Martinslauf Düsseldorf
41. Wettkampf
Laufzeit 2:07:03
Platz 507 von 616 Teilnehmer
Platz 16 in AK
30. Martinslauf Düsseldorf-Süd / 11. November 2007 / HM
Der geplante Geburtstagslauf als Genusslauf, war eher ein Crosslauf !
Nachdem es uns im letzten Jahr hier so gut gefallen hat, planten wir, in diesem Jahr auch dabei zu sein. Gemeinsam mit Rainer und Ciaron planten wir hier einen schönen Genusslauf, mit anschließenden Kaffee und Kuchen bei uns zu Hause. Es sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Leider kam es anders an man sich erhofft hat. Aus dem geplanten Genusslauf wurde ein, für mich, schwieriger Crosslauf. Ja so nenne ich es, diesen Lauf!
Bereits am Tag zuvor gab es ständig starke Regenschauer und die Nacht zum Sonntag, war auch einfach nur feucht fröhlich (natürlich draußen).
Als Roland und ich am Sonntag Morgen gemütlich in der Küche saßen, goss es in einer Tour, aus vollen Kübeln! Meine Motivation war nicht die größte und ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass Rainer und Ciaron ja nur für mich mitlaufen wollten. Ich sagte vorher noch zu Roland, dass man es nicht erwarten könne und spielte mit dem Gedanken, den Lauf abzusagen, doch die beiden nahmen das gelassener als ich. Als wir um nach 9:00 Uhr nun zu viert in unser Auto saßen, herrschte gute Laune und die Gedanken an dem Wetter hängte wohl jeder am Nagel. Außer mir: Ich machte mir wahrscheinlich umsonst ein schlechtes Gewissen, dass man nun 21,095 KM durch einen Wald rast, welcher wohl durch den ganzen Regen unter Wasser steht! Bis wir in Düsseldorf ankamen, umgezogen waren, die Unterlagen hatten und uns auch schon einlaufen konnten, legte sich der Regen und es wurde trocken. Na - von oben zumindest :-)
Auch wenn man sagte, es sollte der Spaß im Vordergrund stehen, so sagte man sich: "die 2 sollte vorne schon weg sein" :-) Also machte Ciaron mich kurz vor dem Start noch darauf aufmerksam, dass unter 2 Stunden, einen Schnitt von 5:40 entspricht. Oh scheiße, auch darüber hatte ich nicht nachgedacht :-) So schnell wollte ich eigentlich gar nicht laufen "grin-grins". Aber zu viert waren wir uns einig. Die 2 soll vorne weg sein.
Also, der Startschuss viel und wir liefen mit einem Schnitt von 5:40 Minuten los. Der 1. KM war ja noch voll easy, aber der geht ja auch bergab und es war noch kein Waldboden. Als es aber nachher links in den Wald ging und der Untergrund sich plötzlich veränderte, wurde es spontan schwer. Aber einen Schnitt von um die 5:40 Minuten konnten wir halten, auch wenn es nicht ganz so einfach war, wie ich es mir gewünscht habe. Ciaron sagte irgendwo noch zu mir: "Wir müssen ja nicht unter 2 Stunden kommen. Wenn es zu schwer ist, nehme ruhig Tempo raus. Du musst Dich nicht quälen". Ich sagte: "Ne, es ist zwar schwer, aber quälen brauche ich mich nicht". So war es aber zu diesem Zeitpunkt auch. Wir liefen bis KM 10 so in etwa den gleichen KM - Durchschnitt und erreichten die 10 KM, mit einer Zeit von um die 57:00 Minuten. Lässt sich ja sehen die Zeit, doch ich war platt. Ja unglaublich aber wahr. Die teilweise völlig verschlammte Strecke und der starke Wind, der teilweise von vorne kam, hauten mich völlig um. Als ich dann bei KM 10 mein erstes Gel nahm, kündigte ich an, dass ich Tempo rausnehmen muss. Ich konnte das einfach nicht mehr halten und quälen wollte ich mich nicht. Spaß sollte ja im Vordergrund stehen. Ich verabschiedete mich von einer Zeit von unter 2 Stunden und nahm Tempo raus. Vielleicht hätte man das aber schon da machen sollen, als Ciaron mir das sagte. Es war zu spät.
Ich hätte auch locker nach 10 KM aussteigen können. Jeder KM zog sich irgendwie nur noch wie Kaugummi, es fiel mir von KM zu KM schwerer, wir verloren immer mehr Zeit, weil ich immer langsamer wurde und als es dann bei KM 16 noch einmal kurz regnete hatte ich irgendwie nur noch die Nase voll. Ich wollte, dass der Lauf zu Ende geht. Auch die Strecke empfand ich irgendwie als immer schlimmer. Alle drei Männer neben mir bemerkten das wohl auch, hielten sich immer mehr im Hintergrund und ließen mich nur noch laufen. Mein Schatz machte mich noch darauf aufmerksam, dass wir zumindest die Zeit von letztes Jahr verbessern könnten, wenn ich nun den Rest, das Tempo halten könnte. Aber auch das war mir mittlerweile egal. Ob wir nun 2:07, 2:08 oder 2:09 da stehen haben - ist jetzt auch scheiß egal. Irgendwie so ca. 2 KM vor dem Ziel bemerkte ich dann plötzlich meinen Schatz kurz vor mir. Er versuchte wohl noch einmal etwas Tempo zu machen, doch nach wenigen Metern, machte ich ihm darauf aufmerksam, dass es nicht geht. Ich schaffte keinen Schritt mehr schneller. Ich stellte mir diesen Brückenanstieg kurz vor dem Ziel vor, dachte mir: "da gehst Du einfach hoch", da höre ich schon Ciaron`s Stimme neben mir: "So da kommt der letzte Anstieg, da hinter ist Ziel und der wird nicht gegangen"! Der konnte wohl meine Gedanken lesen :-) Also, wie ein friedlicher Wachhund blieb er neben mir, redete leise auf mich ein und siehe da, wir trabten sogar diesen Anstieg noch hoch :-), wenn auch ganz langsam. Bergab in Richtung Zielkanal war ich dann einfach nur happy. Wir haben es geschafft.
Wir sind den Martinslauf gelaufen, welcher von mir nun unter den Namen CROSSLAUF geführt wird, denn so stelle ich mir einen wahren Crosslauf vor. Als wir im Zielbereich zusammen standen und Revue passieren ließen, war es schnell vergessen und alles war wieder lustig drauf. Auch ich. Ja es war schwer für mich - die letzten 2-3 KM sogar sau schwer, aber es war trotzdem ein schöner Lauf. Auch so ein Lauf, ist eine Erfahrung für sich und die konnte ich nun mit Roland, Rainer und Ciaron teilen und feiern. Nachdem wir trockene Wäsche anhatten, ging es schnell nach Hause in die warme Wohnung. Dort wartete leckerer Apfelkuchen und eine leckere Torte auf uns. So ließen wir unser gelaufenen Crosslauf locker und gemütlich ausklingen und alles war wieder gut.
Ich bedanke mich hier noch einmal an die drei Männer, die mich so toll unterstützt haben und sich durch so einen Matsch gerobbt haben, für meinen Tag !!! Ganz besonders an Rainer, der im Training bei jedem Regentropfen sofort eine Wende zum Auto macht :-) Nochmals vielen Dank!!
Irgendwie machte ich für mich zum zweiten Mal die Erfahrung: "Ich darf keine Genussläufe planen". Bereits zum Hunsrück-HM war ein Genusslauf geplant und es war einfach nur schwer. Auch so erging es mir heute. Bereits im Vorfeld, ist man nicht so diszipliniert, wenn man aus fun laufen möchte. Ich gönnte mir bis 2 Tage vorher noch schön lecker Lebkuchen und Dominosteine. Auch mit der regelmäßigen Einnahme von Magnesium und Calcium, war ich nach dem Marathon nicht ganz so diszipliniert, wie man zu einem HM schon so sein sollte. Die Tasche wurde am Abend zuvor nebenbei gepackt und die Hälfte wurde dabei vergessen. Am Morgen kurz vor der Abfahrt, viel einem dann noch das ein oder andere ein. Auch die Banane wurde natürlich zu Hause gelassen. Das bemerkten wir dann, als wir im Auto saßen und schon auf der Autobahn waren. Aber Rainer hatte eine übrig und spendierte sie mir :-) Also alles in allem, irgendwie nur chaotisch!
Zur Feier des Tages habe ich mir sogar das tolle T-Shirt gegönnt :-) Man hat ja auch so wenig!!!