EVL-Leverkusen-HM
34. Wettkampf
Laufzeit 2:06:,7
Platz 1694 von 2295 Teilnehmer
Platz 38 in AK
EVL-Leverkusen-HM / 10. Juni 2007 / HM
In diesem Jahr zum ersten Mal dabei !!
Jedes Jahr stand ich für meinen Schatz, als Groupie im Start.- und Zielbereich. Immer wieder schwärmte Roland von diesem Lauf und jedes Jahr sagte ich, dass ich auch einmal dort mitlaufen werde. Auch wenn er immer schwärmte so erwähnte er auch immer, dass es sehr anspruchsvoll sei. Die Strecke sowie die meist heißen Temperaturen, verlangten bisher immer sehr viel. Aber mir war es egal, ich wollte es auch einmal kennen lernen. Also entschied ich ganz spontan, mich anzumelden und in diesem Jahr als Läuferin in Leverkusen dabei zu sein, nicht als Groupie :-)) Der Tag kam näher und ich freute mich auf diese Veranstaltung. Ganz besonders freute ich mich auf die lange Zielgerade, die ich bislang immer nur als Zuschauer genießen konnte. Selbst als Zuschauer war es bislang immer einmalig an der Zielgeraden bzw. im Zielbereich. Wie erwartet spielte das Wetter mal wieder richtig gut mit. Zu gut! Noch die ganzen Tage zuvor, bummelten wir viel im Garten und genossen das Wetter. Doch zum Wettkampf könnte es ruhig ein wenig kühler werden. Doch es sollte nicht sein.
Der Wecker schellte morgens früh um 5:40 Uhr. Schnell waren Roland und ich aus dem Bett. Ein Blick nach draußen sah eigentlich gut aus, doch der Schein trug. Nachdem wir gemütlich frühstückten, uns fertig machten und um kurz vor 7:00 Uhr im Auto saßen, sahen wir, dass es bereits 19 Grad waren. Na egal, machen wir das beste draus. In Leverkusen angekommen, raste uns die Zeit so davon. Es ging schneller als gewollt und wir standen am Start. Vorher musste ich heute oft zum Dixi, da ich komischerweise total nervös war. Da läuft man so viele Wettkämpfe (unter anderem HM) und da macht so eine Nervosität breit. Komisch!
Im Startbereich lief alles drunter und drüber. Das fand ich nicht so gut. Eine gescheite Blockeinteilung nahm keiner wirklich ernst. Jeder stand, wo er wollte, obwohl eine farbliche Blockeinteilung vorgesehen war. Aber wird es nicht kontrolliert, hält sich auch keiner dran. Schade eigentlich. Aber auch die Zugläufer selbst kannten wohl dieses Prinzip nicht. Als ich glaubte gut zu stehen, entdeckte ich sehr weit vor mir die Zugläufer zwischen 2 Stunden und 2:15 Stunden. Also rückte ich auch weiter nach vorn, um mich dazwischen zu platzieren.
Der Startschuss viel pünktlich und das große Läuferfeld bewegte sich erst gar nicht und dann nur sehr stockend. Nach 1:29 Minuten erreichte ich dann die Startlinie und sollte eigentlich loslaufen können, doch es ging vorerst immer noch nur stockend. Ca. 500 Meter nachdem man die Startlinie überquerte konnte man endlich ein wenig schneller, als über 7 Minuten den Schnitt werden. Das Läuferfeld war einfach nur eng, man schaffte es nicht, sein Tempo zu finden. Auch an überholen war nur selten zu denken. Fast keine Chance.
Auch die Zugläufer 1:59:59 liefen deutlich unter deren Schnitt, denn ich bin mittlerweile nach und nach so nah an die ran, dass ich schon fast Mühe hatte, hinter denen zu bleiben. Aber bei KM 5, die ich mit 30:44 Minuten erreichte, ärgerte ich mich, dass ich meinte hinter den Zugläufern, von unter 2 Stunden bleiben zu müssen und nicht mich auf mich selbst konzentrierte. Ab dort lief es dann relaxter. Das Feld bot jetzt mehr Platz und so langsam konnte man sich auf sich selbst konzentrieren. Die Temperaturen stiegen und ich war schon völlig durchschwitzt.
Ab hier verlor ich dann auch den Blick für die Zugläufer, die wahrscheinlich das Tempo deutlich anzogen. Aber das war auch gut so. Ich entschied, mich nie wieder an solche zu halten und von nun an, immer meinen Lauf zu laufen. Ich meinte nun, ein wenig Zeit rausholen zu müssen und zog das Tempo an. Das klappte auch recht gut, war aber, wie sich später herausstellte nicht richtig. Es ging ständig rauf und runter und auch der Bodenuntergrund wechselte zwischen Asphalt, Schotter und Waldweg. Schön, aber auch schwer. Eigentlich ein Hügel-Tempo-Lauf bei Hitze :-))) Bis KM 5 war man mit anderen Dingen so beschäftigt, dass man all das gar nicht so wahr nahm. Zwischen KM 8 und 9 nahm ich dann mein erstes Gel, da ich merkte, dass die Strecke, die Hitze und das angezogene Tempo gut an mir knabberte.
Für den Streckenabschnitt 5 - 10 benötigte ich dann 28:17 Minuten. Beim Blick auf die Uhr freute ich mich, ein wenig verlorene Zeit rausgeholt zu haben und meinte von nun an dieses Tempo halten zu wollen. Aber das klappte nicht, wie erhofft. Es wurde einfach nur immer heißer (schwüler), man schwitzte aus allen Poren, verlor so viel Schweiß, dass man meinte unterwegs geduscht zu haben und man konnte gar nicht so viel trinken, wie man geschwitzt hat. Irgendwo zwischen KM 12 und 13 merkte ich dann, dass es nicht möglich ist, dieses Tempo zu halten und spielt nun mit dem Tempo. Ich versuchte ein Tempo zu finden, mit dem ich eine gute Zeit erzielen konnte, aber kein Risiko einging einen völligen Einbruch zu erleben. Somit verlor ich für die nächsten 5 KM etwas Zeit.
Mit 29:51 Minuten für die 5 KM von 10 - 15 begab ich mich auf die nächsten 5 KM. Auch hier ging es weiter, wie die bisherigen 15 KM. Rauf und runter, wechselnder Laufuntergrund und immer wieder Abschnitte, wo man von Zuschauern angefeuert wurde. Es wurde immer anstrengender, obwohl ich immer langsamer wurde. Zwischen KM 18 und 19 war ich dann so platt, dass ich tatsächlich für einen Bruchteil von Sekunden ging und meinte, gehend diesen Lauf zu beenden. Gott sei Dank raffte ich mich schnell wieder auf und trabte langsam wieder an. Mit den Gedanken im Kopf, dass ich trotz der schwierigen Strecke und der schwülen Hitze, hier gerade meinen zweitschnellsten HM laufen kann, schaffte ich es, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und lief locker weiter. Und siehe da, es ging sogar. War eben nur reine Kopfsache!
Ich dachte an die tolle Zielgerade, träumte so von meinem Zieleinlauf vor mir her und schneller als geglaubt erreicht die Marke 20. Für diese 5 KM benötigte ich nun 30:54 Minuten, aber es war egal. Nur noch 1,095 KM und ich konnte die Ziellinie überqueren. Aber bevor man die tolle Zielgerade genießen konnte, musste man erst noch einmal bergauf :-))). Aber auch das schaffte ich noch in lockerem Trabtempo. Die letzten ca. 500 Meter, ging es dann auf der Zielgeraden nur noch bergab und hier schaffte ich es dann noch ein paar Sekunden wieder weg zu machen. Es war einfach nur genial, locker bergab dem Ziel entgegen zu steuern und die vielen antreibenden Zuschauer zu hören. Gesehen habe ich keinen mehr, es ging nur noch mit offen Ohren und Tunnelblick geradeaus ins Ziel.
Ich war völlig platt, aber zugleich auch stolz, meinen inneren Schweinehund besiegt zu haben. Wenn es auch super schwer war, es ist eine tolle Veranstaltung und nach 5 Minuten Pause stand für mich fest: " Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei"! Hier weiß man, was man geschafft hat. Die drei dicken Becher Erdinger nach dem Zieleinlauf halfen mir bei der Regenration und heute (11.06.) geht es mir total gut. Damit habe ich wohl einen großen Flüssigkeitsverlust schnell wieder gut gemacht :-)))