170. Wettkampf
Laufzeit: 3:00:58
Platz 59 von 67 Finishern
Platz 3 von 5 in AK W40
Frauenwertung: 11 von 13
Wetter: Sonne pur - bis 23/24 Grad
28.09.2014 / Bertlicher Straßenlauf / 30 KM / Trainingslauf
Ein schöner Lauf-Sonntag ist vorbei. Er begann mit einem Frühstück vor dem Fernseher, denn heute waren auch all die Teilnehmer /-innen in Berlin unterwegs. Und so lange es nur irgendwie ging, mussten wir auch das verfolgen. Mit dabei war auch unsere deutsche Läuferin Anna Hahner. Unterstützt wurde sie von ihrer Zwillingsschwester. Die 2 Zwillinge sind einfach nur voll sympathisch. Ich mag sie sehr. Ihr Ziel war – heute PB zu laufen, was sie mit einer Zeit von 2:26:44 auch schaffte. Bei den Männern war ein neuer Weltrekord geplant. Das schaffte Dennis Kimetto mit einer unglaublichen Zeit von 2:02:57. Einfach unglaublich. Wie kann man nur 42,2 KM in diesem Tempo unterwegs sein?
Wir mussten uns um 10:20 Uhr leider auf den Weg machen und konnten dieses spannende Rennen leider nicht bis zum Schluss – live verfolgen.
Vor Ort war alles wie immer. Angemeldet, Kuchen reserviert *lach* umgezogen, ein wenig warm gemacht und schon stand man an der Startlinie. Mein Plan sollte für heute eigentlich so aussehen, dass ich mit 6 Minuten starte, in der 2. Runde auf 5:50 erhöhe und in der 3. Runde evtl. auf 5:40 – sollte ich noch genug Kraft haben. Doch da der liebe Wettergott es ja immer richtig gut meinte mit uns, waren für heute mal wieder um die 23/24 Grad angesagt. Da der Startschuss für die 30 KM-Läufer/-innen auch erst um 12:00 Uhr fiel, hieß es für uns auch, direkt in die Mittagssonne zu rennen. Somit hielt ich mir diese geplante Option zwar noch offen, doch im innerlichen glaubte ich nicht wirklich daran. Doch mein Minimalziel war – gut durchzukommen, ohne mich abzuschießen und auf jedem Fall unter 3 Stunden. Im Training laufe ich oft die langen Läufe mit einer Pace von 6:10 bis 6:15, wenn wir sie in Bertlich laufen. Also sollte die 6 Minuten im WK wohl gut drin sein.
Pünktlich wurden wir dann auf Reise geschickt. Den ersten KM rannte ich viel zu schnell los. Obwohl ich ständig auf die Uhr schaute, war ich nur mein Tempo am korrigieren. Doch am Ende von KM 1 stand trotzdem eine Pace von 5:39. Schnell bildete sich dann eine kleine Gruppe um mich herum. Alle hatten den Plan 6 Minuten. Mit einem kam ich ins Gespräch. Wir plauderten ein wenig über bereits gelaufene WK und noch anstehende WK. Locker und schnell zogen die KM an uns vorbei. Die Pace aber immer ein wenig zu flott. Irgendwie komisch, die Gruppe hatte doch 6 Minuten vor und alle liefen und liefen, ohne das zu beachten oder zu bemerken. Ich sagte ein paar Mal zu meinem Mitläufer, dass wir zu flott sind, doch er nahm es nicht so ernst. Meinte immer, ach dies kleine bisschen. Klar – es waren meist so um die 5 Sekunden. Mal 3 – mal 5 – mal 7 … Das ist nicht wirklich viel. Wenn ich aber 30 KM oder Marathon renne und von Beginn an das zu flott bin, ist das schon viel. Ich versuchte mich permanent zu drosseln, doch irgendwie ging es nicht. Ich lief mit der Gruppe im Gleichschritt, als musste es so sein. KM 5 lag dann mal bei 6 Minuten, aber nur wegen der Getränkestation, die wir ansteuerten J Weiter ging es im Gleichschritt und weiterhin immer ein wenig zu flott. Mein Mitläufer war ab ca. KM 6 schon mächtig am pusten, alle anderen rannten locker vor sich hin. Bei ca. KM 7 meinte dann mein Mitläufer, er müsse Tempo raus nehmen. Ich musste dort schnell mal ins Feld springen. Mein Magen rebellierte ein wenig. Damit war die Gruppe dann gesprengt. Eine nächste kleine Gruppe zog an mir vorbei. Für mich ging es dann zuerst einmal allein weiter. Da meine Beine aber scheinbar das Tempo drin hatten und die 2. Hälfte jeder Runde eh einfacher zu laufen ist, schloss ich recht schnell auf. Bevor es in Runde 2 ging, hatte ich die Gruppe wieder einkassiert und damit meinen bisherigen Platz wieder erreicht. Kurz vor KM 10, überholte ich dann auch den Mitläufer, mit dem ich Anfangs am quatschen war. Die erste Runde – sprich die ersten 10 KM durchlief ich dann mit einer Zeit von 59:40. Im Augenschein hatte ich dann immer die anderen aus der ersten Gruppe. Da sie aber weiterhin das Tempo hielten – einer wurde sogar schneller, hielt sich der Abstand zwischen uns und ich kam nicht ran an sie.
Als es dann in Runde zwei auf das Feld hoch ging und man der Sonne ausgesetzt war, wurde mir auch schon sehr warm, aber noch ging es. Ich fühlte mich weiterhin sehr gut und konnte das Tempo wie in Runde 1 halten. Ich brauchte zwar nicht an Tempo erhöhen denken, denn die Hügel hier übers Feld und die Eisenbahn strengten mich doch schon an. Da ich aber wusste, dass die 2. Hälfte einfach zu laufen ist, da keine Hügel mehr kommen, ließ ich es auf mich zukommen, ob ich da ein wenig Tempo machen könnte. Ich steuerte jede Getränkestation an. Meist gab es einen Becher für den Kopf und einen für den Magen JLeider war nie wirklich viel drin und angereicht wurde heute auch nichts. Den Helfern war es wohl auch zu warm JDa ich hier auch immer kurz eine Gehpause machte, lagen die KM dann auch schnell bei 6 Minuten. Bis KM 15 hatten mich dann 2 Mitläuferinnen wieder einkassiert, die in der Gruppe liefen, welche bei meiner Feldpause an mir vorbei zogen. So sah man sich dann immer wieder. Während ich hier die Hügel nicht so flott hoch kam, zogen sie an mir vorbei und als es in der zweiten Rundenhälfte flacher weiter ging, überholte ich sie wieder JDenn wie erwartet bzw. erhofft, konnte ich zwischen M 15 bis 20 meine Pace ein wenig erhöhen. Kurz bevor es in Runde drei ging, traf ich noch kurz eine Läuferin, mit der ich mich vor dem Lauf unterhielt, welche ich von der Waldlaufserie Essen kenne. Sie feuerte mich an, fragt wie es läuft und ich konnte ihr freudig „super sagen“. Sie lief hier heute die 5KM und das sogar mit PB J Locker rannte ich noch abwärts in Runde 3. Der nächste 10er-Split lag dann bei 59:36. Nicht wie gewünscht in eine Pace von 5:50 – aber ich lief sie nur leicht anstrengend und das unter eine Stunde, so dass ich noch locker auf Kurs sub 3 Stunden unterwegs war. Und das war ja mein Hauptziel. Gut durchkommen, mit einer sub 3 Stunden.
KM 2 lief noch locker weiter, doch als ich das dritte Mal dieses Feld hinter mir hatte und es zum dritten Mal über diese Eisenbahnbrücke ging, war es vorbei. Ich glühte wie eine Glühbirne, mir war mächtig warm und das Tempo konnte ich null mehr halten. Somit lag ab KM 22 fast jeder KM über 6 Minuten. An einer Getränkestelle gönnte ich mir sogar eine so lange Pause, dass der KM sogar bei 6:20 lag JWieder auf gleicher Höhe, wie in Runde 2 überholten mich die 2 Mitläuferinnen. Ich versuchte mich zu motivieren um an sie zu bleiben, doch es ging irgendwie kaum noch was. So als hätte man einen Stecker gezogen. Von einen KM auf den anderen, wollte mein Körper nicht mehr. So kämpfte ich mich Runde drei nur noch irgendwie durch. Bei ca. KM 26 überholte ich zwei 2, welche in der Gruppe mitliefen, wo ich zu Beginn drin steckte. Sie hatte noch mehr zu kämpfen als ich. Kurz darauf erblickte ich auch den Mitläufer, welcher aus der Gruppe sich ganz absetzte. Er musste wohl auch für das Anfangstempo Tribut bezahlten. Bis KM ca. 27 hatte ich auch ihn einkassiert. Wir liefen noch ein Stück auf gleicher Höhe, doch bis ins Ziel setzte ich mich dann doch noch ein wenig von ihm ab. Im Augenwinkel hatte ich immer noch eine Mitläuferin, mit der ich mich auch immer wieder auf gleicher Höhe war. Aber auch an ihr kam ich nicht mehr ran. Roland glaubte mich kurz vorm Ziel noch einmal motivieren zu können, doch es half alles nichts mehr. Ich trabte nur noch vor mich hin und wünschte mich ins Ziel. Mir war heiß und ich hatte jede Menge Durst, den an der letzten Getränkestelle gab es leider nichts mehr. Mit einer Zielzeit von 3:00:58 verfehlte ich dann leider mein Ziel. Ich schaffte nicht die sub drei Stunden und was mich viel mehr ärgert - ich ließ in Runde 3 viel zu viel Körner auf der Strecke, obwohl ich so viel langsamer wurde. Aber so läuft das eben manchmal. Man kann nicht immer nach Wunsch rennen J
Nun heißt es noch eine volle Trainingswoche, dann Tapern und dann ab nach Mallorca zum Marathon **FREU*