Winterlaufserie Duisburg
45. Wettkampf
Laufzeit 1:33:00
Platz 2351 von 2643 Teilnehmer
Platz 104 in AK
Nike Winterlaufserie Duisburg / 01. März 2008 / 15 KM
Punktlandung nach Sturm Emma
Heute war der zweite Lauf der Winterlaufserie. Ich war hin und her gerissen, ob ich an den Start gehen soll oder nicht. Immer wieder stellte ich mir die Frage, ob ich tatsächlich in einem Wettkampf absolut diszipliniert laufen kann, oder ob ich mich von der Masse mitreißen lasse und anschließend wieder in die Seile hänge. Laufen ist möglich, jedoch nicht schnell. Sobald ich zu schnell werde, habe ich die Folge " Extreme Kopfschmerzen".
Die Nacht zuvor verlief aufgrund des Sturmes "Emma" total unruhig. Da wir direkt unter dem Dach unser Schlafzimmer haben, lag man die halbe Nacht wach. Der Regen prasselte auf die Dachfenster und der Sturm fegte so über dem Dach, dass man glaubte, es wird abgerissen.
Obwohl man so viele Stunden wach im Bett lag und viel Zeit hatte, zum nachdenken, entschied ich mich erst beim Frühstück, dass ich an diesem Lauf teilnehmen wollte. Das Wetter sah zwar nicht einladend aus, denn der Wind fegte immer noch um unser Haus, aber ich wäre sowieso trainieren gegangen. So war ich wenigstens unter Gleichgesinnte und konnte mal wieder ein wenig Wettkampfluft schnuppern, auch wenn ich nicht mein Wettkampftempo laufen konnte.
Ganz spontan und irgendwie leicht chaotisch, ging es also ab in Richtung Duisburg. Wir sind extra ein wenig zeitiger los, da ich noch keine Startunterlagen hatte. Kurz vor der Autobahnauffahrt durften wir sogar noch einmal umkehren, weil ich einen Laufschuh eingepackt habe, wo leider nicht mein Chip dran war :-) Jetzt komme ich in Richtung meines 50. Wettkampfes und das ist mir noch nie passiert ! Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Dort angekommen stellten wir fest, dass es total leer war und somit bekam ich direkt meine Unterlagen, ohne lange Wartezeit. Aber irgendwie verständlich, denn die meisten hatten ja schon ihre Unterlagen. Wir bummelten ein wenig dort herum und gucken uns alles an. Wir haben ja den gesamten Umbau an der Regattabahn noch gar nicht gesehen. Ich finde, sie haben tolle Arbeit geleistet dort!! Es gefällt mir sehr gut.
Die Zeit verging, wie immer wie im Flug und ca. 45 Minuten vor dem Start trafen wir noch auf die Jublu und Thorsten (aus dem Forum laufen aktuell). Gemeinsam gingen wir dann noch zum Foritreffen, bis es Zeit war, sich ein wenig warm zu machen. Das warm laufen beschränkte ich auf 1 KM, da ich in den letzten Wochen, nie mehr wie 17 KM am Stück gelaufen bin. Ich reihte mich fast am Ende des Feldes ein, da ich ja einen absolut lockeren Lauf angehen wollte. Und wer hätte das gedacht - ich habe es tatsächlich mit Respekt behandelt und konnte trotz der vielen Teilnehmer ein langsames lockeres Tempo halten. Vom ersten KM an pendelte ich mich auf einen KM Schnitt um die 6:15 Minuten ein. Mal leicht weniger, mal leicht mehr. Ich fühlte mich recht gut und genoss den Lauf. Wieder eine Erfahrung, die wirklich schön war, auch wenn man durch Zwang in diese Situation geraten ist.
Die ganze Angst, die ich vor dem Lauf hatte (schaffe ich so langsam zu bleiben ?, schaffe ich die 15 KM oder muss ich wegen Schmerzen abbrechen? und und und) war komplett umsonst. Den kompletten Lauf über freute ich mich, dass es so gut lief und es mir auch nach einigen KM nicht schlechter ging, als vor dem Start. Um so näher ich dem Ziel kam, um so größer wurde die Freude. Die letzten 3-4 KM war dann ein Kampf gegen den Wind angesagt und an genießen war hier wirklich nicht zu denken. Manche Windboen waren so grausig, dass man meinte, man wird umgehauen. Aber auch diese KM vergingen rucki-zucki. Hier wurde ich sogar ein wenig schneller. Es war allerdings unbewusst, weil man das aufgrund des Windes nicht merkte. Man kämpfte gegen den Wind und verlor dadurch das Gefühl für die Geschwindigkeit. Kurz vor KM 14 ging es mir erstaunlich gut und nun wurde ich doch leicht unvernünftig. Ich dachte:" na 1 KM kannst ja mal Tempo machen " ! Ich wollte wissen, ob ich überhaupt noch schnell laufen kann :-)
Seit Wochen laufe ich etliche KM immer im selben Tempo, leicht unter 7 Minuten. Also spontan gab ich den letzten KM Gas und erreichte einen Schnitt von 5:32 Minuten. Und das schönste daran war: "Ich habe mich nicht verausgabt "! Also - geht noch :-) Überglücklich lief ich kurz vor dem Ziel noch an Roland vorbei und rief ihm zu, dass ich mich freute. Mit einer Punktlandung von 1:33:00 (Std.-Min.-Sek.) lief ich ins Ziel und war auch nicht letzte :-) Am Ende war ich froh, entschieden zu haben, dort teil zu nehmen.
Am Abend jedoch kam dann doch die Auswirkung und ich durfte nach knapp über 1 Woche wieder eine Schmerztablette schlucken, weil ich starke Kopfschmerzen hatte. Das war eben das Risiko, wovor ich Angst. Gott sei Dank beschränkten sich die Schmerzen nur bis zum Schlafen gehen.
Am Sonntagmorgen war wieder alles gut :-)