213. Wettkampf
Laufzeit: 2:00:57
Platz: 162 von 323
Platz 9 von 12 in AK W45
Frauenwertung: 28 von 93
Wetter: Plötzlich Sommer, 25 Grad, Sonne pur
07.04.2018 Benrather Volkslauf / 21,1 KM
Heute ging es zum Benrather Volkslauf. Für uns hieß es, Halbmarathon Nummer 4 für dieses Jahr. Im letzten Jahr hatten wir null und nun sind wir gerade mal im April angekommen und haben schon drei gelaufen. Wie so oft an Wettkampftagen, hat uns auch heute das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Geplant war eigentlich eine gute Zeit unter 2 Stunden, doch dieses Ziel konnte man direkt mal canceln, da wir „plötzlich Sommer“ bekommen haben. Donnerstag noch Frost und heute lockere 25 Grad – Sonne pur. Eigentlich eher traumhaftes Wetter zum Eis essen, Rad fahren, im Garten liegen, aber nein wir verrückten rennen Halbmarathon. Aber so ist es, man kann sich das Wetter nicht immer aussuchen. Somit sagten wir uns, nehmen wir es wie es ist und machen das Beste daraus, mit dem Gedanken, dass man Abstriche machen muss und man es nur noch als guten Trainingslauf für den Hermannslauf nehmen kann. Denn auch da, können wir es warm haben. Das bringt jetzt die Jahreszeit eben mit sich.
Nachdem wir sehr früh vor Ort waren, trotz zahlreicher Baustellen und endlich einen Parkplatz gefunden hatten, ging trotzdem alles super schnell vorbei und schon waren mein Schatz und ich, für eine gemeinsame warm-Lauf-Runde, auf die Laufstrecke. Obwohl wir nur ein Singlet anhatten und super super langsam waren, spürte man, dass es echt sehr knallig war. Und wir befanden uns im Wald. Also noch Sonnen geschützt.
Pünktlich wurden wir dann auf Reise geschickt. Ich hatte mir einen guten Startplatz ausgesucht, denn ich kam echt gut weg. Sofort fand ich ein Tempo, welches sich super anfühlte. Nach einem Check – so ca. 200 bis 300 Meter nach dem Start, musste ich aber feststellen, dass ich eigentlich zu schnell war. Ich wollte nicht schneller als eine 5:30er Pace. Schnell versuchte ich die Pace zu korrigieren, doch genauso schnell wie korrigiert habe, ging es auch direkt wieder schneller weiter. KM 1 lag ich dann bei 5:23. Und so zog es sich durch, immer wieder schaute ich auf meine Uhr, versuchte die Pace zu drosseln und immer wieder lief mein Körper von selbst wieder flotter. Und immer wieder, wenn meine Uhr den nächsten KM signalisierte musste ich feststellen, dass am Ende nie die Pace stand, welche ich als Zwischen-Pace angezeigt bekommen habe. Und dann kam noch hinzu, dass meine Uhr, nicht mit den KM-Schildern überein stimmte. Immer war meine Uhr früher dran, als die KM tatsächlich waren. Das ist ein Nachteil bei meiner Suunto. Im Wald misst sie sehr schlecht. Somit sagte ich mir irgendwann „egal – laufe nach Gefühl und wenn es tatsächlich zu schnell ist – Pech“. Noch Risk – No Fun „hihi“ Und was soll ich sagen? Es lief und lief und lief. Ja mir war echt heiß, ich schwitzte wie verrückt, aber ich versorgte mich an jeder Getränkestelle gut und nahm bei KM 10 sogar 1 Gel. Und immer wurde der Kopf abgekühlt.
Trotz der Hitze, rannte ich eine flotte Pace und auch wenn es echt schwierig war, so konnte ich nicht langsamer. Wenn ich mal auf andere Teilnehmer aufgeschlossen bin, fühlte es sich falsch an, wenn ich langsamer machte. Somit eben dran vorbei und weiter. Ich freute mich, dass es so lief und war total optimistisch, heute unter sub 2 zu landen, trotz der Hitze. Auf Kurs sub 2 lag ich auch von km zu km und das motivierte mich. Doch als es um den Elbsee ging, verschwand meine Motivation. Schon in 2016, als ich das erste Mal hier lief, ärgerte ich mich über die Passanten, die mit Hund und Kegel einfach kreuz und quer dort unterwegs waren. So auch heute wieder. Klar, das Wetter lud ein, aber Rücksicht, wäre echt gut gewesen. Wieder ging es hier nur Slalom weiter. Und das kostet echt viel Kraft, wenn man bereits 10 KM auf hohem Niveau unterwegs ist, die Sonne erbarmungslos knallt und man so gut wie keinen Schatten geboten bekommt. Leider wurde die Pace ab dort auch direkt langsamer und das bei viel mehr Anstrengung. Aber ich lief immer noch super auf Kurs. Doch bei jedem Ausweichmanöver, wurde ich wütender, dass ich so aus meinem Rhythmus kam und somit verließ mich auch mein Kopf. Und jeder Läufer kennt das „jedes Ziel beginnt im Kopf“! Als ich dann den See hinter mir hatte, war ich platt. Ab KM 14 wurde die Pace dann weiterhin – von selbst gedrosselt, aber ich sagte mir „Du ziehst das jetzt auf sub 2 durch“. Wer die erste Hälfte „No Risk – No Fun“ rennt, kann auch bis ins Ziel weiter machen. Und ein wenig hatte ich meinen Kopf wieder. Ich hielt mein Ziel, auch wenn ich Zeit verlor und es echt hart wurde.
Als ich mich bei Gehen an der Getränkestelle bei KM 14 versorgte und ich abkühlte, kam ich nur schwer wieder in den Laufschritt. Aber mein Kopf half mir, die Pace weiterhin unter 6 Minuten zu halten. Nach einer Hochrechnung, wusste ich, dass ich es schaffe, so lange ich mindestens die 6er Pace halte. Und ich lag immer noch sogar darunter. Somit sagte ich mir, die letzte Getränkestelle bei KM nicht mehr anhalten. Leider klappte das nicht. Ganz im Gegenteil, bereits ab KM 16 sehnte ich diese herbei. Ich brauchte Wasser und eine Abkühlung am Kopf. Und leider gönnte ich mir eine zu lange Versorgungspause. Hier verlor ich Zeit ohne Ende. Wie erwartet, war es danach nicht mehr möglich, die Pace wieder aufzunehmen. Somit lief ich die letzten 3 KM mit einer Pace über 6 Minuten weiter. Als ich die letzte Kurve nahm und ich endlich auf der Zielgeraden war, war ich glücklich, es fast geschafft zu haben. Ich sah die riesige Uhr und checkte meine Uhr. Ich hatte noch über 2 Minuten für eine sub 2. Wie weit mag die Uhr weg sein? Sie sah so nah aus und ich gab gefühlt Gas. Ja ich schaffte es auch einen Tacken flotter – aber nur einen Tacken. Nicht genug um es tatsächlich zu schaffen. Diese blöde Uhr kam einfach nicht näher. Auch wenn ich echt hart gekämpft habe dafür, die Zeit war weg. Es wurde dann eine 2:00:57. Am Ende ärgere ich mich aber nicht. Ich habe alles gegeben, mehr war bei der Hitze nicht drin. Wenn man die Ergebnisse sieht, wird einem deutlich, dass es vielen anderen auch so ging, denn ich habe ich Gesamteinlauf und bei den Frauen super abgeschnitten.
Also ist mein Fazit: „Alles richtig gemacht“! Und es war mein 2. Schnellster HM von den bisher 4 gelaufenen für dieses Jahr. Vielleicht fällt bei Nummer 5 ja mal wieder die 2.
Aber: Die Veranstaltung ist echt top, die Strecke traumhaft schön und eigentlich schnell. Doch nach dem 2. Mal, wo ich hier gelaufen bin, steht für mich fest, dass ich hier nie mehr den Halbmarathon laufe. Erst Recht nicht, wenn es so super Wetter ist. Die See-Umrundung war beide Mal echt schlimm. Das möchte ich nicht noch einmal. Sehr schade