Gladbecker Sparkassenlauf

 

22. Wettkampf

 

Laufzeit 2:21:13

 

Platz 248 von 249 Teilnehmer

 

Platz 15 in AK

 

Ob sich das regelmäßige Training auszahlt ?? 

 

Nun sind die heißen Tage vorbei und das Training wird angenehmer. Nachdem man in den letzten Wochen fast ausschließlich bei Hitze trainierte, lief das Training immer besser, obwohl die Temperaturen teilweise unerträglich waren. Aber in diesem Jahr schaffte ich es, mich besser auf das Wetter einzustellen und mir viel es am Ende nicht mehr ganz so schwer wie sonst, bei solchen Temperaturen zu laufen. Außer beim Tempotraining, kam man oft in Versuchung, das Tempo zu drosseln. Aber nun ist die Hitze vorbei und das Laufen wird wieder angenehmer (((-:

 

Ich muss sagen, dass die Vorbereitungen auf diesem Lauf, bisher die besten waren. Ich schaffte es, seit Mitte Mai, mein Training zu steigern und nicht zu pausieren, wegen irgendwelchen Problemen. Nun laufe ich im Schnitt zwischen 30 und 36 Kilometer die Woche, wovon immer eine Tempoeinheit, ein  ruhiger Lauf  und ein langer - langsamer Lauf ist. Für diesen HM schaffte ich das erste mal, auch zwei Wochen hintereinander einen 18 KM Lauf, als Trainingseinheit. Das hatte ich bisher zu keiner Vorbereitung. Ich denke diese beiden Trainingseinheiten haben mir viel geholfen über die 16 KM zu kommen, denn da ist immer noch so eine Grenze für mich, die mir noch Probleme bereitet, diese zu überschreiten. Immer bei 16 angekommen, verlassen mich meine Kräfte. Aber ich denke, dieses regelmäßige und gleichmäßige Training macht sich bezahlt.

 

Am kommenden Samstag werde ich noch einmal 16 KM laufen und dann heißt es nur noch 2 x 8 KM, bis der Wettkampf stattfindet. Wenn ich diese 16 KM gelaufen bin, hatte ich in den letzten Wochen, folgende KM zu meinen langen Läufen: 16, 18, 18, 16, 14, 12 !! Das ganze rückwärts gesehen. Zum Vergleich hier einmal die KM vor dem Koblenzer HM: 16, 7, 12, 6, 0, 19.

 

Wenn ich mein Training der letzten Wochen miteinander vergleiche, kann ich nur sagen, dass der Sparkassenlauf eine völlige Überraschung sein wird. Ich kann mich nicht einschätzen und muss mich selbst überraschen lassen.

 

 

Gladbecker Sparkassenlauf / 20. August 2006 / HM

 

Hier wartet die völlige Überraschung !!

 

Leider war die Überraschung eine sehr negative Erfahrung. Aber zu 99 % wegen eigener Leichtsinnigkeit.

 

Zum Start hin öffnete der Petrus seine Tore und es goss von oben, sodass man schon nass war, zum Start. Aber egal, das war mir lieber als Hitze, denn davon hatte man ja genug. Der Startschuss fiel und ich wurde stets überholt, obwohl ich den ersten Kilometer in einem Durchschnitt von 5 Minuten 45 Sekunden lief. Mein Blick fiel nach hinten und ich war sehr rasch schon fast letzte. Bei diesem Gedanken ging es mir gar nicht gut und ich lief irgendwie einfach nur schnell weiter. Somit stand bei Kilometer 2 ebenfalls ein Durchschnitt von 5 Minuten 48 Sekunden. Na so dumm ich war, drosselte ich zwar mein Tempo auf knapp über 6 Minuten den Kilometer, aber es war wohl schon zu spät und auch zu wenig.

 

Bei Kilometer 5  stand dann eine Zwischenzeit von 29 Minuten 57 Minuten. Das war nicht nur ein wenig zu schnell, das war deutlich zu schnell. Man kann sagen, bis dahin, habe ich mich schon fast verausgabt, für einen HM. Ich habe mit einer Vorgabe mit 2:12:00 spekuliert (was ja schon hoch gegriffen war) und danach hätte ich bei 31 Minuten 15 Sekunden liegen dürfen.

 

Bei Kilometer 10 lag ich immer noch deutlich unter dem vorgegebenen Schnitt und ab Kilometer 12 - 13 bekam ich dann die Quittung. Ich wurde stets langsamer und schaffte es nicht mehr, mich irgendwie zu motivieren. Meine Beine haben so schlapp gemacht, wie noch nie in einem Lauf. Ich war irgendwann so negativ eingestellt, weil es nicht mehr funktionierte, dass ich bei KM 20 sogar mit dem Gedanken spielte, mich auf eine Bank zu setzen und zu warten, bis Roland mich vermisst und die Strecke abläuft. Dummer Gedanke so kurz vorm Ziel !!! Also sagte ich mir schnell - "Bist Du doof, nur noch hier um die Ecke, ein Stück gerade, was dann sogar noch leicht Berg ab geht und dann bist Du fertig"!! "Wofür hast Du Dich denn jetzt die letzten Kilometer so gequält"? Zum abbrechen so kurz vorm Ziel bestimmt nicht. Also schüttelte ich soweit es ging die negativen Gedanken ab, nahm noch einmal alle kaputten Kräfte zusammen und trabte in Richtung Ziel. Dort angekommen sah ich auch schon Roland und ich war total froh, es endlich geschafft zu haben.

 

Ja so schnell geht es einem sehr schlecht, wenn man es einfach nicht ernst nimmt, dass es wichtig ist, einen so langen Lauf, langsam anzugehen !!! Hinzu kam, dass fast alle deutlich schneller waren und ich ziemlich einsam gelaufen bin. Gar nicht, wie in einem Wettkampf, eher wie beim Training. Außer die ganz schnellen, die mich irgendwann überrundeten schossen an mir vorbei !! Und das  baute einen auch nicht auf.

 

Im Ziel angekommen setzte ich mich direkt auf eine Bank und war völlig fertig sowie total traurig. Ich hätte so weinen können, aber ich riss mich natürlich zusammen. Ich war somit vorletzter und das tat schon ziemlich weh. Also muss ich sagen, durch eigene Doofheit, hat sich das regelmäßige Training nicht ausgezahlt. Zumindest nicht im positiven Sinne. Nun heißt es weiter zu trainieren und in Oktober den Köln Marathon besser anzugehen. Gestern war ich zuerst so fertig, dass ich mit dem Gedanken spielte dort nicht zu laufen, aber das wäre natürlich völlig Quatsch.

 

Aber klasse war, dass man nachher den Nachmittag noch gemütlich ausklingen lassen hat. Und das Roland sein Ziel super erreicht hat. Mehr dazu auf seiner Seite.

 

 

 

Grüße noch an alle, die nachher noch

 

einen Erdinger mit uns getrunken

 

 haben und nochmals Gratulationen zu

 

 allen Bestzeiten !!!