73. Bertlicher Straßenläufe

"Abharken" - mieser Lauf !
Mit 222 gelaufenen Kilometern im November erreiche ich den Minusrekord dieses Jahres. Zahlreiche Zahnarzt-Besuche und das uselige Wetter reduzierten das Training enorm.
Der Lauf in Bertlich gehört zu der Kategorie "Abharken"! Nicht das ich auf Bestzeit laufen wollte, aber nachdem ich bei mehreren Zehnern schon oft im 20er Bereich war und erst letzte Woche beim Zehner in Essen die Zwischenzeit bei 5 bei 20:38 Min. lag, erwartete ich ein wenig mehr.! Also sollte zumindest diese Zeit beim 5er ja wohl erreichbar sein.
War es morgens noch trocken und nicht so windig, so änderte sich dies ca. 45 Minuten vor dem Start des Fünfers um 13 Uhr. Heftiger Regen setzte ein und dieser hörte den Tag über auch nicht auf. Wir sollten nur diese paar Kilometer bei diesem Wetter laufen, was sollten da die 30er-Absolventen sagen! Respekt !! Respekt !! Für alle die dies durch gestanden haben. Der Startschuss unserer kleinen Distanz viel aus heiteren Himmel und irgendwie lief es vom ersten Kilometer nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Kilometer 2 übers Feld war schon viel langsamer als meine Vorgabe. Bei der Abbiegung in Richtung Hauptstrasse rutsche ich in eine Riesenpfütze aus und fing mich so eben ab. Naja, jetzt waren die Schuhe wenigstens mit Schlamm durchgespült. An der Hauptstrasse entlang das gewohnte Bild, wie immer in Bertlich - starker Wind von der Seite, der das Laufen einfach nur schwer machte. Hier war an Beschleunigen nicht zu denken. Bei Kilometer 4 war schon nicht mehr an eine Zeit unter 21 zu denken, da nutzte es auch nichts das man dort noch einmal richtig beschleunigen konnte (4:07 Min. der letzte Km). Auf dem Sportplatz begannen nun die "Wassersportspiele". Vor und hinter einige Läufer und Läuferinnen, die Bahn stand knöcheltief unter Wasser und nun spritzte sich jeder von oben bis unten nass. Die Schuhe versanken richtig in den Pfützen. Unter normalen Voraussetzungen hätte man sicher noch etwas Zeit rausholen können, aber letztlich wäre ich wohl kaum heute unter 21 geblieben. Fazit: Es kann nicht jedes Wochenende so laufen, wie man es sich vorstellt. Wenn ich sagen würde, ich bin zufrieden so wäre das gelogen, denn nach den letzten Zwischenzeiten bei längeren Distanzen hatte ich sehr wohl mehr erwartet. Der Fünfer ist einfach nicht mein Ding. Sage ich jedes Mal und ich laufe ihn trotzdem immer wieder. Ich liebe einfach die längeren Distanzen.
Zu allem Frust der Höhepunkt in der Ergebnisliste: Was der Kampfrichter sich hier geleistet hat, war schon mehr ein schätzen: Das Mädchen was mit mir gleichauf ins Ziel kam, war plötzlich 5 Sekunden vor mir. Jemand der weit hinter mir war auf der Zielgeraden, ist nun ganze 13 (!!) Sekunden vor mir. Dessen Sohn, der eigentlich ebenfalls hinter mir war, ist zeitgleich mit mir. Man kann sich bisschen mit den Zeiten und Platzierungen verhauen, aber das ist mächtig. Mir kann es letztlich egal sein, doch wenn ein Vater seinen Sohn in der letzten Runde davonziehen lässt, kann Erstgenannter nicht 13 Sekunden vor ihm in Ziel sein. Die ganze Ergebnisliste ist dieses Mal "absoluter Müll" (siehe Angelika Bericht)
Hätte ich mich mal für den Zehner entschieden, dort hätte ich mit einer wesentlich schlechteren Zeit als in Essen meine Altersklasse gewonnen. Zweite Mal das ich mich dieses Jahr für die falsche Distanz entschieden habe, aber wie sagt man: Hätte.....Hätte :-)

73. Wettkampf Datum Distanz Zeit Geamtplatz AK-Platz
  02.12.2007 5 km 21:13 Min. 21. von 80  

Weihnachten naht und auch wenn das Wetter der Jahreszeit entspricht, so ist das Laufen doch angenehm. In Wittringen ist sozusagen "tote Hose". Zum größten Teil laufe ich im dunkeln, nur im entfernten Blickfeld erreichen mich Flutlichtstrahlen von den Sportplätzen von Ellinghorst und Wacker. Man ist viel in Gedanken versunken und genießt die Atmosphäre am beleuchteten Schloss Wittringen vorbei zu laufen. Es sind Momente fernweg von den überfüllten Geschäftsstraßen, Kaufhäusern und Supermärkten. Hier ist absolute Stille. Oft treffe ich nur einen türkischen Läufer, der auch um diese Uhrzeit seine Runden dreht. Man wechselt ein paar Worte, läuft ein Stück zusammen und danach ist sie wieder da - die Stille ! Man könnte stundenlang so weiterlaufen, doch genauso angenehm ist es anschließend ins warme, weihnachtlich geschmückte, Zuhause zu kommen. Die Weihnachtszeit ist eine tolle Zeit zum Laufen, gerade in den letzten Tagen vor Heiligabend. Im letzten Jahr bin ich im Industriegebiet von Rockwool abends entlang gelaufen. Jeder Lauf hat seine Geschichte: Ist es der Pförtner, der gelangweilt am Eingang neben dem geschmückten Weihnachtsbaum sitzt, ein paar Gebäude weiter eine Firmen-Weihnachtsfeier oder einfach nur die parkenden Lkw-Fahrer, die ihr Führerhaus weihnachtlich geschmückt haben.
Dieses Jahr absolviere ich aufgrund der ramponierten Wege auf dieser Strecke mehr Läufe in Wittringen. Ein toller Tag zum Laufen ist der Heiligabend-Morgen: Jeder hat noch viel zu erledigen und daher sind schon früh morgens viele ihre Kilometer am drehen. Oft denkt man bei entgegenkommenden Läufern: "Wie läuft es wohl bei ihm heute ab ?" "Was gibts bei ihm heute zu Essen ?" "Wie ist die Bescherung ?"
Danach gehts unter die Dusche und Roland beginnt mit dem Kochen, während Angelika die Weihnachtsteller vorbereitet. Der Ablauf ist eigentlich jedes Jahr ähnlich und trotzdem einfach toll !
Am 2. Weihnachtstag sieht man dann alle Läufer wieder und man weiß oft was es als Geschenk gab: Eine neue Laufuhr, ein neues Wintershirt oder einfach nur neue Laufhandschuhe.

 

10.000 Kilometer am Heiligabend erreicht

Auch in diesem Jahr hieß es somit wieder am Heiligabend früh morgens raus aus den Federn, ab in den Supermarkt - frisches Gemüse und Obst holen und anschließend Laufen. Dieses Mal mit einem besonderen Anlass: Die 10.000 Kilometer-Marke stand an. 2004 begann ich mit dem Lauftraining, seitdem notierte ich mir jede Trainingseinheit und jeden Wettkampf. Nun bin ich im fünfstelligen Bereich. Ja so sind die Buchhalter - Statistik über Statistik. Sicherlich sind viele andere Läufer viel mehr gelaufen als ich, trotzdem ist das eine unvorstellbare Zahl. Ein toller Lauf bei zwar kalten aber sonnigen Wetter.

Am 2. Weihnachtstag ging es über die 17 Kilometer lange Ostermann-Runde. Die Futterei der Vortage merkte man sofort. Nur langsam kam ich in die Gänge, aber gott sei dank begleitete mich Angelika mit dem Fahrrad. So fiel der eine oder andere Anstieg ein wenig leichter aus. Die letzten Tage wurde nur gefaulenzt, gefuttert, gelesen (neues Buch - mentales Marathon-Training - super interessant) und Nintendo DS gezockt !! Da war es eine willkommene Abwechslung ein paar Kilometer an der frischen Luft zu absolvieren. Ab 02. Januar heißt es dann "Fat Fighters for Düsseldorf". Da wird wieder ein wenig mehr aufs Essen geachtet.