Düsseldorf Marathon
47. Wettkampf
Laufzeit 4:32:00
Platz 2186 von 2756 Teilnehmer
Platz 56 in AK
Düsseldorf Marathon / 04. Mai 2008 / M
" Es war mit Abstand, mein schwerster Marathon "!
Der 04. Mai war gekommen, brachte sogar pünktlich viel Sonnenschein mit und ich konnte tatsächlich an diesem Marathon teilnehmen, obwohl ich vor 12 Wochen nicht daran glaubte. Ich hatte diesmal sogar das Vergnügen, eine Seite von Hammermann, kennen zu lernen. Oder war es tatsächlich nur die pralle Sonne? Es war mein dritter und dazu mein schwerster Marathon. Aber auch das muss man mal erleben, als Marathoni. Aber am besten, ich fange mal von vorne an:
Wir planten um 6:00 Uhr aufzustehen, da wir um 7:00 Uhr von Rainer, Ciaron und Tina abgeholt werden sollten. Im Nachhinein mussten wir feststellen, dass diese Stunde wohl doch - ein bisschen wenig war. Die Zeit verging viel zu schnell und irgendwie artete es ein wenig in Hektik aus. Keine Ahnung, ob es an der ganzen Schmiererei (Sonnencreme u.s.w.) lag.
Der Himmel war strahlendblau, die Sonne stand mit uns auf und von Wolken konnten wir nur träumen. Aber jammern nutzt nichts, da mussten wir heute durch und wir konnten nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Mit Regen wäre ich nicht wirklich glücklicher gewesen. Ich nahm mir vor, einfach locker nach Gefühl zu laufen, da ich nicht wirklich wusste, wo ich stehe. Mein Gefühl sagte mir bis kurz vor dem Start, ich könnte, wenn meine HWS durchhält, an die Frankfurt-Zeit kommen, doch Aufgrund des Wetters schraubte ich mein Ziel auf eine Zeit um die 4:30:00 - 4:35:00, als Tina (Ciaron`s Frau) mich fragte, wie viel ich laufen möchte.
Am Ziel angekommen, ging es erst einmal weiter mit der Schmiererei (Vaseline, Voltaren für die HWS u.s.w.). Auch der Kleiderbeutel konnte ohne große Wartezeit an der Kleiderbeutelausgabe abgegeben werden. Nun konnte es ab in Richtung Start gehen. An der Oberkasseler-Brücke trafen wir noch auf einige Foris, die uns riefen und wir hielten noch ein kurzes Schwätzchen. Die Schlangen an den Dixis im Startbereich waren nicht ohne, doch ich musste da jetzt noch durch. Somit verließen Ciaron und Rainer mich. Irgendwie habe ich wohl die falsche Schlange gewählt. Jetzt waren nur noch 10 Minuten bis zum Start und auch ich war endlich so weit, dass ich das stille Örtchen betreten durfte. Das ist ein Nachteil, einer Frau :-)
Also wenige Minuten vor dem Startschuss, stand ich dann auch in meinem Startblock. Ohne große Warterei fiel der Startschuss und endlich konnte ich los. Der Startblock war nicht sehr voll und somit hatte ich von Anfang an genügend Platz um mein Tempo zu laufen. Locker nach Gefühl verflogen die ersten KM und ich genoss es dabei zu sein. Ziemlich gleichmäßig (siehe Splits unten) lief ich vom KM zu KM. Da es mir gut ging, versuchte ich auch gar nicht langsamer zu laufen, obwohl ich ca. auf Kurs 4:25:00 unterwegs war. Es lief absolut rund und locker, warum was ändern?
Bei KM 10 spülte ich mit Wasser, mein 1. Gel runter. Auch wenn ich es gut runter bekam, so lag es mir irgendwie komisch im Magen. Ständig musste ich aufstoßen und hatte diesen Geschmack vom Gel im Rachen. Nicht schön, aber ein kleines Übel, wie sich später herausstellte. Der 1. Brückenanstieg lag hinter mir und hinter der Brücke wurde man auch mehr befeiert. Mit weiteren ziemlich gleichmäßigen Splits, lief ich der 20 KM-Marke entgegen und dachte noch: " Ach das mit Wetter, hast Dir aber schlimmer vorgestellt"! Bis dahin konnte ich damit noch relativ gut umgehen, obwohl man meist der puren Sonne ausgesetzt war.
Bei KM 20 futterte ich dann ein Riegel (welches ich im Training sehr oft getestet habe). Ich weiß nicht warum (ob es am Tempo lag oder an der Wärme), heute habe ich das gar nicht vertragen. Nach diesem Riegel, hatte ich so ein ekliges Völlegefühl im Magen, dass ich glaubte, ich habe ein halbes Schwein verdrückt. Ich traute mich gar nicht mehr zu trinken, doch blieb mir was anderes übrig, bei diesem Wetter? Tapfer und mit viel Respekt vor dem Wetter, machte ich trotzdem immer halt an den Verpflegungsständen und trank immer ein wenig Wasser. Der Split von KM 25 - 30 zeigt, dass meine Kräfte langsam nachließen. Meine Beine wurden schwer, aber Gott sei Dank bin ich von Krämpfen verschont geblieben.
Ich lief ich nun über die 30 KM-Marke hinweg, freute mich endlich in Richtung KM 35 zu kommen und fühlte mich ganz spontan nicht mehr so gut in der Sonne, wie bei KM 20. Somit änderte sich meine Meinung, dass es mir heute nicht so viel ausmachte. Aber irgendwie auch klar, ich lief ja bereits in der absoluten Mittagssonne. Von KM zu KM hatte ich das Gefühl meine Beine werden immer schwerer und die Hitze nahm immer um 5 Grad zu. Meinem Magen ging es zwar besser aber nicht wirklich gut und ich merkte, dass meine Speicher absolut leer waren. Somit zwang ich mich, ein 2. Gel zu nehmen, um meine Speicher zu füllen. Schließlich lagen noch gut 11 KM vor mir. Irgendwo zwischen KM 30 und 35 spürte ich dann, dass ich an beiden Füßen eine Blase bekam, denn ich hatte plötzlich einen totalen Druckschmerz bei jedem Tritt. Schön dass es direkt an beiden Füßen war, somit fühlte sich jeder Tritt gleich an :-) Nein im Ernst, es war gar nicht witzig. Ganz im Gegenteil. Auch hier baute ich etwas ab und mein Split wurde noch ein wenig langsamer.
Doch was nach KM 35 stecke ich mal in die Schublade " Hammermann ". Abgesehen von meinem Magen, schmerzten meine Blasen höllisch, meine Beine wurden von Meter zu Meter zu schwerer, durch die Sonne hatte ich gefühlte 40 Grad und meine Bandscheibe setze zwischen KM 37 nach 38 so einen bei, dass ich glaubte, jetzt ist vorbei und der Lauf geht ohne ein Finish aus. Ich hatte total plötzlich, wie Stromschläge in der linken Hand. Ganz spontan blieb ich stehen und ging weiter. Durch das gehen und den Handbewegungen ging es Gott sei Dank auch genau so schnell wieder besser und ich setzte nach ca. 400 - 500 Meter Gehpause einen langsamen Trabschritt ein. Aber der Freund Hammermann sorgte dafür, dass wirklich nur noch ein Trabschritt möglich war.
Ich hatte Angst wegen der Bandscheibe, wollte einfach nur noch über die Ziellinie und meine Schuhe ausziehen (wegen der Blasen). Ich wusste gar nicht, worauf ich mich noch konzentrieren sollte. Mit einem starren Blick nach vorn, dachte ich nur noch, wann kommt das Ziel. "Ich will dass dieser Lauf zu Ende geht"! Selbst die letzten 195 Meter wollte ich irgendwie gar nicht mehr, obwohl das Ziel zum Greifen nah war. Die letzten 5 KM waren absolute Kopfsache und ein Kampf mit sich selbst, doch auch so etwas gehört irgendwann einmal dazu.
Nach dem Zieleinlauf:
Nach dem Zieleinlauf - erst noch einmal einen Becher Wasser, meine Medaille und hinsetzten, um die Schuhe auszuziehen. Meine Blasen waren so dick, dass es selbst durch die Socken aussah, wie eine Beule. Die Socken ließ ich lieber an. Nach einer kurzen Pause raffte ich mich auf, um in den Nachzielbereich zu gehen. Meine Beine schmerzen, wie noch nie. Ich wäre am liebsten sitzen geblieben. Nach wenigen Metern half ich noch einem Läufer mit meiner Wasserflasche aus meinem Gürtel, denn dem ging es scheinbar vom Kreislauf her absolut übel. Ich überredete ihm, dass er dieses Wasser trinken solle, es war mit Kochsalz und sollte ihm wohl auch gut helfen. Auch sein Kollege redete auf ihm sein. Er trank es dann auch und tatsächlich ging es ihm auch recht schnell besser, so dass ich mich dann von den beiden verabschiedete. Es dauerte nicht lange und da stand ich auch schon plötzlich vor meinem Schatz, der schon geduscht dort auf mich wartete :-)) Gemeinsam gingen wir dann ab zum Erdinger Stand sowie zum Berliner Stand. Anschließend jammerte ich rum, ich muss sitzen. Meine Beine zwangen mich dazu. Ich konnte einfach nicht mehr stehen. Wir sitzen da, plauderten über unsere Erlebnisse und tranken unser Erdinger. So langsam erhole ich mich, meine Bandscheibe gibt zwar keine Stromschläge mehr in meine Hand, doch meine Fingerkuppen fühlen sich taub an. Kein gutes Gefühl. Nach der Dusche ging es dann zum Treffen, mit dem Rest unserer Truppe. Caiaron, Tina und Rainer saßen schon im Eiscaffee und wir stießen dazu. Auch unsere Debütanten Ciaron und Rainer sind nun Marathoni`s :-)) Für die beiden freue ich mich ganz besonders. Am heutigen Tag, hätte ich nicht gern mein Marathondebüt gehabt. Doch die beiden haben alles richtig gemacht und sind glücklich - das allein ist wichtig. Nochmals mein Glückwunsch an euch zwei!!! Ich bin stolz auf euch!!!
Der Tag danach:
Ich habe geschlafen, wie ein Baby. Mich konnte nichts stören. Beim ersten recken im Bett, nach dem wach werden, merkte ich schon meine Beine. Ich traute mich gar nicht aufzustehen, doch ich konnte ja schlecht liegen bleiben. Ich muss wirklich sagen: " So habe ich noch nie meine Beine gespürt"! Jeder Tritt tut höllisch weh, in den Oberschenkeln. Treppen steigen ist die Hölle. Am besten den ganzen Tag sitzen bleiben :-) Meine linke Hand sowie der Rest vom Körper hat sich schon wieder gut erholt. Jetzt heißt es erst einmal, gut regenerieren und der Bandscheibe viel Ruhe gönnen. Meine Blasen waren so prall mit Wasser gefüllt, dass ich sie aufgestochen habe, bevor sie von selbst platzten! Anschließend direkt Neobalistol darauf. Die sehen wieder gut aus und tun auch fast gar nicht mehr weh.
Zu der Organisation muss man sagen: " Es geht nicht besser "! Da gibt es 100 % von mir !!!!
Hier noch meine Zeiten in der Übersicht:
KM | 0 - 5 | 5 - 10 | 10 - 15 | 15 - 20 | 20 - 25 | 25 - 30 | 30 - 35 | 35 - 40 | 40 - Ziel |
Zeit | 0:31:42 | 0:31:47 | 0:31:15 | 0:31:33 | 0:31:16 | 0:32:07 | 0:32:26 | 0:34:04 | 0:15:55 |
Rückblick Training:
03.05.2008:
Nachdem ich am Donnerstag so ziemlich alle Krankheiten (Halsschmerzen, Schniefnase, Übelkeit, Durchfall, totales Unwohlsein im Magen bis hin zu starken Ohrenschmerzen am Abend durchlebt habe, ging es mir am Freitag wieder total gut. Am Mittag ging es mit Ciaron, Rainer und meinem Schatz in Richtung Düsseldorf, um die Startunterlagen abzuholen. Alles lief reibungslos. Zwecks Blockeinteilung hieß es vom Veranstalter, werden verschiedenfarbige Punkte auf den Startnummern sein. Meine allerdings hatte keinen farbigen Punkt, was hieße, dass ich in den letzten Block starten müsste. Beim Troubledesk war es aber kein Problem, dieses kleinere Übel zu beheben. Anschließend ließen wir gemeinsam den Tag, bei einem gemütlichen Schwätzchen und Kaffee ausklingen.
Heute sieht wieder alles gut aus. Ich fühle mich gut und will einfach nur noch auf der Strecke sein :-) Heute Vormittag lief ich noch eine kleine Runde (4KM) im ganz langsamen Tempo, um meine Muskeln noch einmal daran zu erinnern, dass da Morgen was kommt :-) Ich hatte einen so niedrigen Puls, wie noch nie gehabt !
Eigentlich spekulierte ich, bis einschließlich gestern mit einer Zielzeit um die 4:25:00, doch aufgrund des Wetters muss ich nun sagen:" Einfach nach Gefühl laufen und gesund ankommen - steht im Vordergrund!"
30.04.2008:
Jetzt ist der Nervositätsspiegel noch ein wenig höher :-) Heute Morgen, als ich aufstand, dachte ich darüber nach, dass heute meine letzte Trainingseinheit von 10 KM vor mir liegt. Es geht mir gut und ich freue mich auf diesen Lauf.
Allgemein denke ich sowieso nur noch:
........jetzt wird Zeit, dass ich los laufen darf. Ich bin so was von kribbelig, das glaubt kein Mensch :-) Kann mich nicht motivieren, irgendetwas Sinnvolles zu tun. Ich will einfach nur los laufen.
Also kurz entschlossen, lief ich nicht wie zuerst geplant am späten Mittag meine 10 KM, sonder schon um die frühe Mittagszeit. Ich laufe locker los und denke: " ich bin total gut in Form ". Ich freue mich und genieße es !! Doch leider hielten diese Gefühle nicht lange an. Nach wenigen KM fing ich so extrem an zu schwitzen, als liefe ich gerade einen Wettkampf, dabei hatte ich lockere 6:51 auf meine Uhr. Es waren sonnige 17 Grad und ich empfand das einfach nur extrem warm. Es ließ auch nicht lange auf sich warten und mein Puls stieg an, als hätte ich schon 30 KM hinter. Also im Großen und Ganzen, muss ich sagen, es waren einfach nur schwere KM, die mich nicht wirklich aufbauen für Sonntag. So schnell ändern sich die Gefühle. Und das auf 10 KM :-))
Als ich zu Hause ankam, demotiviert mich eine E-Mail, von meinem Schatz noch zusätzlich. (Mehr zu ihm, auf seiner Seite). Wenn es ihm nicht gut geht - er so negativ denkt und fühlt, kann ich nicht voller Freude in meinem Lauf starten!!!
29.04.2008:
Jetzt kann man schon die Stunden zählen, bis es los geht. Wie vor Hamburg und vor Frankfurt, empfinde ich auch jetzt - die Tapering-Phase einfach nur doof. Das sind die schlimmsten 14 Tage, aus der kompletten Vorbereitung. Wie ein Wecker der plötzlich schellt, wird bei mir die Nervosität frei geschaltet, sobald die letzten 14 Tage beginnen. Irgendwie fühle ich mich fast, wie vor meinem Debüt. Ich bin einfach nur unsicher, was in mir steckt. Gleichzeitig habe ich keine Ahnung - was richtig ist - wie ich angehen soll. Ich habe null Plan, wie es mir nach KM 30 oder 35 geht, obwohl ich das ja schon zwei Mal erleben durfte.
Ich habe Angst, dass meine Nackenmuskulatur bzw. meine Bandscheibe sich irgendwann so bemerkbar macht, dass ich mich nur noch durchquälen muss oder sogar zu viel riskiere. Irgendwie alles komisch, aber trotzdem freue ich mich und möchte am liebsten jetzt schon loslaufen. Ich kann es kaum abwarten, endlich meine Unterlagen zu holen und auf der Reise zu sein :-) Es ist doch was wahres daran, dass alle Läufer (innen) ein wenig verrückt sind !
In erster Linie sollte ich eigentlich dankbar sein, jetzt tatsächlich doch auch mitlaufen zu können, anstatt sich Gedanken zu machen, was kann ich schaffen. Vor 9-10 Wochen, wollte ich diesen Lauf eigentlich schon stornieren und nun denke ich darüber nach, was ich schaffen könnte, anstatt einfach zu sagen: "Toll das es Dir wieder recht gut geht - laufe einfach mit und mache das Beste daraus!" Aber so sind Läufer (innen). Sobald es einem besser geht, hat man wieder neue Ziele vor Augen. Auf der einen Seite ja ganz gut, aber nicht immer ratsam - ich weiß!
Insgesamt habe ich übrigens bisher 640 KM für diesen Marathon im Gepäck.
20.04.2008:
So nun liegen die ersten 10 Wochen hinter mir. Für mich persönlich begann das richtige Training allerdings erst ab Trainingswoche 5. Ab hier hieß es, das Training endlich steigern zu können, jedoch nur im Umfang, nicht das Tempo. Die 5. Woche beendete ich mit 56 Laufkilometern, wovon der längste Lauf 24 KM betrug. Aber von da ging es bergauf und ich konnte das Training von Woche zu Woche weiterhin steigern. Auch das Tempo konnte ich in den letzten beiden Wochen erhöhen und schaffte sogar Intervalle mit einer Pace von unter 6 Minuten, ohne dass meine HWS Probleme machte. In den letzten 3 Wochen absolvierte ich zumindest noch 3 x 30 KM. Diese liefen alle drei sehr gut. Alle schön gleichmäßig und zum Ende hin schneller. Der zweite war zwar deutlich schwieriger als der erste und der dritte, doch bei keinen der 30er, beklagte sich meine HWS wirklich stark. Nach dem letzten 30er, machte es sich leicht bemerkbar, doch nach einem Moor-Bad und ein wenig Pause, war alles wieder gut :-) Hier eine Übersicht der 3 Läufe:
Datum |
05.04.2008 |
12.04.2008 |
19.04.2008 |
Min. pro KM von KM 0 - KM 10 |
06:52 |
06:50 |
06:50 |
Min. pro KM von KM 11 - KM 20 |
06:48 |
06:45 |
06:45 |
Min. pro KM von KM 21 - KM 30 |
06:42 |
06:38 |
06:39 |
Durchschnitt der gesamten 30 KM |
06:47 |
06:44 |
06:44 |
Jetzt heißt es die letzten 14 Tage viel Ruhe und tapern bis zum umfallen :-) In diesen 14 Tagen muss ich mir Gedanken machen, wie ich diesen Marathon angehen werde. Aufgrund meiner 30er Läufe, glaube ich, habe ich durch die letzten Monate nicht viel Fitness verloren, doch wie es sich tatsächlich auf das Tempo auswirkt weiß ich nicht. Zur Zeit bin ich völlig Ziellos, wie ich diesen Marathon laufen sollte bzw. könnte !!!
06.04.2008:
Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, dass ich dieses Ziel nicht angehen könnte. Mein Ehrgeiz und meine Konsequenz haben mir jedoch dazu verholfen, dass es nun doch anders aussieht. Seit 11 Wochen gehe ich jetzt zum Rehasport und mache Muskelaufbautraining. Gleichzeitig mache ich 3-4 Mal die Woche zu Hause meine Krankengymnastische Übungen, jeweils nach den Laufeinheiten, da die Muskeln dann gerade schön warm sind!! Auch mein Training hatte ich gut zurück geschraubt. An einem Training nach Plan war gar nicht zu denken. Ich lief zwar viele KM, jedoch anders aufgeteilt, als bei meinen beiden anderen Trainingsplänen, für Hamburg und für Frankfurt. Intervalle sowie an Läufe im Marathontempo waren in den letzten Wochen gar nicht möglich. Die meisten KM lief ich absolut locker, in einem Schnitt zwischen 6:45 Min. und 7:00 Min. Nur wenige KM lief ich so in 6:15 Min. - 6:20 Min. Erst in den letzten 14 Tagen wagte ich mich mal wieder an Läufe so um die 6:00 Minuten und auch die langen Einheiten baute ich an den letzten drei Samstagen aus. Bisher standen 2 x 25 KM.
Gestern wagte ich mich dann das erste Mal an meine längste Distanz. 30 KM :-) Ich lief locker los, mit neuen Gel-Einlegesohlen von Aldi, neuen Marathonsocken und fühlte mich damit Pudelwohl. Einfach ein wunderbares Tragegefühl. Es lief völlig rund und schnell war ich mir sicher, dass ich mindestens wieder auf 25 KM kommen könnte. Bis KM 10 hielt ich ein gleichmäßiges Tempo im Schnitt 6:52 Min./km. Auch die nächsten 10 KM liefen absolut rund, ich fühlte mich wohl, abgesehen davon, dass der Regen irgendwann einsetzte und nicht mehr aufhörte. Leicht schneller, mit einer Pace von 6:48 Min./km erreichte ich KM 20 und freute mich darüber, dass es mir weiterhin gut ging. Nun dachte ich mir: " Na vielleicht werden es heute ja sogar 30 KM "! Nach einer Trinkpause und bereits Pudelnass, ging ich also in die nächste Runde und ich wusste, wenn diese gelaufen ist, stehen die nächsten absolvierten 25 KM. Als ich diese Runde fast beendet hatte und mich immer noch gut fühlte, entschied ich, die 30 KM zu laufen. Für den Kopf und die Fitness ja schon einiges besser, für einen Marathon :-) Am Ende stellte ich fest, dass ich auch die letzten 10 KM wieder schneller wurde und eine Pace von 6:42 Min./km hatte! Somit stand am Ende eine Gesamtzeit von 3:23:43 Std.-Min.-Sek. !! Das heißt eine Pace von 6:47 Min. pro KM.
Fast alle 30er Läufe, die ich für den Hamburg Marathon gelaufen bin, lief ich deutlich langsamer und in einem viel höheren Pulsbereich. Das zeigt mir, dass ich scheinbar trotzdem gut in Form bin ! Was ich sagen muss: " Ich merke es deutlich, dass ich durch dieses Muskelaufbautraining und die ganze Gymnastik eine deutlich bessere Laufhaltung bekommen habe und mein Laufschritt sich leichter und lockerer anfühlt. Alles in allem muss man sagen:" Ein Bandscheibenvorfall kann man nicht heilen und man sollte das schon mit Vorsicht behandeln, doch für Düsseldorf bin ich nun doch optimistisch geworden und werde garantiert an den Start gehen. Eine Zielzeit um die 4:45:00 wäre klasse, aber liebäugeln tue ich natürlich mit mehr :-)
Auch wenn das Wetter nicht einladend aussah und ich am Ende nass war, bis auf die Knochen, so bin ich glücklich, diese Distanz jetzt stehen zu haben.