Venlo Halbmarathon

 

113. Wettkampf

 

Laufzeit 1:52:14

 

Platz ?? von ?? Teilnehmer

 

Platz ?? von ?? in AK

 

Frauenwertung: Platz ?? von ??



25. März 201 / Venlo Halbmarathon / 21,1 KM


Viel zu warm - mehr ging nicht!


Morgens 9:40 Uhr und wir saßen im
Auto. Der Weg führte uns nach Venlo. Heute war mal wieder Wettkampftag :-) Auch
wenn der Himmel strahlend blau war, so lag die Temperatur gerade mal bei knapp
10 Grad. Wir wussten aber, dass es sich bis zur Startzeit 13:45 Uhr ändern
sollte *leider*. 10 Grad und Sonne wäre nahezu perfekt.  Als wir uns
Duisburg näherten, war mit einmal die Sonne weg - nur noch Nebel so weit das
Auge reichte. So auch noch in Venlo, als wir dort ankamen. Schnell löste es
sich aber auf. Nachdem wir unsere Startunterlagen hatten und in Nähe von
Start.- Zielbereich (am Bahnhof) einen Parkplatz ergattert hatten, war die
Sonne wieder da. Immer noch aber sehr kühl. Wir schauten uns zuerst noch den
Zielbereich an, da dieser ja in diesem Jahr etwas verlegt wurde. Da hier 7000
Teilnehmer gemeldet waren, musste einfach mehr Platz geschaffen werden. Der
jetzige Platz ist perfekt gewesen - das kann man nicht anders sagen.

Wir verklüngelten noch ganz gemütlich die Zeit - wir hatten ja mal wieder Zeit
satt - bis wir uns dann Startklar machen konnten. Der Park - in Nähe des
Startbereiches - war schnell sehr voll. Überall lungerten die Teilnehmer rum
und man konnte schnell nur noch langsam und zick-zack über die Wiese. Vorher
noch Zeit satt, so raste sie plötzlich so schnell an uns vorbei, dass wir uns
nur noch einen KM einlaufen konnten.

Als wir uns ca. 10 Minuten vor dem Startschuss in unser Zielbereich begeben
wollten, war hier nur noch Chaos. Für mein Gefühl schon zu voll. Ein Gewühle
ohne Ende. Kaum kam ich noch vorwärts und so ließ ich mich mit der Masse in den
falschen Block schieben. Nun stand ich einen Block zu weit vorn. Egal - ein
Blick um mich herum sagte mir, fast 50% standen hier falsch. Also brauchte ich
kein schlechtes Gewissen zu haben. Schnell noch mein Getränk genommen -
Doppelschleife gebunden - wurde auch schon runter gezählt.

Als der Startschuss viel, passierte in meinem Bereich zuerst einmal nix. Nur
ganz zäh und Schritt für Schritt ging es irgendwann los. Ich benötigte somit
knapp 6 Minuten, bis ich endlich die Startmatte überqueren konnte. Hier muss
ich sagen, es war ein perfekter Start. Ab der Matte, konnte man direkt laufen
und vom Blog her kann ich sagen, stand ich perfekt. Das komplette Feld bewegte
sich gleichmäßig. Man konnte das Tempo perfekt mit den Strom laufen lassen.
Hier stand irgendwie eine Liga.

Mein Ziel für heute war - alles was geht. Als Pace lag in Planung 5:10/km bis
5:15/km! Der erste KM lag mit 5:13 also perfekt im Soll. Nicht zu schnell und
nicht zu langsam. So darf es weiter gehen - dachte ich. Nach dem Start ging es
zuerst lange durch die Stadt, wo schon fleißig Party gemacht wurde. Ich empfand
es als viel mehr, als ich es kannte. Irgendwo stand noch Uschi (wir haben uns
bei der Malta-Reise kennen gelernt) und rief mir zu. Wahnsinn, dass sie mich
gesehen hat, in diesem Pulk. Schade, dass wir sie nicht noch getroffen haben.
Die Km liefen wahnsinnig schnell an mir vorbei. Ich lief komplett gleichmäßig
und genoss die unendliche Partymeile. Irgendwie hatte ich heute das Gefühl, es
hörte nie auf. Auch wenn sich das Tempo zuerst noch gut anfühlte, so spürte ich
doch schnell, dass es mir zu warm ist und ich kein schnelleres Tempo einlegen
konnte.  Als ich bei KM 5 meine Pace (26:13) sah, war mir klar, dass ich
heute auf jeden Fall nicht auf sub 1:50 laufen bräuchte, denn im letzten Jahr
lag ich hier bei 25:36. Da hatten wir es nicht so warm wie heute. Das Tempo
fühlte sich hier zwar noch gut an, aber mir war auch hier schon klar, dass ich
es - wenn überhaupt - nur halten könnte. Wobei die ersten 5 KM dann meine
schnellsten waren. Hier hatte ich eine Durchschnittspace von 5:15/km. Ab KM 5
pendelte es sich dann auf um die 5:20/km ein.

Bis KM 7 ist in meinem Laufbereich nicht sehr viel passiert. Bis hier her,
hatte man immer dieselben Leute um sich herum, doch ab hier zahlten dann einige
der Sonne Tribut. Ich überholte ab hier ständig und dachte mir - das kann doch
nicht sein - das ist noch so weit. Viele mussten schon ihre erste Gehpause
einlegen und ich kassierte ohne Ende. An der Getränkestelle (ca. KM 10) wollte
ich eigentlich ein Gel nehmen, doch diesen hatte ich in meiner Sporttasche
vergessen - somit gab es nur 2 Becher Iso. Hier merkte ich bereits, wie mir die
Hitze im Kopf knallte. Mir wurde immer wärmer und so ganz locker war das Tempo
dann oben auf dem Deich auch nicht mehr. Hier zwischen KM 12 und 13 verliere
ich immer Zeit. Im letzten Jahr noch, weil ich nicht durchkam, heute hatte ich
Platz und verlor trotzdem. Ab hier war mir dann klar, jetzt sich über jeden KM
erfreuen, an dem das Tempo noch passt. Nach dem Deich traf ich noch auf Klaus
(ein Läufer aus dem Gladbecker Verein). Ihm war es auch deutlich zu warm und er
konnte sein Tempo nicht mehr halten. Kurzfristig war er motiviert, mit mir zu
laufen, doch schnell war klar, dass ihm die Kraft fehlte. Hier ging es gerade
eine Brücke hoch und auch ich musste gut schnaufen, bis ich oben ankam. Erneut
verlor ich einige Sekunden, aber mir war es egal. Auch wenn sich mein Kopf
irgendwann anfühlte, als hätte ich einen Heizkörper dort drin, so verlor ich
nicht unheimlich viel an Zeit. Auch wenn mein Kopf irgendwann nur noch glühte,
so traute ich mir auch nicht, mir Wasser darüber zu kippen. Meine Sorge krank
zu werden, war dann doch größer. Also musste ich da so durch. Obwohl mir
irgendwann nur noch heiß war, sich das Tempo nicht mehr so gut anfühlte, so
saugte ich die endlose Partymeile immer wieder auf. Also das war hier heute
einfach der Wahnsinn. Venlo ist bekannt dafür, dass man hier entlang einer
Partymeile rennt, aber heute wurde alles geschlagen. Die Leute schafften es
enorm gut, mich so abzulenken, dass ich nicht wahnsinnig an Pace verlor. Immer
wieder dachte ich - ok Du kannst hier heute Deinen 2. schnellsten HM schaffen -
und das trotz der Sonne - renne so weiter - so lange es irgendwie geht. Ich
brauchte nur noch dieses Tempo halten, dann sollte es passen. Als ich die
Brücke, kurz bevor es Richtung Ziel geht - hoch renne, checkte ich meine Zeit.
Ab hier standen die Zuschauer in unendlicher Dichte und machten Party für
jedermann. Wie ein Blitz überkommt es mich, doch noch mal zu beißen, um evtl.
eine sub 1:52 schaffen. Ich konzentrierte mich auf das Getobe der Masse und
renne so schnell es ging in Richtung Ziel. Auch wenn der letzte KM dann mit
5:06 mein schnellster war - mehr ging nicht und somit reichte es auch nicht für
eine sub 1:52 :-)