Pollenpowerlauf (380 Höhenmeter)

 

Trainingslauf für den Harmannslauf

 

112. Wettkampf

 

Laufzeit 1:33:21

 

Platz 157 von 196 Teilnehmer

 

Platz 3 von 5 in AK

 

Frauenwertung: Platz 18 von 35


11. März 2012 / Pollenpowerlauf / 15,8 KM


Garantiert nicht zum letzten Mal!


Schon seit Jahren lag uns dieser
Lauf immer wieder im Kopf. Beim Anblick des Streckenprofils allerdings, hatte
man schnell viele Gründe, um dort nicht an den Start zu gehen :-) In diesem
Jahr waren wir dann doch mal mutig und ich bin jetzt wirklich froh, dieses
Event - diese tolle Strecke kennen gelernt zu haben.

Die Entscheidung war für mich nach dem Malta-Marathon schnell gefallen, weil
ich einen wirklich tollen Hermannslauf und gute Erfahrungen beim Brüder-Grimm-Lauf
machen möchte. Beim Malta Marathon wurde mir deutlich gemacht, dass ich aber
bis zu diesen beiden Events noch deutlich ans bergauflaufen - arbeiten muss.
Mit 380 Höhenmeter auf 15,8 KM hat man hier eine wirklich gute Trainingseinheit
- als Bergtraining. Geplant (soweit man so einen Lauf planen kann - weil man
die Strecke nie gelaufen ist) - war eine Zielzeit zwischen 1:30 - 1:35. Wobei
ich eher in Richtung 1:35 dachte, denn eine Pace von 6:00 Min./km war vorher
für mich ein realistisches Ziel. Es sollte ja kein Lauf als Wettkampf sein,
denn eine gute Trainingseinheit.

Es war wieder einmal schön, solch kleine Veranstaltung genießen zu können. Die
absolute Ruhe, alles verlief total relaxt. Schön auch bei solchen Läufen ist,
dass alle Teilnehmer viel relaxter sind. Keiner rennt wie gestochen hin und
her, alle haben die Ruhe weg. Irgendwie steckte das an. Nachdem mein Schatz und
ich uns warm gelaufen waren, hatten wir noch wenige Minuten bis zum
Startschuss. Der Start liegt direkt an der Turnhalle Kupferdreh und ich
gönnte mir sogar noch einen Abstecher für kleine Mädchen :-) Im
Startbereich trafen wir dann auf Friedel ( Arbeitskollege von Roland ) und
hielten ein Pläuschchen. Da er schon dort gelaufen ist - dort auch trainiert,
gab er uns noch eine kleine mündliche Reise über die Strecke. Laut
Streckenprofil geht es nach dem Start aufwärts bis KM 5. Diese 5 KM waren
ehrlich gesagt ein Albtraum für mich, doch Friedel beruhigte einen, denn seine
Aussage war - "ach das geht, das zieht sich zwar so lang, aber es geht
gaaaanz moderat". OK ! Richtig knackig sollte dann der letzte Anstieg
(zwischen KM 11 nach 12) sein, wurden wir gewarnt! Also Kräfte einteilen bis
zum Schluss :-)  Nun waren wir gut eingewiesen - standen im Starterfeld
und warteten auf den Startschuss, welcher sich ein wenig verzögerte (5 Min.?).
In dem Bereich, wo ich stand bekam ich den Start nur mit, weil ich sah, dass
sich die ersten bewegten, also schnell die Uhr gestartet und schon ging es los.

Obwohl die Strecke direkt ziemlich schmal wird, so kam ich super weg. Schnell
war mein Tempo gefunden, welches sich locker anfühlte. Zuerst ging es ein wenig
abwärts, bevor es genau solch einen Hügel wieder aufwärts ging. Alles ganz
harmlos - dann flach weiter. KM 1 lag ich nun bei 5:45 und bis jetzt war es
wirklich harmlos und moderat. Doch dann änderte sich das Profil. Dann ging es
stets aufwärts, nicht steil, aber es hörte nicht wirklich mehr auf. Trotzdem
konnte ich locker weiter laufen und genießen, ohne an Pace zu verlieren. Bis KM
2 stimme ich Friedel zu - ist es moderat und gut zu laufen, doch von KM 2 nach
KM 3 wird es deutlich steiler und schwieriger. Hier lag meine Pace auch weit
über die geplanten 6 Min./KM :-) Aber egal, mein Ziel war es eine tolle
Trainingseinheit zu laufen. Auf diesen Streckenabschnitt kamen mir sogar schon
Teilnehmer entgegen, die bereits hier den Lauf beendeten und wieder Richtung
Start/Ziel zurück gingen. Als es Richtung KM 4 noch steiler wurde, dachte ich
an Friedels Aussage "gaaaaanz moderat :-) ". Ich pustete vor mich hin
und kam hier laufend nicht hoch. Ich denke mir "oh mein Gott, wenn es hier
moderat ist, was kommt dann noch?" Ich würde am liebsten gehen, doch
gleichzeitig denke ich "nein doch nicht jetzt schon". Ach egal, ob
nun KM 4 oder 14 - ich schaffte es nicht laufend - also Gedanken hin oder her -
ich legte meine erste Gehpause ein. Die Läufer.- / innen um mich herum, waren
trabend auch nicht schneller. Warum also so viel Kraft verpulwern? Nachdem der
4. und bis jetzt langsamste KM passiert war, hatte ich im Kopf - nach KM 5 wird
es vorerst ein wenig leichter.

Es hieß, ab KM 5 geht es für 3 KM nur hügelig weiter - also nur gaaaanz moderat
:-) Und so war es dann auch. KM 5 hatte ich dann 31:21 Min. auf meiner Uhr -
Pace 6:16/KM. Deutlich langsamer als 6:00 Min, aber egal - so war es auch
gedacht, denn ab jetzt sollten zwar noch knackige Anstiege kommen, aber diese
sollten nicht länger als 1 KM am Stück sein. Ab jetzt konnte man auch das
abwärtslaufen genießen, ein wenig Zeit rausholen und genießen. Oh ja - genießen
vor allem. Hier oben angekommen ist die Strecke und die Aussicht ein Traum.
Einfach der Wahnsinn. Auch wenn nach KM 5 die Strecke über so eine Art Feldweg
verlief und es hier nur über einen schmalen Trampelpfad weiter ging, so war die
Aussicht genial. Man konnte so weitläufig das vordere Feld sehen, welches sich
so durch das hügelige Feld schlängelte - einfach klasse. In solchen Momenten
genieße ich es, so viele vor mir zu haben :-) KM 6 / 7 und 8 konnte ich dann
einige Sekunden unter meine geplanten 6 Min. laufen, obwohl es durchweg hügelig
weiter ging. Also wirklich gut zu laufen, wie Friedel es erklärte.

Der nächste knackige Anstieg, kam dann von KM 8 nach 9. Ich schaffte es zwar,
hier keine Gehpause einzulegen, doch Tempo musste ich deutlich rausnehmen.
Dieser KM war dann mit 6:38 mein zweitlangsamster KM bis jetzt. Oben angekommen
war ich stolz, hier hoch gelaufen zu sein :-) und direkt ging es genau so steil
wieder abwärts. Schnell war ich von der Anstrengung erholt und lag wieder
deutlich unter meiner Vorgabe. KM 10 passierte ich mit 1:01:14. Hier kam ich
kurz mit einem älteren Teilnehmer ins Gespräch. Bis zum nächsten gemeinen
Anstieg zwischen KM 11 nach 12 lagen wir auf einer Höhe, doch an diesem Anstieg
war nicht mehr zu rütteln. Hier gönnte ich mir meine zweite Gehpause, während
der ältere Teilnehmer davon zog. Diesen Abschnitt lief man vorher schon
herunter, hier kamen mir die ersten drei Teilnehmer entgegen und ich wusste -
hier muss man später wieder hoch. Der Untergrund ist mit dickem Schotter
besetzt und es geht richtig richtig steil hoch. So steil, dass sich das
gehen  voll doof in den Beinen anfühlte. Ich versuchte also locker hoch zu
traben, doch das gab meine Puste nicht lange her. Somit zog sich dieser KM mit
gehen und traben. Das war der härteste Abschnitt, was mir auch meine Pace
zeigte. Hier lag dann jetzt der langsamste KM. Stolze 8:18 Min. benötigte ich
:-) Hier grübelte ich nach, welche Zielzeit ich erreichen könnte. Klar war, um
eine sub 1:35 erreichen zu können, müsste ich nun deutlich anziehen.
Schließlich lag ich ja bereits bei KM 10 über 6:00/KM und verlor hier gerade
richtig viele Sekunden.

Friedel sagte uns aber auch, dass man nach dem letzten Berg richtig rollen
lassen kann, denn ab hier sollte nichts wildes mehr kommen. Und er hatte Recht!
Ohne sich großartig anzustrengen, lief ich richtig locker abwärts und mir wurde
immer klarer - ich will jetzt die sub 1:35. Auch wenn hier richtig schwierige
Abschnitte zu bewältigen waren - ich wählte bis jetzt genau das richtige Tempo und
hatte nun noch richtig Kraft und Power. Es war ein richtig geiler Lauf, wenn
auch teilweise richtig schwer, also konnte ich nun bis ins Ziel auch alles
geben. Gedacht - getan - ich zog das Tempo immer mehr an und was soll ich
sagen? Es war ein richtig cooles Gefühl. Nach diesen anstrengenden 380
Höhenmetern - noch so viel Power zu haben, beflügelte mich :-) Als der letzte
Hügel in Richtung Ziel zu bewältigen war, stand mein Schatz und ich konnte
trotz des erhöhten Tempos noch grinsend mitteilen, dass ich die sub 1:35
schaffe :-) Stolz rannte ich mit einer Pace von unter 5 Min. in Richtung Ziel
und erreichte nun sogar eine 1:33:19 *FREU*

Im Ziel wurde ich direkt von Friedel empfangen. Er wollte natürlich wissen, wie
s uns hier gefiel - ist ja schließlich seine Heimstrecke :-) Auch er freute
sich mit uns mit :-)

@ Friedel: Es war schön Dich wieder gesehen zu haben und vielen Dank für Deine
mündliche Reise über die Strecke - das hat mir besonders ab KM 12 geholfen :-)

Für mich steht fest, hier war ich nicht zum letzten Mal. Es ist eine wirklich
gute Veranstaltung, die Strecke schwer, aber traumhaft schön!!!

Meine 5 KM-Splits: 31:21 / 29:53 / 28:12 Rest 3:53