Den Steinfurt-Marathon habe ich gut verpackt. Schon am 07. Mai steht mein zweiter Marathon an. Das heißt Vorsicht im Training, denn die Belastung von Steinfurt könnte ansonsten eine Verletzung verursachen oder das ich in Düsseldorf total abstürze. In der zweiten Trainingswoche wagte ich die ersten kleineren Tempoläufe, welche auch zufriedenstellend funktionierten. Nicht bis zum Anschlag, aber ein schnelleres Tempo als normal. Ich merke zwar leicht mein rechts Knie, aber es sind keine Dauerschmerzen sondern eher Nachwirkungen der hohen Belastung. Gleichzeitig trainiere ich gezielt auf Paderborn, denn dort möchte ich "eigentlich" meine Bestzeit entscheidend verbessern.
Bereits 14 Tage nach dem Steinfurt-Marathon absolvierte ich einen weiteren langen Lauf über 30 KM in Temposchnitt 5:24 Min.! Sehr
gut gelaufen, ab Kilometer 20 konnte ich sogar das Tempo erhöhen.
"VORSICHT ist die Mutter der Porzellankiste"
Das Dienstag-Training mit mehreren Hagelschauern (Tempolauf über 12 KM mit anschließenden 4 KM auslaufen) klappte nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut. Doch ein Ziehen an der Außenseite des
linken Knies macht mir Sorgen. Ich werde das Training am Mittwoch ausfallen lassen. Auch der Donnerstag wird kein Thema sein. Kein Risiko eingehen, denn jetzt eine Verletzung so kurz vor den
beiden Events Paderborn und Düsseldorf wären das Aus.
Nicht die idealen Voraussetzungen!
Nach einer Tortur durch 6
Baustellen, teilweisen Stillstand, kamen wir in Paderborn am Grünen Donnerstag Mittag an. Prost Mahlzeit wenn bis Juni zur Fussball-Weltmeisterschaft diese Baustellstellen nicht weg sind. Danach
sieht es jeden Falls nicht aus! "Zu Gast bei Freunden" - Das gibt eine Blamage. Egal ! Nach dem wir ausgepackt hatten starteten wir unseren gemeinsamen Trainingslauf über 7 Kilometer durch die
Wälder von Schwaney. Mein linkes Knie schmerzte zwar ein wenig, doch eigentlich fühlte ich mich gut. Nachdem uns die Pizzeria stärkte, erlebten wir eine kalte Nacht in unserer Pension. Die
Heizung in unserem Zimmer funktionierte nicht richtig und so konnten wir uns noch so sehr ankuscheln. Wir froren vor Kälte und erlebten einen total unruhigen Schlaf, der um 6 Uhr schon endete.
Nachdem wir die Startunterlagen im Sportzentrum abholten, gingen wir ein Stück Streckenführung ab - da sich die Strecke zum Gegensatz zum Vorjahr änderte. Statt 3 sollten diesmal nur 2 Runden
sein. Gute Idee, aber was sollte dieser Mist nach Kilometer 1. Eine dicke Eisenbahnbrücke mit einem sehr langen Anstieg gab es sofort zum Anfang zu bewältigen. Naja und wem dies nicht genug war,
der durfte sie nach KM 5, KM 12 und Kilometer 15 nochmals überqueren. Der Veranstalter glaubte hier wirklich an einem Streckenrekord, wie der Race Direktor auf der abendlichen Pasta Party
verkündete. Na wie zu erwarten verfehlten sie ihre Erwartungen erheblich. Obwohl unter dem Halbmarathon-Feld 14 Läufer aus Kenia befanden (dabei Superläufer Moses Kigen), Spitzenläufer aus der
Ukraine und die gesamte deutsche Elite.
Die Pasta-Party war ebenfalls eine Enttäuschung gegenüber dem Vorjahr. Das Programm ob Vorstellung der Top-Starts und Flameco-Show wurden unnötig in die Länge gezogen, das der größte Teil der
Teilnehmer die Veranstaltung verließen. Wieder galt es nun eine "kalte" Nacht zu bewältigen, die ebenfalls um 6 Uhr endete.
Schlapp und Kraftlos !! Chaotenstart !!!
Wie bereits erwähnt wurde die Streckenführung geändert und man hatte mit 4 dicken langen Anstiegen zu kämpfen. Aber dies war nicht allein der
Grund warum ich dieses Mal nicht unter 1:40 Std. blieb. Schon der Start war wie ein "Spießrutenlauf" und was sich so mancher Läufer erlaubte war eine Frechheit. Im Bereich der Starter 1:35 bis
1:40 Std. stellten sich Läufer auf die anschließend mit 2:20 Std. ins Ziel kamen. Teilweise in Dreierreihen. Der erste Kilometer war eher ein Zick-Zack-Laufen - Stoppen - Abbremsen - sogar
stehenbleiben - Neu Starten: Kurz gesagt eine Katastrophe. Bei so vielen Teilnehmern sollten feste Startblöcke gebildet werden. Schon nach dem 1. Kilometer lag ich um sage und schreibe 46 (!!)
Sekunden hinter meiner Zeit vom Vorjahr und dies allein aus den vorgenannten Gründen. Danach der erste dicke Anstieg, den ich aber noch in 4:26 Min. meisterte. So konnte ich die ersten Kilometer
noch richtig angehen, fühlte mich aber von vornherein nicht so frisch und gut wie beim Marathon in Steinfurt. Bei der 10 Kilometer-Zwischenzeit war noch eine Zeit um die 1:39 Std. möglich.
Doch nach KM 12 merkte ich die Anstrengungen der letzten Wochen voll!! Die Kräfte ließen so nach, das ich mir viel Zeit an den Vorsorgungsstellen ließ und mir sagte: "Egal bring den Lauf
irgendwie zu Ende". Da nutze auch nichts das Super-Publikum, welches immer wieder an verschiedenen Stellen eine Wahnsinnsstimmung machte und Wolf-Dieter Poschmann vom ZDF, der die einzelnen
Läufer versuchte mit seinen Sprüchen nach vorne zu peitschen. Im Ziel gab es eine tolle Medaille und genügend Getränke von Iso, Wasser, Cola und Tee sowie Bananen und Äpfel. Letztlich hatte ich
mir von diesem Lauf mehr erwartet. Aber ich denke nunmehr: Nach einem schlechten Lauf, folgte meistens ein guter Lauf von mir. Vier Wochen nach einem Marathon konnte ich eigentlich nicht eine
Superzeit erwarten. Eigentlich zeichnete sich dies bereits letzte Woche bei dem langen Lauf ab.
38. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Geamtplatz | AK-Platz |
15.04.2006 | Halbmarathon | 1:40:39 Std. | 492. von 1.855 |