189. Wettkampf

 

Laufzeit: 2:01:23

 

Platz 275 von 435  Finishern

 

Platz 10 von 19 in AK W45

 

Frauenwertung:  50 von 128

 

                   

Wetter: sonnig, 18-19 Grad, plötzlich Frühling

Benrather Volkslauf / HM - 21,1 KM / 02.04.2016

 

VORWORT: Endlich wieder aktiv und endlich wieder Wettkampf

 

Nachdem ich Anfang 2015 operiert wurde, lief das gesamte Jahr nicht wirklich - wie ein erfolgreiches Läuferjahr. Insgesamt lief ich deutlich weniger KM und auch Wettkämpfe waren sehr rar. Trotz des wenigen Trainings, konnte ich aber erstaunlicherweise -  gute Wettkämpfe bestreiten. Ob der Seelauf, welcher sehr zufriedenstellend lief oder auch der Silvesterlauf - zum Jahresabschluss, waren trotz allem gut. Das baute mich ein wenig auf, trotz allem mit einer recht guten Form - ins neue Jahr zu starten. Denn ich wusste, es beginnt erneut mit einer Laufpause. Denn...

 

Anfang 2016 musste ich dann leider erneut operiert werden. Somit begann das Jahr nicht wirklich läuferfreundlich. Mittlerweile bin ich aber wieder aktiv. Mein Training konnte ich für den Monat März sogar auf knapp über 200 KM steigern. In diesen KM stecken, lange langsame sowie kurze schnelle Einheiten drin. Mir geht es wieder gut und ich bin motviert, das Jahr 2016 nun wieder mit meinem Hobby zu befüllen :-)

 

Vor allem, jetzt - wo wir endlich auf dem Lande leben und Laufstrecken ohne Ende haben :-)

 

Benrath ist somit der erste Wettkampf für das Jahr 2016. Warum sofort ein Halbmarathon? Ganz einfach - ich war für den Rennsteig Marathon gemeldet und den möchte ich laufen, auch wenn mit einem zurück gestecktem Ziel. Dafür trainiere ich fleissig und bis jetzt klappt es super.

Den Benrather Volkslauf nutze ich daher, als länger Einheit - zur Vorbereitung auf den Rennsteig-Marathon.

Mein Ziel hier ist - irgendwo zwischen 1:58 Std. und sub 2 Std. zu landen. Schauen wir mal :-)

 

Heute ging es mit meinem Schatz in Richtung Düsseldorf, zum Benrather Volkslauf. Wie so oft, hatten wir plötzlich Frühling. Mit sonnigen 18-19 Grad, war es mir heute,  für meinen ersten Wettkampf seit 3 Monaten,  schon eine Spur zu warm. Wieder einmal hatte der Körper null Zeit, sich an diese Temperatur zu gewöhnen. Aber wir wollen ja nicht klagen, wir sind ja froh, wenn wir Frühling haben.

 

Es liegen nach meiner Operations-Laufpause gerade mal 5 Trainingswochen hinter mir. Langsam und behutsam, konnte ich meine KM von Woche zu Woche steigern und mit meinem Lauftempo spielen. Alle Laufeinheiten klappen mittlerweile gut. Von lange langsame Läufe, bis hin zu kurze schnelle Einheiten. Somit steht meinem Plan – beim Rennsteiglauf über die volle Distanz an den Start zu gehen, nichts im Wege. Darum plante ich als lange Einheit, heute diesen Lauf.

 

Die Strecke bietet zwar keine riesigen Steigungen, sie zieht sich aber leicht wellig durch den Benrather Forst. Mit immer wechselndem Untergrund, war sie für meinen derzeitigen Trainingszustand – am heutigen Tag, schon anspruchsvoll genug.

 

Vor unserem Lauf besuchten uns noch Michi und ihre Schwester, worüber ich mich riesig gefreut habe. Michi ist eine ganz liebe Freundin, welche leider viel zu weit weg von uns wohnt und die wir nur sehr selten zu Gesicht bekommen. Auch hier noch mal ein dickes Dankeschön an Dich

 

Der Wettkampf:

 

Der Lauf startet um 14:30 Uhr. Lange war ich am überlegen, was ich anziehen sollte. In der Sonne war es mächtig warm, im Schatten empfand man den Wind, als doch recht frisch. Also entschied ich mir für ein hauchdünnes Laufunterhemd und Singlet. Bereits beim einlaufen wurde mir direkt klar, das es doch zu viel war. Der Startbereich liegt hier mitten im Wald, wo wir uns auch einliefen. Bis zum Vereinsheim, wo wir unsere Taschen deponierten, war es nun aber zu weit. Kurzentschlossen entschied mein Schatz und ich, das Hemd auszuziehen und hinter einem Baumstumpf zu deponieren. Und das war auch gut so.  

 

Nun stand ich hier, endlich mal wieder an der Startlinie, um meinen ersten Wettkampf seit langem zu starten. Ich war mächtig nervös. Seit vielen vielen Monaten, bin ich keinen so langen Lauf mehr in einer so flotten Pace gelaufen. Die geplante Pace lag zwischen 5:30/km und 5:40/km. Sprich – nicht schneller als 5:30 und nicht langsamer als 5:40. In wie weit ich das hinbekommen sollte, wusste ich ja nicht. Die längste schnellste Einheit in dieser Pace lag derzeit bei 10 KM.

 

Als der Startschuss viel, rannte ich locker mit der Masse mit und lag direkt bei 5:10. Schnell nahm ich Pace raus und korrigierte sie so lange, bis ich in meinem Plan lag.

Erst bei ca .KM 3 lief ich nach Plan. Ich wurde überholt und überholt. Hatte schon fast Angst, gleich letzte im Feld zu sein. Als ich drin war in diesem Lauf und eine Durchgangspace von 5:32 / 5:33/KM lief, spürte ich aber auch direkt, dass es mich bei dem heutigen Wetter und auf dieser Strecke doch ziemlich anstrengte. Ich wünschte mir das ganze eigentlich lockerer. Trotzdem hielt ich die Pace bei, ohne weiter das Tempo zu drosseln. Die KM zogen schnell an mir vorbei, wie viele Mitläufer auch. Ich wunderte mich immer wieder, dass immer noch so viele an mir vorbei zogen. Ich lief ja eine gleichmäßige Pace. Eigentlich setzt sich doch irgendwann das Feld und man läuft so ziemlich mit den gleichen Leuten im Bereich. Doch heute war es anders. Aufgrund des immer wechselndem Untergrund, von Waldboden und Aspahlt über Kies bis hin zu groben Schotter musste man gut konzentriert laufen. Ich bekam das Ganze auch recht gut hin, bis wir am Elbsee ankamen. Hier waren unzählige Spaziegänger unterwegs, welche natürlich auch den ersten richtigen Frühlingstag ausnutzen wollten. Leider nahmen nicht alle Rücksicht darauf, dass hier gerade ein Wettkampf stattfand. Nun hieß es Slalom laufen. Immer wieder musste man auf Überholkurs der Spaziergänger. Das fand ich ziemlich schwierig und nervig. Die Strecke ist sehr sehr schön, aber das war hier gerade kein tolles Laufen. Irgendwie schaffte ich es aber trotzdem meine Pace zu halten, obwohl mir das ganze mächtig viel Kraft kostete. Von KM zu KM viel es mir schwieriger, die Pace zu halten und es wurde von selbst immer leicht langsamer. Ich bemerkte aber, dass es anderen wahrscheinlich genau so ging, denn ich wurde nur noch wenig bis gar nicht mehr überholt. So langsam bemerkte ich, dass sich das Feld setzte. Auffällig waren zwei Mitläufer, welche immer wieder vor, neben oder hinter mir waren.

 

Erst als wir den Elbsee und den Unterbacher See hinter uns ließen, war es mit dem Slalom Laufen endlich wieder vorbei. So ab KM 13 oder 14 war dann die Luft bei mir raus. Meine 2 Mitläufer waren auch irgendwo hinter mir verschütt und insgesamt gab es immer wieder Abschnitte, auf denen ich recht einsam unterwegs war. Mit Pace halten war nichts mehr. Aber noch lag ich auf Kurs sub 2 Stunden. So bei ca. KM 15 bemerkte ich eine Mitläuferin. Ihr ging es wie mir. Sie hatte scheinbar das Selbe Ziel. Sich durchbeißen, für eine sub 2 Std. Von nun an liefen wir ziemlich allein unser Lauf. Mal setzte sie sich vor, mal ich. Ganz unabgesprochen, liefen wir von nun an zusammen. Beide waren wir ziemlich KO doch wir zogen uns gegenseitig. Unsere Pace lag mittlerweile bei um die 5:50/KM, aber wir schafften es, langsam weiter zu Laufen und nicht in eine Gehpause zu verfallen. Es hat gut getan, jemanden an der Seite zu haben, dem es exakt wie einem selbst ging. Das motiviert, dran zu bleiben. Als wir die letzte rechtskurve nahmen und es auf der Zielgeraden ging, schaffte meine Mitläuferin die Pace  einen Tacken mehr anzuziehen, als ich. Sie lief somit ein paar Sekunden eher ins Ziel als ich. Kurz vor dem Ziel stand mein Schatz und freute sich schon wie Bolle. Als auch ich mit einer 2:01:23 die Ziellinie überquerte, war ich super super glücklich. Ich hatte riesigen Durst und düste direkt durch zur Versorgung. Hier traf ich direkt auf meine Mitläuferin. Wir gratulierten uns und hielten noch ein Quätschen. Ja es war so, auch sie wollte sub zwei Stunden und hat es leider leicht verfehlt. Wir haben uns beide gut ins Ziel getragen. Sie war mir heute eine große Hilfe. Die Distanz, die Strecke und das Wetter ließen mich heute kämpfen. Auch wenn ich mein Plan verfehlt habe, so bin ich doch super glücklich, endlich wieder dabei zu sein.

Nun heißt es schön weiter trainieren. Die Distanz klappt schon, das Tempo kommt von selbst wieder. Da bin ich ganz optimistisch.