Nikolauslauf Dülmen

 

93. Wettkampf

 

Laufzeit 0:52:12

 

Platz 68 von 121 Teilnehmer

 

Platz 1 von 4 in AK

 

Frauenwertung: Platz 8 von 21


04. Dezember 2010 / Nikolauslauf TSG Dülmen / 10 KM


Nicht unser Jahr


In diesem Jahr war es irgendwie nicht unser WK-Lauf-Jahr. 

Wir haben zu fast allen WK nur extremes Wetter
gehabt. Von sehr heiß - über Dauerregen bis hin zum eisigen Wind und
Schneeverwehungen. So nämlich hier in Dülmen. Die Temperatur lag bei minus 4
Grad, es wehte ein eisiger Wind, so dass es gefühlte minus 12 Grad waren und
pünktlich zum Startschuss grieselte das weiße Zeug von oben. Im allgemeinem
wäre es ja zum Nikolauslauf eine tolle Sache gewesen, wenn da nicht dieser
gemeine Wind gewesen wäre. Aber mal von vorn:

Zeitig waren wir vor Ort, weil Roland hier über die 5 KM Distanz an den Start
gehen wollte. Obwohl zu diesem Zeitpunkt hier immer alles ziemlich voll ist,
wegen der Unterdistanzen (unzählig viele Kinder), hatten wir uns einen super
Parkplatz ergattern können. Direkt checkten wir die Laufstrecke, um zu sehen,
ob sie Schneefrei war. Der Parkplatz war nämlich nicht frei. Die Strecke
allerdings - war so weit das Auge reichte - richtig schön frei. Das war gut so,
denn ich wollte über die 10 KM noch einmal alles geben.

Vor der Nachmeldung ließen wir uns aber erst einmal von der Kuchenecke
überraschen. Die Auswahl - war wie immer - UNSCHLAGBAR! Direkt wurde zuerst
etwas reserviert, denn bis Zielschluss der 10er-Teilnehmer ist hier meist Ebbe.
Die Entscheidung viel sehr schwer, darum schlug Roland direkt mit drei Stücke
zu :-)

Nach der Anmeldung ging alles sehr flott und wir wurden ziemlich negativ
überrascht. Start und Ziel ist hier immer auf der Tartanbahn. Eigentlich
optimal, weil dort in der Regel ein leichtes Laufen garantiert ist. Heute
allerdings war das nicht gegeben. Die komplette Bahn war völlig dicht.
Vereister Schnee bis Schneematsch, ließ alle Hoffnungen in den Keller rutschen.
Wie soll man hier entspannt starten und nicht direkt einige Körner verschießen
? Geschweige denn - noch einmal Gas geben, wenn es Richtung Ziel geht. Na egal
- mein Motto war - Laufen was geht. Klar war, hier sollte es nicht schnell
sein. So ein Untergrund ist nicht meiner. Vorerst hatte ich aber noch Zeit, da
die 5KM-Distanz zu erst auf die Reise geschickt wird.

Roland war natürlich auch direkt ziemlich angefressen, wegen der Strecke. Man
könnte jetzt sagen - ok es ist Winter, damit muss man rechnen. Sehe ich aber
nicht wirklich so. Wo hätte das Problem gelegen, eine 400 Meter Bahn frei zu bekommen?

Selbst bei den Kinderläufen merkte man deutlich, wie schwierig es hier war, den
Schritt bei zu behalten. 80 % der kleinen verfielen ab 100 Meter in einen
Gehschritt und hatten null Lust mehr. SCHADE!

Als die 5KM Teilnehmer auf die Reise geschickt wurden, ging der Weg mich,
zur Umkleidekabine. Ich nutzte die Zeit, um mich für meinen Lauf vorzubereiten.
Durch das Stehen draußen, waren meine Füße wie tiefgefroren. Bis Roland ins
Ziel kam, war ich wieder an der Strecke. Ein kurzes Gespräch - Jackenabgabe
u.s.w. und schon konnte ich mich warm laufen. Mein Füße schmerzten vor Kälte
und jeder Schritt war richtig unangenehm. Zum warm machen, nutzte ich diesmal
aber direkt die Laufstrecke. Warum sollte ich mich schon vorher auf dem
Schneematsch verausgaben :-) Nach 2 KM war mir zwar nicht mehr kalt, aber meine
Füße waren weiterhin wie gefroren - ziemlich steif. Irgendwie war das ziemlich
unangenehm. Das Starterfeld, war mit 121 Teilnehmern sehr klein. Davon nur 21
Frauen!

Als es den Startschuss gab, raste das Feld nicht so schnell vor mir weg,
wie sonst. Es ging ziemlich verhalten los. Scheinbar wollte sich keiner direkt
verausgaben. Zuerst hieß es knapp über eine Runde, bevor es auf die eigentliche
Strecke ging. Der Weg - raus auf die Laufstrecke - führt über einen kleinen
Anstieg. Hier war absolute Vorsicht geboten - hier war es gefährlich glatt.
Richtig in meinem Laufschritt kam ich somit erst, als ich schon fast bei KM 1
war. Ich laufe gleichmäßig eine Pace zwischen 5:05 Minuten und 5:10 Minuten
pro KM. Das Tempo fühlte sich gut an, doch schneller ging aber auch nicht, denn
der Wind machte mir ganz schön zu schaffen. Es gab zwei wirklich schreckliche
Streckenabschnitte. An dem einen, kam der eisige Wind so richtig schön von der
Seite und anschließend frontal von vorn. Das war richtig gemein, denn der
Schnee wurde mittlerweile mehr und flog einem durch diesen Wind direkt ins
Gesicht bzw. in die Augen. Ich neigte den Kopf dadurch sehr weit nach unten,
was nicht wirklich viel mit "locker laufen" zu tun hatte. Da
hier 4 Runden zu rennen waren, hatte man das Vergnügen natürlich auch direkt
vier Mal. Immer war ich froh, wenn ich diese Streckenabschnitte hinter mir
hatte, gleichzeitig dachte ich jede Runde "noch drei Mal - noch zwei Mal
und jetzt zum letzten Mal"! Das Feld hatte sich direkt so eingespielt,
dass ich nicht überholte und auch zuerst nicht überholt worden bin. Als ich in
die dritte Runde lief, stand auch Roland wieder an der Strecke und rief mir zu,
dass ich 8. Frau sei. Kurz danach wurde ich auch direkt überholt. Und was war
das wohl ? Eine Frau :-) Somit wusste ich, bin ich nun 9 Frau. Spontan dachte
ich mir, wenn es gleich schwieriger wird, halte Dich daran und versuche unter
den ersten 10 Frauen zu laufen. An große Überholmanöver oder an irgendwelches
anpirschen war ja heute nicht zu denken, dafür war das Feld zu klein und die
Abstände zu groß. Bevor es in der letzten Runde ging bemerke ich, dass ich mich
an einem Läuferpärchen nähere. Auch Roland schien das zu merken und rief mir zu
"pack sie Dir". Von KM 8 nach 9 war es dann so weit. Ich hatte sie
hinter mir gelassen. Jetzt war nur noch 1 KM zu rennen und das sollte noch der
unangenehmste werden. Als ich auf die Bahn einbog, hieß es noch eine Runde über
diesen doofen - holprigen - vereisten Schneematsch. Direkt verlor ich meine
Pace und wurde deutlich langsamer. Hier verlor ich etliche Sekunden und lief
mit einer Zeit von 52:12 Minuten über die Ziellinie. Ich war froh, dass ich im
Ziel war. Es war richtig hart. Nicht unbedingt vom Tempo her - nein wegen dem
Wetter und der Strecke im Start.- und Zielbereich.

Schnell ging es direkt durch - unter der Dusche. Das hat richtig gut getan.
Meine Haut war feuerrot vor Kälte - so als hätte ich einen absoluten
Sonnenbrand. Nach einer schnellen Dusche, ging es ab zur Siegerehrung - der
Streiflichter Laufserie. Gemütlich beim reservierten Kuchen und einer Tasse
Kaffee, war dies ein gelungener Ausklang. Auch ich gewann mit dem 3. Platz in
der AK einen Gutschein über 10,00 Euro. Da Roland einen Gutschein über 15,00
Euro gewann, können wir uns dort ein wenig mit etwas leckerem verwöhnen lassen
*freu*

Jetzt ist die Laufsaison beendet und im nächsten Jahr erhoffe ich mir dann mal
bessere Wetterverhältnisse, wenn es heißt "Wettkampf"!