Am 09. November liefen Daniel und ich zum ersten im Essen Stadtwald. Damit wir zukünftig der frühen Dunkelheit zuvorkommen, planten wir hier den einen oder anderen Lauf direkt nach der Arbeit. Die ausgesuchte 12 Kilomter-Runde war wörtlich mit "Höhen" und "Tiefen", nichts um auf Tempo zu trainieren, aber sehr wohl für die Kondition. Idealerweise grenzt am Stadtwald die Sportanlage Schillerwiese, wo man die Möglichkeit zum Duschen hat. Es war ein sehr schöner Lauf und wir waren uns sicher das wir das wiederholen werdne.
Das Training in den darauffolgenden Wochen war voll und ganz auf meinen ersten Halbmarathon ausgerichtet. Ein ganz anderes Kaliber als alle bisherigen Läufe. Alle längeren Läufe liefen zufriedenstellend, einen Test über die Halbmarathon-Distanz absolvierte ich in 1:55 Std.! So top-fit ich drauf war, hoffte ich auf eine Zeit unter 1:50 Std., doch noch vor einigen Tagen hatte ich hier geschrieben: "Hoffentlich kommt keine Verletzung dazwischen, die die Teilnahme verhindert!" Prompt war es passiert und der Wettkampf stand auf der Kippe.
Das zweite Training im Essener Stadtwald war nicht "ohne". Die ca. 12 Kilometer lange Runde hatte kräftige Anstiege und Bergabläufe. Konditionell gab es bei mir keine Probleme, jedoch schmerzte mein rechtes Knie erheblich. Das Freitagstraining sollte noch mal auf Wettkampftempoe gehen, nach nur 4 Kilometer brach ich den Lauf mit Schmerzen ab. Einige Tage Pause taten dem Knie gut. Eine Massage half ebensol und so lief ich Freitags und Samstags nur locker. Trotzdem war meine Nervosität sehr groß: "Hält das Knie die große Anstrengung aus ?"
242 Teilnehmer starteten bei 8 Grad un leichten Nieselregen. Ein für mich gutes Laufwetter. Schon nach einigen Kilometern merkte ich mein Knie wieder, aber das Tempo war auch mehr als eigentlich vor hatte. Der Lauf war mit Höhen und Tiefen - sprichwörtlich. Meine vorgegebenen Zwischenzeiten konnte ich hervorragend einhalten, war sogar manchmal schneller und mußte mich selbst oft bremsen. Dies tat ich, in dem ich an den Verpflegungsstationen mir die Zeit nahm und stehen blieb beim Trinken. Nach der 1. Runde (ca. 14 km) fühlte ich mich wieder hervorragend, die Schmerzen ließen nach. Die letzten 7,1 Kilometer ging ich zuversichtlich an, mit dem Gedanken noch einmal Gas zu geben. So lag ich auch ca. 1,5 km vor Ziel hervorragend, musste dann aber Tribut zahlen und quälte mich die letzten Meter.
Fazit: Eine tolle Zeit, eine tolle Frau, die mich nach der ersten Runde "versorgte", "anspornte" und für mich im Ziel da war als ich sie brauchte. Ein Läufer neben mir meinte noch: Das ist schön wenn jemand da ist bei so einen Wettkampf und einen unterstützt. Wie recht er hat.
Das Knie schmerzte zwar höllisch und einen blau angelaufenden Zeh hatte ich auch. Doch das war es mir Wert. Jetzt hieß es für mich erstmal ein paar Tage und diesen für mich großen Triumph genießen.
Organisatorisch war in Bertlich wieder alles top. Reichlich Verpflegungsstationen, schnelle kurzfristige Anmeldung, schnelle Urkunde und einen tollen Kuchenstand.
Interessant war noch ein ca. 18 jähriger "Gross-Kotz". Nach ca. 10 Kilomtern überholte er mich in Windeseile, meinte zu demonstrieren das es ihm einfach fällt und machte "Bocksprünge" beim Laufen für die Markierungspfeiler an der Straße. Bei Kilometer 15 überholte ich ihn, wo er schließlich völlig erschöpft herumspazierte und letztlich eine Minute hinter mir war.
14. Wettkampf | Datum | Distanz | Zeit | Geamtplatz | AK-Platz |
28.11.2004 | Halbmarathon | 1:44:52 Std. | 68. von 242 Finisher | 16. von 47 |