kleinere Runde ging, traf einen der Schlag - die 10 km-Läufer hatten sich verabschiedet und ich lief einsam. In rund 150 m war der nächste Läufer zu sehen und hinter mir zunächst auch niemand.
Irgendwie war mir komischerweise mit einem Schlag die Lust verloren gegangen, es war schwer gegen den Wind zu laufen und mit einem Mal war der Lauf für mich innerlich beendet. Die Woche
über das Training sehr reduziert und nichts auf Tempo und trotzdem so k.o.!! Rorup ist sehr hügelig, vor allem der Halbmarathon, aber so ein Absturz ist mir völlig unerklärlich. Wenn ein
Wettkampf nicht so lief, wie man es sich vorgestellt hat, gibt es meistens Gründe. Mein 84. Wettkampf und zum ersten Mal fällt mir nichts ein was ich hätte anders machen sollen bzw. was ich
falsch gemacht habe: Ja selbst die Tatsache Abends einen Halbmarathon zu laufen, umging ich mit rechtzeitigen Schlafengehen in den Vortagen. Unterwegs genügend getrunken, die Temperaturen waren
ebenfalls o.k. und 2 Gels wurden auch genommen. Diesmal kein Frustlauf, der einen schnell machte - nein ganz im Gegenteil, dieser Lauf hat noch mehr Frust gebracht. Ich bin völlig enttäuscht,
zumal es meinen Fersensporn und meinen Zehen zudem auch noch prima ging. Auch wenn ich letztes Jahr in Köln schon 1:30 Std. gelaufen bin, so ist meine Vorgabe für dieses Jahr Köln völlig
überzogen. Mental hat mir dieser Lauf in Rorup einen voll mit dem Hammer gegeben, weil mir die Gründe hierfür fehlen. Ich würde einfach mal behaupten, ich fühlte mich heute in Topform! Mental bin
ich nunmehr so niedergeschlagen, dass mir die Lust auf die nächste Trainingseinheit vergangen ist und ausfallen lassen werde.
Wenn schon der Lauf von mir als "Schrott" zu bezeichnen ist, so konnten wir uns umso mehr über Ciarons Bestzeit über 10 km freuen.
Glatte Punktlandung mit 45:00 Min. ! Und diese Zeit wird sicherlich noch im Herbst fallen. Auch Rainer absolvierte einen hervorragenden Lauf und war selbst überrascht über seinen 2. schnellsten
Zehner. Das waren natürlich sofort mehrere Gründe mit Erdinger anzustoßen. Leider wurde der Abend durch ein heftiges Gewitter viel zu früh für uns beendet. Auch wenn es für mich ein total
enttäuschender Lauf war, so war es wieder mal ein schöner Abend der "Kilometerfresser". Auch das tolle Anfeuern von Rainer und Ciaron auf den letzten Streckenabschnitten tat richtig gut und hat
sicherlich dazu beigetragen das die Zeit noch unter 1:36 war. Super auch: Halbmarathon und ich laufe mir 5 Blasen an den Füssen :-)
Ich versuche diesen Halbmarathon einfach abzuharken und nach vorne zu schauen. Wichtig ist es das es meinen Füssen relativ gut geht. Zwischendurch macht sich zwar manchmal die Ferse oder die
Zehen bemerkbar, aber es hält sich wirklich in Grenzen. Für den Urlaub in Bayern sind lange Ausdauerläufe geplant. Größtenteils über 20 Kilometer.
Nach dem Urlaub geht es dann schon 14 Tage später nach Köln zum GAG-Erlebnis-Halbmarathon. Ich werde dort mit Andre und Hendrik starten. Andre ist momentan in sehr guter Form und möchte die 1:30
angehen, mal sehen wie lange ich mit ihn mithalten kann :-)
Der Trainingsplan für Frankfurt steht auch schon fest. Fast alle langen Läufe werde ich gemeinsam mit Angelika Tempo bestreiten. Hierbei wird die eine oder andere Einheit am Baldeneysee
stattfinden.
84. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Geamtplatz | AK-Platz |
11.07.2008 | Halbmarathon | 1:35:38 Std. | 54. von 356 | 19. von 66 |
"Die 105 Kilometer von Blaibach"
Urlaub in Bayern !! Nach den letzten ereignisreichen Wochen haben wir uns mal einen Tapetenwechsel verdient. Zum ersten Mal ging es in den
Bayerischen Wald, in den kleinen Ort Blaibach, kurz vor Bad Kötzing. Vierzehn Tage Erholung, doch neben einigen Tagestouren standen auch Mountainbike-Touren sowie Laufen auf dem Programm. Schon
nach einigen Tagen stellten wir fest - "Die Bayern sind schon ein eigenartiges Völkchen". Leckeres Essen an jeder Ecke, das sieht man aber auch den Einheimischen sehr stark an. Viele tolle
Laufstrecken, aber Läufer kaum... Naja, auch das sieht man ihnen an: Vielleicht einfach von mir aber eine Behauptung aber.... 80 % der männlichen Bayern sind dick, 10 % auf bestem Wege dick zu
werden und die anderen 10 % scheinbar keine richtigen Bayern. Leberkäs und Weißwürstl zeigen hier ihr Ergebnis. An der Currywurst kann es jedenfalls nicht liegen, denn die ist hier einfach
grauenhaft. Meine damalige Currywurst-Wette wäre hier jedenfalls für mich einen große Farce geworden. Unsere Ferienwohnung war einmalig und auch unsere Vermieterin verwöhnte uns mit
selbstgebackenen Kuchen und selbstgemachter Marmelade. So wurde in diesen Urlaub nach Herzenslust richtig gesündigt. Zum Laufen: In der ersten Woche ging es zunächst über eine stark profilierte
Strecke von Blaibach in Richtung Höllensteinstausee. Wirklich stark profiliert (mehr dazu in Angelikas Bericht), durch die Wälder, über Wiesen, Schotterwegen bis hin zu knackigen Anstiegen.
Die ideale Laufstrecke fanden wir schließlich mit dem Regental-Radweg von Blaibach, über Miltach, bis hin nach Chamerau. Auch nicht ganz flach, aber trotzdem traumhaft schön zu laufen. Zu diesen
Radwegen kann man die Bayern nur beneiden. In der ersten Woche erreiche ich 72,4 Kilometer - schon eine gute Steigerung gegenüber den Vorwochen. Gegen Ende der Woche kam mir eine wahnwitzige
Idee: Wie sagt man so ? Läufer sind alle Schwätzer und bekloppt. Letzteres passte eher zu meinem Vorhaben: "Über 100 Trainingskilometer innerhalb einer Woche bei 4 (!) Trainingseinheiten!" Also 4
x 25 km laufen ! Irgendwie beknackt, aber wie sagt man: Träume nicht Dein ganzes Leben, sondern lebe Deinen Traum. Eine neue Herausforderung. Viermal hinter einander 25 Kilometer, ich selber war
zunächst skeptisch ob dies klappen könnte. So ging es Montag auf die 1. Etappe. Hier sei anzumerken, das ich bereits Samstags einen 24 Kilometer hinter mir hatte. Aber siehe "Läufer sind
bekloppt!". Der Lauf am Montag klappte sehr gut und auch am Mittwoch erreichte ich die Distanz mühelos, am Freitag jedoch drohte mein Vorhaben fast zu platzen. Nach dem wir tagszuvor eine
lange Fahrradtour erst abends beendeten, ging ich zu dem den nächsten 25er zu schnell an. Dieser Lauf war auf der zweiten Streckenhälfte mehr als schwer und ich war froh endlich wieder in
Blaibach anzukommen. Noch ein Lauf.... Sonntagmorgen sollte die 100-km-Wochendistanz bezwungen werden! Die Sonne knallte schon als ich den Regental-Radweg erreichte und es erwarteten mich über 2
heiße Stunden. Erneut im Schnitt unter 5:30 Min./km ging es jedoch recht locker erneut in Richtung Chamerau. Zwischendurch fiel mich erneut ein dusseliger Hund an, wo das Herrchen mal wieder
meinte "er wolle nur spielen und sonst macht er so was nie!". Naja, mittlerweile bin ich es gewohnt das mich die Kläffer anspringen, ob vor Freude oder Wut das bleibt dahin gestellt. Eigentlich
müsste man sich mal Pfefferspray einpacken und sofort reagieren. Auf den Rückweg lief ich Angelika entgegen, die rund eine Stunde später von Blaibach gestartet war und so lief ich mit ihr weitere
Kilometer. Endergebnis: 30 Kilometer !! Irgendwie beknackt, aber irgendwie doch Freude über ein gelungenes Spaß-Manöver im Urlaub:
MO - 25 km , MI - 25 km, FR - 25 km, SO - 30 km / Die Durchschnittsgeschwindigkeit dieser105 Laufkilometer betrug 5:35 Min./km. Insgesamt im 14tägigen Bayern-Urlaub lief ich 177 km.