7. EVL-Halbmarathon Leverkusen
Marathon-Atmosphäre....
Wer im Juni einen Halbmarathon bestreitet muss mit hohen Temperaturen rechnen. So war es im letzten Jahr hier in Leverkusen so war es dieses Jahr auch. Diesmal wurde noch eine "Schüppe" drauf gelegt - 27 Grad !! Bei der Gradzahl muss man normalerweise bei einem Halbmarathon mindestens 5 Minuten darauf rechnen gegenüber "normalen" Lauftemperaturen. Aber was solls ? Es hieß: Einfach das Beste daraus machen und diese tolle Veranstaltung genießen, bei dem erneut richtige Marathon-Atmosphäre herrscht. Wie schon aus den Vorjahren bekannt, ist die Strecke sehr anspruchsvoll, dafür landschaftlich absolut klasse! Aufgrund der Temperaturen und der hügeligen Strecke muss man sich die Kräfte richtig gut einteilen. Im letzten Jahr waren von den 2.300 Finishern über 1.100 über 2 Stunden !! Das zeigt, wie sehr dieser Lauf manchen zugesetzt hat.
Wie schon zur Tradition geworden, hieß es bei uns in den letzten Tagen vor dem Wettkampf: Pasta-Party
Die leer gemachten Kohlehydrat-Speicher wurden mehr als genügend aufgefüllt.
Schwüle Temperaturen und gute Anstiege !!
Wie erwartet war der Wettkampf eine sehr warme Angelegenheit. Eigentlich bereitet mir die Hitze nicht all zu viele Probleme. Gedanken machte ich mir bezüglich meiner Füsse. Alle möglichen Socken
und Schuhe sowie Einlagen ausprobiert - sobald es einen Hitzelauf gibt, bekomme ich Blutblasen.
Um 7:45 Uhr trafen wir in Opladen ein. Startunterlagen abholen, Umziehen, Toilette, Kleiderbeutel aufgeben und schon standen wir im Startblock. Die Zeit ging wirklich sehr schnell vorbei. Gut ausgerüstet mit Trinkgürtel, Gels und Schwamm stand ich, so meinte ich jedenfalls, im richtigen Startblock. Nach einem kurzen Plausch mit einem anderen Läufer, staunte nicht nur ich das sich die Zugläufer 1:45 Std. in 50 m Entfernung vor uns aufstellten. 1:45er Zugläufer vorne im Block der Läufer um1:30 bis 1:35 ?? Na egal dachte ich, überholst Du sie eben sofort beim Start. Was ich nicht bedachte: Natürlich stellten sich alle Läufer, die in diesem Bereich laufen wollten, um diese Gruppe auf. Nach dem Startschuss hieß es zunächst Auflaufen auf die Staffelläufer. Danach war weiteres Zick-Zack-Laufen angesagt und durch die Gruppe der 1:45er Zugläufer war bis Kilometer 1 beim besten Willen nicht durchzukommen. Müll !! Absoluter Müll daher der erste Kilometer. Aber egal, nächstes Mal stehe ich nicht hinter ihnen. Schon bei Kilometer 2 ging es einen guten Anstieg im Wald zu bewältigen. Mein Shirt konnte man bereits auswringen. Die Geschwindigkeit war wesentlich langsamer als bei den bisherigen Halbmarathons, denn auch in diesem Waldstück war es bei der großen Teilnehmerzahl weiterhin sehr eng. Das eine oder andere Mal blieb einen nichts übrig als über eine Böschung oder Graben zu laufen um an manche Gruppe vorbeizukommen. Mit 23:05 Minuten lief ich bei Kilometer 5 eine meiner schlechtesten Zwischenzeiten bei einem Halbmarathon, doch trotzdem war ich zuversichtlich das mehr drin ist. Ich erhöhte das Tempo und nahm bereits bei Kilometer 8 mein erstes Gel mit Wasser. Das Feld zog sich langsam auseinander und die weiteren 5 Kilometer konnte ich wesentlich schneller in 21:17 (!!) Min. absolvieren (Mensch, diese Zeit wäre einer meiner schnellsten 5er gewesen). Die stark profilierte Strecke zog sich berghoch, bergab durch die Wälder von Opladen, durch den Landschaftspark von Leverkusen. Trotz der immer wieder kommenden Anstiege machte es richtig Spaß durch diese Landschaft zu laufen. Mit 22:14 Min. waren die Kilometer 10 bis 15 ebenfalls akzeptabel, doch jeder weitere Anstieg kostete viel Kraft. Die schwülen Temperaturen setzen jedem zu und diejenigen, die lächelten über das Tragen eines Trinkgürtels wurden hier langsam alle eingesammelt. Mit 7 Verpflegungsstationen hat der Organisator hervorragend auf die Temperaturen reagiert, doch viele Läufer verfielen nach diesen Stationen ins Gehen. Ich nahm lediglich den einen oder anderen Becher um meinen Schwamm aufzufüllen und lief dort vorbei. Bis Kilometer 18 sah es sogar danach aus im Bereich 1:33 bis 1:34:00 zu laufen, doch der Anstieg durch einem Waldstück bis hin zu einer Autobahnbrücke war einfach bei diesem Temperaturen zu mächtig um noch einmal Gas zu geben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich jedes Mal auf meinem Zwischenzeit-Spickzettel geschaut. Doch genau Kilometer 19, wo ich richtig Zeit vertrödelte nicht. Auf zur langen Zielgeraden und noch einmal spurten! Doch weder das Spurten (Schnitt 4:29/km) noch das tolle Publikum konnten es verhindern das ich meine Zeit vom Ruhr-Marathon um 5 Sekunden verpasste. Mit 1:34:31 blieb ich aber bereits zum 3. Mal in diesem Jahr unter der Marke 1:35 !! Und das bei den Temperaturen und Anstiegen. Für die Herbst-Veranstaltungen bin ich sehr zuversichtlich, das da vielleicht noch was machbar ist :-)
ie nicht anders zu erwarten, gab es auch die obligatorische Blutblase im Ziel (siehe Foto). So langsam kann ich damit eine Fotogalerie machen :-)
Gegenüber dem Vorjahr verbesserte ich mich übrings um 4:55 Minuten, bei ähnlichen Bedingungen.
Im Ziel gab es im Gegensatz zu den letzten Wettkämpfen, Erdinger "ohne Ende". Selbst die ganz am Ende hereinkommenden Läufer gingen nicht leer aus. Wie gewohnt war alles topp organisiert.
Einziger Schwachpunkt, aber damit muss man wohl leben - die Schulstaffeln starten direkt vor den normalen Läufern und das Ergebnis -siehe oben-!
Neben einer Läufermesse auf dem Marktplatz, Massagen, und vielen Getränke- und Fressbuden wurde mit Hüpfburgen und Spielen sehr viel
für Kinder geboten. Ein tolles Programm ebenfalls auf der Showbühne. Interessant die Schülergruppe, die mit Dinge des alltäglichen Lebens sowie "Müll" ein tolles Musikprogramm auf die Beine
stellten.
Fazit: Im nächsten Jahr ist der Leverkusen-Halbmarathon wieder fest notiert.
61. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Geamtplatz | AK-Platz |
10.06.2007 | Halbmarathon | 1:34:31 Std. | 181. von 2.295 | 42. von 411 |