7. RWE-Hunsrück-Marathon
38. Wettkampf
Laufzeit 2:08:16
Platz 614 von 842 Teilnehmer
Platz 25 in AK
7. RWE-Hunsrück-Marathon / 26. August 2007 / HM
Den Hunsrück- Marathon planten wir, mit einem Wochenend-Trip, von Freitag bis Montag. Somit fuhren wir am Freitagmittag in Richtung Simmern. In einem kleinen Vorort hatten wir uns eine Ferienwohnung gemietet. Das Wetter war toll und wir freuten uns. Doch bereits auf dem Weg dorthin, wurden wir im Auto geröstet. Die Sonne brannte erbarmungslos und wir kamen von einem Stau in den nächsten. Eigentlich machten wir die gleiche Erfahrung, wie auf dem Weg nach Hamburg. Der Verkehr ist eine absolute Katastrophe. Ständig halten unzählige Baustellen, den ganzen Verkehr auf. Also am besten gar nicht mehr mit dem Auto anreisen, beschlossen wir! Bei der nächsten weiteren Anreise, besser auf die Bahn umsteigen! In unserem kleinen Ferienort angekommen, wurden wir aber direkt entschädigt. Die Lage sowie die Wohnung, waren einfach nur traumhaft schön. Die Vermieter der Wohnung, wohnten über uns und waren total nett und freundlich. Für das nächste Jahr sind dort ein paar Tage länger geplant :-) Nachdem wir alles ausgepackt haben, einen Kaffee auf der Terrasse getrunken haben, spazierten wir direkt eine Runde über die Felder und genossen die Landschaft. Der Ort war sehr klein und total gemütlich.
Am Samstagmorgen drehten Roland und ich eine kleine Runde von 5 KM, zum lockern der Muskeln. Nach dem Lauf, welchen wir mit knapp über 7 Minuten vertrödelten, gab es erst einmal ein gemütliches Frühstück auf der Terrasse. Die Aussicht von dort war einfach nur genial. Hier konnte man so richtig die Seele baumeln lassen. Zum Lauf allerdings muss man anmerken, dass die Landschaft zwar wunderschön ist, aber zum Laufen auch ganz schön anspruchsvoll. Es geht durchweg, rauf und runter!
Nachdem wir genug gebummelt haben und satt waren, machten wir uns fertig und fuhren nach Simmern. Dort konnte man ab 14:00 Uhr die Unterlagen holen. Auch die Messe und die Kinderläufe standen für Samstag, vom Veranstalter, auf dem Programm. Die Sonne meinte es auch heute wieder gut mit uns und bis zum späten Mittag kletterten die Temperaturen auf 31 - 32 Grad. In Simmern angekommen, trödelten wir gemütlich durch die Hunsrückhalle und erkundschafteten alles. In der Stadt auf dem Schlossplatz, wurde bereits alles für den morgigen Tag hergerichtet. Der Zieleinlauf stand bereits, da ja die Kinderläufe anstanden. Auch das Marathon-Zelt, wo die Nudel-Party anstand, war bereits komplett fertig. Wir setzten uns auf dem Schlossplatz hin, tranken uns gemütlich eine Apfelschorle und beobachteten das rege Treiben, der Organisationen und Vorbereitungen. Es war schön, dass alles einmal so zu beobachten!
Um 14:00 Uhr machten wir uns dann noch einmal auf dem Weg zur Hunsrückhalle und holten unsere Startunterlagen ab. Die Startunterlagen, gab es in einem Beutel, welcher als Kleiderbeutel galt und war richtig dick bestückt. Abgesehen von der Unterlagen war dort drin: 1 Trinkflasche aus Kunststoff, 1 Caps, 1 Erfrischungsgetränk, 1 Energieriegel, 1 Gel-Chip, Flaschenöffner, Kugelschreiber, 1 Schwamm, 1 Gutschein für die Pasta-Party, 1 Gutschein für die Duschen im Schwimmbad, Traubenzucker und 1 kleine Probeflasche Duschgel (ich glaube das wars). Für das Startgeld ganz schön viel. Da es für die Halbmarathonis kein T-Shirt gab, kaufte ich mir aber noch eins. Als Andenken finde ich es immer wieder schön. Am frühen Abend waren wir dann noch im Marathon-Zelt auf der Pasta-Party, bevor wir uns wieder Richtung Ferienwohnung machten. Es war super lecker und für hungrige, gab es sogar einen Nachschlag :-)
Nun zum Wettkampftag:
Nach zwei unruhigen Nächten, hieß es morgens früh raus, da Roland ja bereits um 9:00 Uhr startet. Also hieß es für ihn, um 6:00 Uhr frühstücken. Für mich sah es aber anders aus, da ja mein Start erst um 11:30 Uhr war. Aber trotzdem standen wir gemeinsam auf, denn wir mussten ja um 7:00 Uhr schon los. Für 7:55 Uhr stand der Bustransfer von Simmern nach Emmelshausen an, wo der Start der Marathonis war. Also startete ich nach dem aufstehen direkt durch ins Bad und machte mich fertig. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie war ich total nervös. Mein Magen rebellierte und mir war total flau im Magen. Da hat man keine Zielvorgabe und denkt man will einen Fun- Lauf machen und da ist man so kribbelig. Aber wahrscheinlich, weil so viel anders lief, als man gewohnt ist. Das fing ja beim Frühstück schon an. So früh raus, aber wann frühstücken? Ich entschied mich für 1 Brötchen, gemeinsam mit Roland und 1 Brötchen machte ich mir fertig für um 8:30 Uhr. Pünktlich wie geplant, ging es dann los. In der Hunsrückhalle in Simmern war noch nicht sehr viel los. Aber bei so wenig Marathonis, kein Wunder. Alles verlief schnell und ruhig und eh man sich versah, gingen Roland und ich schon zum Bus. Das Wetter sah bis jetzt nicht gut aus. Totaler Nebel und gut 15 Grad. Ganz schön kalt! Ich hatte Hoffnungen, dass es heute nicht ganz so heiß wird :-) Der Bus für die Marathonis stand bereits. Nach ein paar Fotos verabschiedete ich mich von Roland und ging auch direkt zurück in die Halle, da es mir doch zu kalt war. Somit stand ich nun allein und musste die Zeit bis 10:30 Uhr rum kriegen. Nämlich dann hieß es "Bustransfer für die Halbmarahonis nach Kastellaun".
Die Stille in der Halle war unglaublich. Irgendwie konnte man gar nicht richtig glauben, dass hier eine Großveranstaltung anstand. Aber umso später es wurde, um so schneller änderte es sich. So langsam merkte man, dass die Teilnehmer für den Halbmarathon deutlich mehr waren, als für den Marathon. Es wurde immer voller und lauter. Um 8:30 Uhr aß ich mein 2. Brötchen. Mein Magen hatte sich nicht wirklich beruhigt. Der Weg zur Toilette stand heute öfter an, als sonst :-) Ich wollte erst gar nicht das 2. Brötchen essen, aber ohne wäre wahrscheinlich auch nicht gut. Also hieß es, runter mit dem Ding. Um die Zeit ein wenig schneller rum zu kriegen, machte mich danach noch einmal auf, in Richtung Schlossplatz. Dort kamen bereits die ersten Inline-Läufer ins Ziel. Auch wenn sich die Sonne bereits leicht durch den Nebel kämpfte, so war es doch noch ganz schön frisch. Wieder hatte ich die Hoffnung, dass es nicht ganz so heiß werden wird!
Schneller als geglaubt verging die Zeit und ich stand auf dem Platz, wo der Bustransfer statt fand. Der Platz füllte sich schnell und um 10:20 Uhr war ich bereits im Bus. Innerhalb weniger Minuten waren 4 Busse vor Ort und alle auch schnell gefüllt. Früher als geplant fuhren wir also in Richtung Kastellaun. Nach ca. 20 Minuten waren wir vor Ort. Der Nebel war wie weggeblasen und die Sonne konnte sich gut durchsetzen. So langsam merkte man es auch an der Temperatur. Diese kletterte bereits auf über 20 Grad. Auch die Marathonis durchliefen hier den Startbereich der Halbmarathonis. Nachdem wir dort ankamen, war der 1. Marathoni auch schon hier. Ganz klar wurden alle Marathonis von den Halbmarathonis hier befeiert und bejubelt. Die Stimmung war der Wahnsinn. Die Zeit verflog und der Sprecher kündigte auch schon die Startaufstellung an. Während man auf den Startschuss wartete bejubelte man die Marathonis, die ja in immer kürzeren Abständen hier durch liefen. Auch mein Schatz kam noch, bevor für uns der Startschuss fiel. Mit einem dicken Küsschen, ging sein Weg weiter und kurze Zeit später fiel unser Startschuss.
Das Feld bewegte sich nur langsam., doch nachdem ich über die Startlinie war, konnte ich auch ins langsame laufen verfallen. Bis jetzt wusste ich nicht, wie die Strecke aussah. Doch direkt nach dem Ziel merkte ich bereits den 1. Anstieg. Da glaubte ich, ich könnte die wunderschöne Stadt genießen, weil ich ja keine Zeitvorgabe hatte, doch die Strecke durch Kastellaun war für mich einfach nur schwer. Es ging stets bergauf und bergab. Man sollte meinen bergab könnte man sich erholen, doch dem war nicht so, da es teilweise sehr steil bergab ging. Es war durch das Streckenprofil irgendwie gar nicht möglich, ein gleichmäßiges Tempo zu finden. Nach 3 KM merkte ich, dass es sich hier durch die Stadt wohl kaum ändern wird und somit sehnte ich mich nach dem Schinderhannes Radweg. Bei KM 4 war bereits der 1. Verpflegungsstand. Die Sonne gab ihr bestes und die Luft war einfach nur schwül-warm. Also hieß es hier, bereits das erste trinken. Mir war klar, dass es heute doch kein Fun-Lauf sein wird. Von KM zu KM wurde die Sonne heißer und nach KM 9 wurde die Strecke angenehmer. Die Stadt Kastellaun lag hinter uns. Auf dem Schinderhannes Radweg war man teilweise von der Sonne geschützt, aber nicht durchweg. Immer wieder hatte man große Abschnitte, wo man der Sonne ausgesetzt war. Es ging nach KM 9 zwar sehr viel, leicht bergab, aber dadurch dass mir die ersten 9 KM so schwer fielen, hatte ich davon nicht wirklich fiel. Man kann sagen, durch das Wetter und durch das Streckenprofil, habe ich bereits auf der ersten Hälfte all meine Kräfte verschossen. Erst auf dem Radweg verfiel ich in ein gleichmäßiges Tempo von knapp unter 6 Minuten. Auch wenn man schon gut erschöpft war, so genoss man teilweise die wunderschöne Landschaft und die Abschnitte, wo man durch das Publikum angefeuert wurde.
Da dieser Lauf überwiegend ein Landschaftslauf ist, waren die Abschnitte mit dem Publikum natürlich nur kurz und nicht sehr oft. Obwohl ich mit einem Trinkgürtel lief, nahm ich noch zusätzlich an fast jeder Verpflegungsstelle noch Wasser zu mir. An mehrere Getränkestationen ging ich sogar gemütlich mit meinem Getränk weiter um mich ein wenig zu erholen. Bei KM 18 rief dann ein Helfer Cola!!! Ich nahm direkt zwei Becher und freute mich, obwohl ich kurz vorher noch dachte, von nun an, nur noch bis zum Ziel durch zu laufen. Aber die Entscheidung war gut, denn die Cola kam genau richtig :-) Von KM 20 nach 21 hieß es noch einmal, einen knackigen Anstieg zu bewältigen. Richtig fies war hier, dass hier Fotos geschossen wurde. Vorher dachte ich noch: "ach hast ja kein Ziel, dann geh den Anstieg", doch als ich die Fotografin sah, gab ich mir Mühe, laufend dort auf dem Foto zu erscheinen :-) Wenn auch mühsam, aber es ging. Auf den letzten paar hundert Metern zog ich noch einen älteren Herrn mit, der ins Gehen verfiel. Er meinte, er könne nicht mehr und es sei völlig Ende, mit seinen Beinen. Ich sagte ihm, mir geht es genau so und schaffte es ihn aufzumuntern. Er heftete sich an mich und schaffte es sogar noch, vor mir über die Ziellinie zu laufen. Im Ziel gratulierten wir uns gegenseitig und schon war man sich aus den Augen. Direkt gab es die wunderschöne Medaille. Da ich Roland auch kurz vor dem Ziel sah, hat man sich auch sofort gefunden. Mit einem Krombacher alkoholfrei machten wir es uns gemütlich und tauschten uns über die Läufe aus. Also wenn wir hier noch einmal starten, laufe ich auch den ganzen Marathon. Die KM durch Kastellaun stecken nicht gut in meiner Erinnerung :-) Wir saßen eine ganz Zeit noch dort, tranken leckeres Bierchen und quasselten, bevor wir mit unserem Gutschein im Schwimmbad unter die Duschen sprangen. Gemütlich liefen wir den Tag ausklingen und gingen Abends noch in Simmern Schnitzel essen.
Übrigens: "Die Temperatur lag zum Zieleinlauf, bei 28 Grad"!
Mein Abschlusswort:
Wenn dieser Lauf auch nicht wirklich fiel mit Fun zu tun hatte und ganz schön anstrengend war, so bin ich mir sicher, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir dort teilnehmen. Es ist eine absolut top organisierte Veranstaltung !! Und wenn man Wettkämpfe in August plant, muss man immer mit Hitze rechnen.
Am Montag bevor wir nach Hause fuhren, schauten wir uns noch die Burg-Ruine in Kastellaun und die Burg Eltz an. Die Burg Eltz soll eine der schönste von Deutschland sein ! Und wenn man sie gesehen hat, kann man das einfach nur bestätigen. Für mich ist es die schönste, die ich je gesehen habe. Entlang der Mosel hieß es dann am späten Nachmittag wieder zurück nach Hause. Als Abschluss genossen wir aber noch die Aussicht auf die Mosel, bei einem Kaffee und einer Nussecke.