75. Bertlicher Straßenläufe
28 Grad und in der "prallen Sonne" !
Rechtzeitig zu Bööööörtlich wurden die Temperaturen nach oben korrigiert. In den letzten Tagen hatte ich mich für die Halbmarathon-Distanz entschieden. Die Startzeit
hierfür ist zwar zu dieser Jahreszeit nicht ideal, aber was solls. Mein Ziel war es einen sehr schnellen Lauf, oder sagen wir mal - schneller als Rorup, schneller als beim GAG.
Was man nun sagen kann: GAG war der schwerste Halbmarathon, Bertlich war der heißeste Halbmarathon. Am Start waren rund 200 Teilnehmer, nur 149 kam ins Ziel. Das
heißt rund 20 % sind entweder ausgestiegen oder kamen nach Zielschluss.
Aufgrund der Temperaturen entschied ich mich mit Laufgürtel zu starten. Gels und Salztabletten im Gepäck. Des weiteren mit Buffer auf dem Kopf, welches ich zuvor mit
Wasser nass gemacht habe. Alles prima !! Nach dem Start lief auch alles zunächst ganz ordentlich. Aber schon 5 Kilometern in der prallen Sonne war klar, dass es sehr hart werden würde. Zu
dem Zeitpunkt unmittelbar vor mir die zunächst erste Frau von SuS Schalke, die nachher auch kapitulierte und nicht mehr ins Ziel kam. An jeder Verpflegungsstation nahm ich "brav" mein Wasser zu
mir und auch ein Gel bei km 9 tat richtig gut. Kilometer 10 bei 44:10 Min.! An den Verpflegungsstationen viele Wasserbottiche, aber oft ohne Schwämme - und der Gag: Teilweise unten auf dem Boden.
Doch das waren die geringsten Übel, die Sonne knallte immer erbarmungsloser auf die Felder und Landschaftswege, die wir überquerten. Ich wurde merklich langsamer, trotzdem überholten mich kaum
Läufer. Es war für jeden eine Qual! Bei Kilometer 12,5 nahm ich 2 Salztabletten zu mir, die mir zunächst wirklich gut taten. Die erste Runde war absolviert und Angelika reichte mir eine
weitere Pulle zu trinken. Am Wasserbottich bei km 14,2 ließ ich mir sehr viel Zeit und tauchte mehrere Male den Schwamm hinein. Die erste richtige Pause. Auch wenn es ein wahnsinnig heißer Lauf
war, doch aufgeben gilt nicht, dachte ich mir. Keine Verletzung, keine Kreislaufbeschwerden - einfach nur die Wärme - also zieh den Lauf durch. Als nächstes stand erneut die Eisenbahnbrücke auf
dem Programm, kein Riesenanstieg - mir kam es aber vor wie der Mount Everest.
Also trottete ich diesen "Berg" hoch ! Als Belohnung gabs die nächste Iso-Getränkpulle :-) So zog sich dieser Hitzelauf wie Kaugummi. Bei Kilometer 18 gabs die
letzte Isopulle und da muss irgendwas drin gewesen sein, was mir noch einmal Kräfte verlieh. Läufer, die mich gerade überholten - überfuhr ich direkt. Ich kam mir vor, wie Asterix nach Einnahme
seines Zaubertranks. Komisch, auf einmal konnte ich wieder beschleunigen, aber vielleicht war es auch der Gedanke, das ich nicht die "4" stehen haben wollte. Kilometer 20 in 4:25 Min., Kilometer
21 gar in 4:19 Min.! Letztlich, mein schwächster Halbmarathon dieses Jahr, aber ähnlich wie beim Hitzelauf in Enschede letztes Jahr - und da wurde es in der 2. Jahreshälfte auch besser. Einige
Minuten werden diese Hitze heute ausgemacht haben. Der Sieger letztes Jahr im Sommer lief 1:14 Std. - dieses Jahr 1:21 Std.! Im letzten Jahr wäre ich mit dieser Zeit 60. geworden, es reichte
letztlich für Platz 27. Deshalb - ich bin trotzdem zuversichtlich dass ich dieses Jahr noch den einen oder anderen guten Lauf bestreiten kann. Ein Lauf nahe der 1:30 Std. halte ich aber für
völlig ausgeschlossen. Venlo und Köln im letzten Herbst waren wohl eher "Zufall".
Fest steht nun auch: Am 21. September werde ich den Halbmarathon in Schermbeck bestreiten.
86. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Geamtplatz | AK-Platz |
31.08.2008 | Halbmarathon | 1:37:42 Std. | 27. von 149 |