MALTA-Marathon 2012
Tolle Gemeinschaft im Grosse-Coosmann-Team
In der vergangenen Woche kamen unsere Reiseunterlagen von Grosse-Coosmann. Auch unsere Funktionsshirts wurden kurz danach zugesendet. Leider war Angelika
ihres viel zu klein. Aber kein Problem - Ruckizucki hatten wir rechtzeitig vor dem Abflug von Grosse-Coosmann ein neues zugeschickt bekommen. Dieser Marathon war mehr als Sightseeing-Tour
geplant, statt eines Wettkampfes. Wir buchten das volle Ausflugsprogramm über eine ganze Woche. Dem Winter entfliehen hieß es! In den vergangenen Wochen mit dem tiefen Minusgrade wurde die
Sehnsucht immer größer und auch die Wettervorhersage sagte zumindest ab Freitag sehr schönes Wetter voraus.
22.02.2012:
Am frühen Morgen geht es
in Richtung Düsseldorf. Schon im Shuttle-Bus kommen wir mit einigen Marathon-Läufern im Gespräch, die schon seit Jahren nach Malta fliegen. Auch am Flughafen ist man sofort mit weiteren
"Malta-Erfahreren" im Gespräch. Für einen 71jährigen aus Werl ist es der 21. Malta-Marathon. In Malta angekommen, ist das Wetter zunächst, bis auf ein paar Plusgrade mehr, nicht anders als bei
uns zu Hause. Ein Fahrer steht schon mit dem Schild "Grosse-Coosmann" am Ausgang und nimmt neben uns noch weitere Marathonis in Empfang und fährt uns zum Hotel San Antonio in Qawra. Das Hotel
macht auf den ersten Blick schon mal einen guten Eindruck. Nicht zu vergleichen mit unseren letzten Marathon in Amsterdam. Auch das Zimmer ist geräumig - wir schaffen es immer wieder unsere 40 kg
Gepäck voll zu kriegen. Naja für einen Marathon muss man auch alle Alternativen einpacken. Um 17.00 Uhr werden wir noch von Peter unseren Reisebegleiter von Grosse-Coosmann begrüßt. Zudem gibt er
uns einen kurzen Überblick über die bevorstehende Woche auf Malta. Für den morgigen Tag ist Tour zum Südwesten von Malta geplant. Sabine, die uns hierbei begleiten will stellt sich ebenfalls vor.
Wie sich herausstellt, können wir eigentlich von nun an unseren Reiseführer wegschmeißen, denn was uns Sabine in den nächsten Tagen übermitteln wird, steht weder dort drin, noch ist dies mit
Hintergrundwissen zu toppen. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung und so machen Angelika und ich noch einen kurzen Abstecher durch den Ort und zum Meer.
Für unsere Marathon-Gruppe sind im Hotelrestaurant extra Tische reserviert. Scheint es so noch am ersten Abend als ob sich kleine Tischgrüppchen bilden, wird es doch in den nächsten Tagen eine tolle verschworene Gruppe, die alle dieses tolle Event mit viel Spaß und Freude erleben werden. Am ersten Abend kommen wir mit Jutta, Armin und seiner Frau Uschi ins Gespräch. Wir sind alle auf eine "Wellenlänge" und so freuen wir uns auf weitere gemeinsame Tage.
23.02.2012:
Einige haben am
Frühstückslauf teilgenommen. Wir lagen lieber faul im Bett und planen stattdessen einen "Nachmittagslauf". Rechtzeitig nach dem Frühstück steht schon unser Bus vor der Tür. Der erste Ausflug kann
beginnen. Leider ist das Wetter heute eine Katastrophe, immer wieder starke Regenschauer. Doch unsere Reiseführerin Sabine lockert trotz des Wetter die Stimmung auf. Einmalig ! Sie spricht die
ganze Fahrt und doch ist es nie langweilig. Seit 20 Jahre lebt sie hier auf Malta und hat so ein Hintergrundwissen, was nicht zu toppen ist. Geschichtliches, Kulturelles und viele Anekdoten - wir
werden feststellen, das die Malteser ein ausgesprochendes komisches Volk ist. Die Malteser sind scheinbar die Voreiter der "Messis", alles wird aufbewahrt - man könnte es ja noch gebrauchen. Ob
vom alten Stecker ohne Kabel bis hin zur Schraube. Die Malteser horten alles und wir erfahren, das Lidl im vergangenen Jahr Einzug auf die Insel hielt. Was taten die Malteser ? Sie kauften jede
Filiale bis ins kleinste leer, für schlechte Zeiten. Man könnte es ja irgendwann mal gebrauchen. Selbst Schneeschaufeln, Kühlerfrostschutz u.s.w. - obwohl es weder Schnee noch Minusgrade im
Winter gibt. Was tun die Malteser neben "horten" ? Sie putzen! Sie putzen ständig....Wohnzimmer sind sauber gewiehnert, obwohl sie eigentlich nie genutzt werden, teilweise sind sogar die
Sofas ständig abgedeckt. Zudem haben die meisten Malteser "2 Badezimmer" - ein nobles nur zum Anschauen, ein anderes zum benutzen. Zumeist wird alles in "doppelten" gehalten. Aber das ist nicht
die einzige Besonderheit hier auf Malta. Die meisten Kirchturmuhren haben hier zwei verschiedene Uhrzeiten - meist passen beide nicht und das aus dem Grund um den Teufel in die Irre zu führen,
damit er zur falschen Zeit in die Kirche kommt. Die Strassen auf Malta sind eine Katastrophe. Schlaglöcher ohne Ende! Was machen die Malteser ? Sie rufen eine Aktion aus: Welche Gemeinde hat das
größte Schlagloch? Online kann abgestimmt werden! Ein bissel komisch sind die Malteser.....:-)
Unsere erste Etappe heute geht zu den blauen Grotten. Leider können wir sie nur von oben besichtigen. Der stark Seegang macht eine Fahrt mit den kleinen Booten unmöglich, ja eher
lebensgefährlich. Aber der tolle Ausblick entschädigt zumindest etwas.
Weiter gehts nach Marsaxlokk im Südosten der Insel Die Fahrt dorthin ist immer wieder ein Auf- und Ab, über teilweise sehr gewöhnungsbedürftige Strassen. Schon jetzt ist klar warum man über den Malta-Marathon nicht über eine flache Strecke spricht. Der idyllische kleine Ort hat einen farbenfrohen Hafen mit vielen bunten Fischerbooten. Sicherlich ein noch schöneres Bild bei schönem Wetter. Wir haben heute einen Tag erwischt, der leider nicht für solche Panoramabilder geeignet ist. Es regnet bei diesem Abstecher in strömen. Trotzdem lassen wir uns nicht schocken und machen einen kleinen Spaziergang. Wer auf Malta ist, sollte auf jeden Fall hier vorbeifahren. Unsere Fahrt geht weiter zu den "Three Cities" - Bormla, Birgu und L`isla. Nicht nur die Besichtigung der Festung ist unter Sabines Führung auch für Geschichts-Muffel interessant. Sie erzählt in einfachen und kurzen Worten, was es mit einzelnen Bauwerken und Befestigungen auf sich hat. Gewürzt mit vielen interessaten Geschichten unterhält sie unsere Gruppe. Wir werden immer direkt zu pikanten Orten gefahren, ohne das längere Laufstrecken entstehen, was sicherlich nicht so gut wäre vor dem Marathon. Peter hat vor am heutigen Nachmittag für alle die Startunterlagen abzuholen und bietet eine gemeinsame Fahrt nach Sliema mit dem Linienbus an. Vor ein Jahren war Malta noch bekannt für seine alten urigen Bussen aus den 60ziger Jahren. Doch auch hier hat das Moderne mittlerweile das ursprüngliche abgelöst. Hochmoderne Busse aus China fahren über die Strassen von Malta. Ein Ticket aber noch immer sehr preiswert. Für 2,60 Euro kann man ein Tagesticket erwerben und sich den ganzen Tag über die Insel fahren lassen.
Bevor unsere heutige Tagestour zu Ende geht, machen wir noch einen weiteren Abstecher durch die schmalen Gassen in diesen 3 kleinen Vororten. Das es in Malta keine Heizungen gibt liegt nicht nur an den Mittelmeer-Klima. Die Malteser sind vielmehr der Meinung Heizungsluft ist ungesund. So sieht man hier noch den Gasmann seine riesigen Flaschen vor der Tür liefern. 12 Grad Wohntemperatur sind hier eigentlich normal! Fast alle Gebäude auf Malta werden mit der natürlichen Ressource dem Kalkstein gebaut. Dieser Kalkstein wird direkt geschnitten und zunächst zum Austrocknen gelagert. Der Nachteil ist jedoch hierbei, dass im Laufe der Jahre diese Steine ihre ursprüngliche Form verändern. So stehen an vielen Gebäuden Restaurierungsgeländer, wo die alten Steine ersetzt werden und nach einigen Jahren sich von den anderen kaum unterscheiden. Was uns auffällt, man sieht kaum Bevölkerung in den Strassen und das bei dieser enormen Bevölkerungsdichte. Sabine erklärt uns warum: Die Malteser stehen bereits um 6.00 Uhr morgens auf, nachdem die Kinder in der Schule sind und Mann auf der Arbeit ist, wird das gemacht was die Malteser wohl am liebsten machen: Putzen !! Man könnte jetzt hier noch viel interessantes schreiben, aber ich glaube das würde Euch wohl zu viel werden. Für uns ist dieser Input für heute auch gegen gegen Mittag zu Ende. Eine kurze Pause auf dem Hotelzimmer, Beine hochlegen und schon starten Angelika und ich unseren kleinen Trainingslauf von Quawra in Richtung St. Julians Bay. Der Regen hat gott sei dank aufgehört.
Für die nächsten Tage ist auf jeden Fall tolles Wetter angesagt. Die Strecke in Quawra geht fast komplett am Meer entlang und ist gut profiliert. Schon mal ein Vorgeschmack auf Sonntag. Peter hat sich mit einigen auf den Weg nach Sliema gemacht. Eine Marathon-Messe gibts nicht. Vielmehr werden die Startunterlagen in einen kleinen Sportgeschäft ausgegeben. Erstaunlich, denn allein bei Halbmarathon werden rund 1.500 Starter sein. Nach dem Lauf erfahren wir von Cornelia und Franz, die ebenfalls mitgefahren sind, dass die Unterlagen noch nicht da waren und Peter bis Abends auf diese warten muss. Wir werden unsere Unterlagen somit erst am anderen Tag erhalten. Auch nicht tragisch !!
Beim Abendessen setzt sich Hubert aus Heidelberg zu uns und nunmehr ist es so, dass unsere Gruppe so groß ist, wir so viel
plaudern und lachen, bis das Hotel-Restaurant fast geschlossen wird. Kurz vor dem Schlafengehen machen wir noch einen Abstecher in die Lobby wo Live-Musik gespielt. Die Live-Musik entpuppt
sich als "Rentner-Tanztee" !
24.02.2012:
Gut das dieser Marathon
ein "Fun-Marathon" ist, denn beim Frühstück lasse ich es mir richtig gut gehen: Croisants, Kartoffel-Plätzchen, Crepes, Cornflakes, Spiegeleier und einige Brötchen. Roland lässt es sich gut gehen
und nennt es Vorbereitung zur nächsten Tagestour :-) Noch bevor wir zur Tour aufbrechen gibt Peter die Startnummern, Broschüre und T-Shirt aus und wir quasseln noch ein wenig mit Axel aus
Duisburg, der ebenfalls den Marathon laufen wird. Demnächst plant er den Monschau-Ultra. Vielleicht werden wir uns da wiedersehen, denn der Monschau-Marathon wird für mich immer wahrscheinlicher.
Alle Teile auf`s Zimmer gebracht, sammelt Sabine alle ihre Schäfchen ein zur nächsten Tour. Das Wetter ist einmalig, wolkenlos und in der Sonne ist es richtig warm. Erste Station wird die Mosta,
wo die drittgrößte Kuppelkirche der Welt steht. Eine von 365 Kirchen auf Malta. Scherzhaft sagen die Malteser: Für jeden Tag des Jahres eine Kirche. Die Mosta-Kuppelkirche erlangte Berühmtheit
als im 2. Weltkrieg direkt durch die Kuppel eine Fliegerbombe in die vollbesetzte Kirche flog und wie durch ein Wunder sie nicht explodierte, geschweige jemand verletzt wurde. Wie unten seht -
gehen natürlich beide Uhrzeiten wieder falsch :-)
Der nächste Ausflugspunkt ist ein botanischer Garten neben dem Sitz des Premierministers von Malta. Neben Orangenbäumen fallen hier die Kapernbäume direkt ins Auge. Bei uns in Deutschland ist es noch kalt und hier zieht so langsam der Frühling ein. Hier kann man für ein paar Minuten die Seele baumeln lassen. Die nächsten Stationen sind die Künstler-Orte für Glasbläser und Schmuck. Nicht unbedingt mein Ding, aber es kann nun mal nicht alles interessant sein. Sabine plaudert weiter viel interessantes über die Malteser. Das heutzutage die Kinder in Deutschland verwöhnt werden, ist noch harmlos was in Malta passiert. In Malta sagt Sabine, sind die Kinder völlig unselbstständig und werden nur gehätschelt und getäschelt. Ein Beispiel dafür ist, dass die Schule auf der Arbeit der Eltern anruft, wenn es regnet und die Schule eher zu Ende ist, dass der 18 (!!) jährige Sohn oder die Tochter abgeholt werden kann. Alleine kann man ja schließlich nicht nach Hause gehen - schon Recht nicht in dem Alter :-) Neben dem Putzen ist somit das Hätscheln der Kinder eine der Vorlieben der Malteser. Verschiedene Strassen werden zu bestimmten Zeiten extra für den Schulverkehr gesperrt und nicht befahrbar. Malta hat die dritthöchste Autodichte Europas ! Auf Malta meint man, gebe es mehr Autos als Einwohner. Statistisch gesehen hat jeder Erwachsene ein Fahrzeug.
Malta kehrt immer mehr zu seinen Ursprüngen zurück. War vor einigen Jahren noch englisch die Hauptsprache, wird nun vieles auf das ursprüngliche maltesisch umgestellt. Ganz durchblicken tun jedoch die Mateser selbst nicht. Eine Mischung aus italienischen und arabischen. Um es ein wenig schwieriger zu machen, wird einfach in der heutigen Zeit der eine oder andere Buchstabe dazu gemacht - auch wenn sie nicht mit ausgesprochen werden :-) So kommt in manchen Worten ein h oder g dazu, und keiner weiß warum. Viele Namen waren früher noch englisch und werden nun wieder umgestellt. Aus John wird so wieder Giovanni. Was zu Schwierigkeiten bei Banken in Ausland führt, denn der eigentlich Vorname passt nunmal nicht mehr :-) Die Malteser sind nunmal ein wenig komsch :-).......
Die vorletzte Station der Tagestour ist dann die frühere Hauptstadt Maltas - Mdina. Und dies ist wieder genau nach meinen Geschmack. In der ursprünglichen Stadt ragt die St. Paul-Kathedrale. Ein imposantes Bauwerk! Auch das Stadttor ist eine von mehreren Sehenswürdigkeiten. Die kleinen Gassen sind einmalig. Die Türen und Eingänge sind mit allerlei verziert, an fast allen sind verschiedene Madonnen oder christliche Statuen angebracht oder eingemauert. Nach einem gemeinsamen Rundgang machen sich Angelika und ich noch selber auf Achse. Mdina ist der Startort es Marathons und es fällt uns schon auf das unmittelbar in Startnähe nur eine Toilettenanlage ist. Ob weitere Dixis stehen werden ist nicht bekannt. Peter meint, dass wir um 7.00 Uhr vom Hotel abgeholt werden und gegen 7.20 Uhr da sein werden. 8.00 Uhr ist dann Start. Kleiderbeutel werden entweder von ihm mitgenommen oder in gesonderten Bussen abgegeben. Naja, denken wir - ist nicht gerade viel Zeit, wenn man bedenkt, das man sich noch an diesen kleinen Toilettenhäuschen anstellen muss.
Viele tolle Bilder, die man alle nicht hier aufführen kann. Einige weitere noch in den verschiedenen Foto-Rubriken. Zum Abschluß des Tages geht es noch einmal zu einem Ausblickspunkt, zu den Dingis Klippen. Ohne großartige Absperrungen gehts dort steil bergab. Da es bis vor einem Jahr auf Malta noch keine Ehescheidungen gab, sicherlich eine andere Alternative :-) Das die Malteser geschäftstüchtig sind, ist bekannt - doch das jemand mit seinen alten Ford-Lkw u.a. auch stinknormale Steine in Tüten verkauft von diesen Klippen, ist schon sehr außergewöhnlich.
Das Abendessen wird wieder besonders lang, schon recht weil Hubert einige Anektdoten aus seinen Arbeitsleben erzählt. Wir lachen
Tränen......
25.02.2012:
Der heutige Tag steht zur
freien Verfügung. Das Wetter ist herrlich. Da wir nicht unbedingt etliche Kilometer vor dem Marathon laufen wollen, fahren wir mit Peter, Axel, Jutta, Paul, Hubert, Cornelia und Franz nach
Valetta mit dem Linienbus. Nach über eine Stunde Busfahrt erreichen wir die heutige Hauptstadt Maltas. Hier sieht man schon das moderne Malta - Einkaufspassagen mit Mc Donalds, Burger King und
vielen Boutiquen, aber doch immer wieder das ursprüngliche Flair in alten Gebäuden. Die St. John-Kathedrale ist ein absolutes Muss hat uns Sabine am Vortag erklärt. Bei 6,00 Euro Eintritt pro
Person für eine Kirchenbesichtigung bin ich zunächst sehr skeptisch und wir gehen zunächst weiter runter in die City vorbei am Grandmaster Palace wo englische Soldaten emotionslos vor den
Touristen stehen :-) Angelika überredet mich schließlich doch zur Besichtigung der Kathedrale. Leider geht die Besichtigungszeit immer nur bis 12:30 Uhr und wir müssen spurten. Kaum ein paar
Meter in der Kathedrale denke ich mir: Wow ! Sabine hat Recht - das ist wirklich ein MUSS! Dies kann man wirklich nicht in Worten fassen, dass muss man gesehen haben.
Gut das Angelika mich davon überzeugt hat ! Wir spazieren durch`s Museum und anschließend durch die große Kathedrale. An jeder Ecke kann immer nur sagen: Wahnsinn, beeindruckend - einfach wunderschön ! Fast alle Wände sind geschnitzt, der Marmorboden ist mit Einlegearbeiten verziert. Verständlich das Besucher mit Stiletto- oder schmalen Absätzen nicht hereinkommen und am Eingang extra Pantoffeln erwerben können. Wie klein doch Malta ist! In der Kathedrale treffen einige unserer Reisegruppe ! Auf der langgezogenen Geschäftsstraße treffen wir wieder auf Jutta, Hubert und Axel ! Der Rest hat sich auf eigene Faust auf den Weg gemacht. Paul fällt völlig aus dem Rahmen - er geht ins Fussball-Stadion und schaut sich das Viertelfinal-Pokalspiel an. Wir machen noch einen Spaziergang durch die Stadt in Richtung Festung. Diesmal einen umgekehrten Blickwinkel von Valetta aus in Richtung "Three Cities". So langsam knurrt unser Magen. Die Fast-Food-Ketten sind einen Tag vor dem Marathon nicht gerade das Richtige und so holen wir uns am Busbahnhof ein großes Stück Pizza für 1,00 Euro. Hier ist Malta noch sehr preiswert, wobei wie uns erzählt wurde auch hier die Preise kräftig angezogen wurden.
Am Busbahnhof treffen wir Jutta und düsen mit dem Bus wieder in Richtung Qawra. Nur nicht übertreiben vor dem Marathon. Unterwegs steigt Peter noch zu uns, der sich in St. Julians Bay ein wenig umgeschaut hat. Die Rückfahrt ist grausig, über die ramponierten Straßen meint man der Bus bricht in der Mitte durch. Wir werden durchgeschüttelt ohne Ende.
Peter hat uns gesagt, das wir unser morgiges Frühstück um 6.00 Uhr erhalten. Zwei Stunden vor dem Start !!! Für uns viel zu spät ! Wir sind eigentlich immer damit gut gefahren: Letzte Essen 3 Stunden vor dem Start, letztes Trinken 2 Stunden vor dem Start. Also düsen wir zum nächsten Supermarkt und holen uns Weiß-Brötchen und Marmelade sowie Honig, denn Rituale sollten man nicht ändern :-) Außerdem haben wir nicht unbedingt Lust während des Marathons auf die freien Felder auszuweichen - Büsche gibts nämlich kaum welche. "Datt tut nich Not" !!
Auf dem Zimmer wird der Rest für den morgigen Tag vorbereitet. Shirt mit Startnummer versehen, der Kleiderbeutel vorbereitet und der Rest zurecht gelegt, damit wir rucki-zucki in die Puschen kommen. Es soll sonnig werden und 16 Grad. Das kann in der Sonne knackig werden. Zudem ist Sturmböen angesagt von 5 bis 6 und das bis Mittags zunehmend. Es soll ein Fun-Lauf werden aber eine Zeit von 4:15 - 4:19 Std. sollte es schon werden.
Heute müssen wir mal ein wenig eher "in die Falle", der Wecker ist für 5.00 Uhr gestellt. Unser Abendessen im Hotel ist diesmal so oder so Pasta-Essen. Toll ! Genau heute gibts am Büffet Schnitzel ! Auch wenn ich nicht in meinen Tempo laufe, möchte ich doch den Marathon mit Respekt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber Jutta hatte ein kleines Stückchen probiert und meint zu mir, ich hätte nichts verpasst: "Furz-Trocken" !!
Wir liegen früh im Bett und schlafen erstaunlich gut, denn meist ist man doch vor einem Marathon aufgeregt und unruhig. Dies ist diesmal nicht der Fall.
26.02.2012: MARATHON-TAG
2. Platz in der Frauen-Mannschafts-Wertung / 4. AK-Platz
Fünf Uhr Morgens in Qawra! Kurz bevor der Wecker bimmelt, springen wir aus den Federn, futtern unsere Brötchen, springen unter der Dusche und machen uns
fertig. Es kann losgehen!! Als wir im Empfangsraum mit unseren Beuteln kommen, ist der größte Teil der anderen Marathonis (mit Groupis) schon Croisants am futtern. Croisants, Tee oder Kaffee -
nicht gerade ein tolles Marathon-Frühstück. Wir sind froh vorher unsere Marmeladen und Honig-Brötchen gefuttert zu haben. Der Bus kommt pünktlich. An den wehenden Fahnen draußen kann man schon
sehen, wie stürmisch es ist. Gut gelaunt gehts nun für uns alle Richtung Mdina. Um 7:18 Uhr treffen wir ein. Aus dem Bus sehen wir schon die lange Schlange vor den öffentlichen Toiletten. Astrein
!! Die "Männer-Schlange" übertrifft sogar die der Damen und ist doppelt so lang. Hier zu warten finde ich als unmöglich, denn es geht kaum voran. Mein Schatz und Jutta stellen sich an, ich nicht.
Mit meinen Kleiderbeutel trabe ich durch den Park immer weiter, aber eine weitere Möglichkeit bzw. eine weitere öffentliche Toilette entdecke ich nicht. Naja, mir bleibt nichts anderes als es so
zu machen, wie es nun andere auch machen......egal !!
Ich komme zurück und sehe das Angelika und Jutta immer noch nicht viel weiter sind. Cornelia steht sogar noch weiter hinten und wird nervös. Bei rund 400 Marathonis und rund 600 Walker - die gleichzeitig mit angereist sind, sind diese paar Toiletten einfach viel zu wenig. Auch wenn wir in der Nähe der Kleiderbeutel-Busse noch ein paar Dixis entdecken. Das geht gar nicht......
Der absolute Gag ist noch, dass mir Angelika berichtet, dass manche zur Toilette gegangen sind um sich die Beine einzucremen.
Mit viel warmmachen ist nun mal nicht viel. Angelika macht noch von Jutta ein Foto und schon heißt es Umziehen bzw. Ausziehen, Rest in den Kleiderbeutel und Abgeben. Die schwarzen Müllsäcke bzw. Kleiderbeutel werden in einen Mercedes Sprinter einfach reingeschmissen. Es stappelt sich bis unter der Decke. Der Fahrer wird viel Spaß haben, aber die Malteser sehen das nicht so verbissen. Die Stimmung ist klasse, flotte Musik vom Band motiviert einige zu gymnastischen Übungen Marke Aerobic :-)
Im Minutentakt zählt ein Sprecher die Minuten runter ! Im Startbereich ist auch Peter der von unser Team Fotos schießt. Ein paar Worte noch mit Axel gewechselt, der noch ein Bild von uns macht und schon kann`s losgehen. Cornelia, Franz, Jutta, Angelika und ich stehen zusammen. Die ersten paar hundert gehen durch den Ort Rabat, was auf Deutsch "Vorort" heißt. Es ist zunächst flach und anschließend leicht abfallend. Ich wundere mich über das Profil, denn es hieß zu nächst steil bergab. Dies ist nicht der Fall, wie auch sonst, das Profil in der Marathon-Broschüre in keinster Weise passt.
Kaum unterwegs verspüre ich den Drang einmal auszutreten, doch wo nur ? Momentan laufen wir nur durch Häusergassen. Der erste Kilometer ist vorbei, mit 5:50 Min. liegen wir ein paar Sekunden schneller als geplant. Jutta ist direkt neben uns und auch Cornelia und Franz schließen auf. Nach weiteren 500 Metern finde ich eine Gelegenheit auszutreten. Die Stelle muss klasse sein, denn es machen wir andere nach. Innerhalb von Momenten stehen etliche Männer rings um mich herum. Ich schließe wieder zu unserer Gruppe auf, manchmal laufe ich ein wenig vor um ein paar Fotos zu schießen. Das Vorlaufen und das anschließende Nachlaufen ist immer flott, fortlaufend kann man das nicht machen, sonst bin ich bis Kilometer 30 k.o. !! :-)
Nun gehts auch wie beschrieben bergab, wobei ich die Darstellung im Marathon-Heft als völlig übertrieben finde. Die Zeiten pendeln sich gleichmäßig ein. Wir sind nun außerhalb und laufen über die Felder. Nicht gerade attraktiv, aber trotzdem schön. Viele Helfer an der Strecke sorgen dafür das sich keiner verläuft. Das Feld hat sich nunmehr auch schon gut auseinander gezogen. Der Wind ist schon leicht störend, aber er wird noch schlimmer. So langsam kommt auch die Sonne zum Vorschein. An der ersten Verpflegungsstation trinke ich ein Schluck und gebe Angelika die Wasserflasche. Richtig gelesen! Es werden geöffnete Wasserflaschen gereicht - jeweils Halblilter-Pullen. Wir nun schon einige Kilometer außerhalb von Mdina und man kann die Festung im Hintergrund schön sehen. Immer wieder tauchen ein paar Malteser auf, die sich mit Instrumenten an der Straße gestellt haben und Musik machen. Wir laufen schön gleichmässig so kann es gerne weitergehen. Aber wir sind ja schließlich erst am Anfang. Ich genehmige mir eine weitere Pinkelpause und schließe wieder auf. Vorbei am Stadion gehts immer wieder durch einige Gassen. Der Wind hat kräftig zugenommen. Die Sonne auch! Nach 10 Kilometern sind wir zwar immer ein paar Schritte vor den anderen aus der Gruppe, aber wir hören sie. Jeder läuft sein eigenes Tempo, so wie geplant. Mir ist schon warm, den verteilten Schwamm habe ich mir hinter das Cappy gesteckt und dieses zuvor noch nass gemacht. Wir wissen nicht was besser ist oder was mehr stört. Hat man einen sonnigen Abschnitt, ist es doch sehr warm, die windigen Passagen strengen aber an. Das Feld zieht sich weiter auseinander. Den Rest von unserer Gruppe ist weiter hin uns. Wir sind nun mit einem deutschen Läufer und Maria aus Großbritanien zusammen. Wir 4 laufen nunmehr mit starken Gegenwind hintereinander. Maria geht eine Zeit nach vorne, signalisiert aber anschließend, dass auch jemand anderes mal sie ablösen soll. Es kostet mächtig Kraft dagegen zu halten. Ich gehe für kurze Zeit nach vorne und lasse die anderen in meinen Windschatten laufen. Angelika ist es aber zu schnell, obwohl ich um die 5:50er-Schnitt laufe. Irgendwann muss doch mal dieser verdammte Gegenwind aufhören. Irgendwie meint man er kommt von allen Seiten.
Nun geht es an einer langen Hauptstrasse entlang, leicht ansteigend. Ich meine zu Angelika, dass es ja heißt bis ca. km 21 steigt es an, dann dürfte dieser der letzte sein. Dieser leichte Anstieg zieht sich jedoch wie Kaugummi, mal ist unsere Vierer-Gruppe auseinander, mal zusammen. Kurz vor Kilometer 20 biegen wir links ein, es geht ein paar Meter leicht abwärts. Das wars dann mit den hügeligen. Wir werden später eines besseren belehrt. An der Getränkestation nehme ich nun auch ein Gel und etwas zu trinken. Es gibt nur Wasser, aber das wußten wir ja schon vorher. Bei Halbmarathon liegen bei ca. 2:03:xx. Der Straßenverkehr nimmt mächtig zu, das hier nichts abgesperrt wird, war uns bekannt, doch teilweise ist es sehr grenzwärtig. Wir müssen manchmal die Strasse mitten im Verkehr wechseln, teilweise im Verkehrsstau. Ein Sattelzug braust nur Zentimenter an mir vorbei und bei einen weiteren Straßenwechsel kommt gerade ein Motorradfahrer mit großer Geschwindigkeit. Teilweise springen wir zwischen den Autos von einer Seite zur anderen. Schönes Laufen ist was anderes. Aber wie bereits erwähnt, dass wußten wir vorher.
Was wir nicht erwarteten, waren weitere Anstiege, die teilweise nicht ohne waren. Bei km 25 treffen wir auf unseren Läuferfreund vom Flughafen, der eine Gehpause macht. Wir nehmen die Einladung an, denn Angelika brauch eine Pause. Wir quasseln ein paar Worte und fragen ihn, wann es denn nun mit dem Hügellaufen zu Ende ist. Seine Antwort: Ab km 30 ! Na Prost Mahlzeit !! Wir abschieden uns und laufen weiter. Bei km 27 treffen wir auf die später gestarteten Halbmarathonis. Es ist nun vieles Zickzack-Laufen, da eine Kurve und da eine Ecke. Zwischendurch die eine oder andere Musikkapelle. Bei km 29 gibts ein kleines Isogetränk in Pullen gereicht. Sieht aus wie buntes Shampoo in Pullen. Es schmeckt aber gut und Angelika nimmt anschließend auch eine Flasche. Das bei km 30 die Anstiege aufhören, davon merken wir nichts. Es kommen öfter einige gute Hügel, wo Angelika eine Pause einnehmen muss. Manchmal gehts zwar auch gut abwärts, aber die Luft ist bei ihr raus.
Es kommen nun immer mehr Musikkapellen, das Feld ist durch die vielen Halbmarathonis wieder dichter geworden. Was mich wundert ist, wieviele Halbmarathonis schon jetzt Gehpausen einlegen. Sie haben ja gerade mal 10 km weg ! Die Malteser geben sich viel Mühe, das muss man wirklich sagen. Publikum an der Strecke ist fast an der gesamten Strecke nicht. Erst als es auf die letzten Kilometer geht, tauchen immer ein paar auf die applaudieren. Wir sind auf Hubert aufgelaufen, der eine Verschnaufpause macht und rufen ihn zu, er solle sich an uns heften, aber wir verlieren ihn. Nun kommt eine ganz langgezogene Brücke und ich meine zu Angelika, versuche zumindest so lange wie möglich zu traben - ganz hoch, dafür fehlt ihr mit Sicherheit die Kraft. Was mir auffällt, nach einer Pause - kann sie immer wieder an Tempo gewinnen, obwohl wir mächtig viel Zeit verloren haben. Bei km 38 erreichen wir nun den Vorläufer des Hafens. Es geht nun gut bergab, an einer Stelle werden Gummibärchen gereicht. Am Hafen angekommen, ist es erwartungsgemäß wieder windiger.
Es ist nun nicht mehr weit, trotzdem legen wir noch ein Pause ein. Ob jetzt 4:14 oder 4:17, das spielt keine Rolle ! Die letzten
Kilometer spulen wir jetzt auch noch ab. Kurz vor dem Ziel steht unsere Gruppe, von den ersten Marathonis, den Halbmarathonis und deren Familienangehörigen und jubeln uns zu. Im Ziel ist direkt
auch Peter, der von uns sofort ein Foto schießt. Der starke Wind und die teilweise guten Anstiege, haben es für Angelika nicht unbedingt zu einen Fun-Lauf gemacht. Für mich war es schwer sie an
manchen Punkten zu motivieren. Auch wenn die Strecke nicht unbedingt attraktiv ist und der Straßenverkehr teilweise mächtig, ich möchte diesen Lauf in meiner Galerie nicht missen. Man muss nicht
nur den Marathon als Alleiniges sehen, sondern die Reise im Ganzen und die war absolut Klasse ! Im Ziel ist es leicht chaotisch - aber das ist ja eigentlich überall. In einem leerstehenden
Gebäude werden die Kleiderbeutel ausgeben. Als wir uns sporadisch dort umziehen treffen wir auch auf Jutta und Hubert. Auch sie mussten den Anstiegen und den Wind Tribut zahlen, es ging nicht nur
Angelika so. Aber die große schwere und wunderschöne Medaille entschädigt für alles. Wir gehen zu unsere Laufgruppe und gemeinsam feuern wir noch weitere unserer jetzt eintreffenden Läufer an.
Als alle vor Ort waren und sich ein wenig ausgeruht haben, ruft Peter unseren Bus zu uns. Ergebnisse ? Die gibts hier noch nicht - auch wenn fast alle bereits im Ziel sind. Wann es sie gibt, dass
weiß auch keiner !! Siegerehrung ? Die findet irgendwann abends im BMW-Haus statt. Wer vermutet das er in seiner Alterklasse gewonnen hat, muss von Quawra dort wieder mit den Linienbus hin, evtl.
erfahren das er nichts gewonnen hat oder einfach: Pech gehabt, wenn er nicht abends bei BWM war. Das sind die organisatorischen Mängel, die ich meinte - wofür aber unser Reiseveranstalter nichts
für kann. Peter hat sich große Mühe gegeben Informationen zu bekommen, aber leider hat der Veranstalter einiges anders gemacht, als in den Vorjahren.
Am Nachmittags ging mit Armin und Uschi in eine Cafeteria, die Torten hatten uns schon die letzten Tage angelacht. Naja - 2 Stücke Torte und 2 Kaffee für rund 15 Euro brauch man unbedingt nicht.
Schon recht nicht, wenn die Torte so süß ist, dass man sie nicht herunterkriegt. Das krasse Gegenteil in unseren Hotel-Cafe wo eine Tasse Kaffee nur 1,50 Euro kostete und man ebenso gemütlich
saß.
Nach dem Abendessen treffen wir uns alle in der Lobby des Hotel - "Rentner-Tanztee" ist angesagt. Nein - ich meine nicht uns! Vielmehr legen mehrere Paare, die sicherlich weit über 70 sind, einen auf`s Parkett, das man richtig neidisch werden. Ist das die Ü 70 Party ? Die Musik ist laut und grausig. Mit über 20 Leuten, die mehrere Tische und Stühle zusammenrücken, verschrecken wir nicht nur einige dieser älteren Herrschaften, sondern bringen den Kellner völlig durcheinander. So eine Bestellung hat er wohl in seinen ganzen Leben nicht aufgenommen. Bei der Abrechnung kommt er mit Verstärkung. Leider ist die Musik zu laut und der Marathoni zu k.o. und so macht sich der eine nach den anderen auf ins "Heia-Bett". Morgen ist auch noch ein Tag - und morgen unterhält uns wieder Sabine auf den Weg zur Nachbarinsel Gozo. Ergebnisse ? Die gibts immer noch nicht und stehen auch noch immer nicht im Internet....Dafür gibts jetzt zum Tagesabschluß erstmal eine Tüte Chips.
27.02.2012:
Heute müssen wir besonders früh raus und das nach einen
absolvierten Marathon :-) Um 7.00 Uhr gehts zum Frühstück, um 8.00 Uhr wartet schon der Bus zur Tagestour zur Insel Gozo. Es ist noch stürmischer als am Vortag. Im Bus unterhält uns Sabine und
erzählt uns weiteres interessantes, diesmal über Malteser und Gozoaner! So dicht nebeneinander liegend, gibts scheinbar doch viele Unterschiede (außer das sie auch putzen wie wild). Die
Fahrt zur Fähranlegestelle führt durch verschiedene Orte des Mellieha-Bay. Viele Kathedralen und Festungen aus der Zeit der Malteser Ordensritter säumen den Weg. Am liebsten möchte man jedes Mal
aussteigen und diese besichtigen. Auch wenn Malta klein ist, so gibts doch viel zu sehen. Von weitem können schon unsere Fähre sehen, die gerade an der kleinen Insel Comino vorbeifährt. Comino
ist gerade mal 3 Quadratkilometer groß und es gibt nur 4 Einwohner. Dort gibt es lediglich eine Polzeiwache, eine Schweinefarm und ein Hotel. Bis vor kurzem fuhr dort auch noch "1 Auto" auf den
Strassen. Ein 70 Jahre altes Pärchen fuhr dieses mit einen scheinbar ebenfalls sehr alten Fahrzeug. Da im vergangenen Jahr auf Malta der TÜV eingeführt wurde, wurde dieses kurzerhand stillgelegt.
Pech gehabt :-)
Die Überfahrt nach Gozo ist heftig. Wir werden so hin- und hergeschaukelt bei starken Wellengang, das dem einen oder anderen Übel wird. Scherzeshalber sagen wir: Nicht das Francesco Schettino
einen neuen Job bekommen hat....
Auf Gozo angekommen wartet direkt schon unser Bus. Erste Station sind die Tempel auf der Insel. Wir kommen an und uns wird gesagt, dass es hier eigentlich nicht viel zu sehen gibt und das für 5,00 Euro Eintritt. Außerdem liegen hier alles nur Duplikate, die Originale befinden sich in Valetta im Museum. Abstimmung: Möchte einer trotzdem die Tempel besichtigen ? Nein ? Also sind wir aus dem Bus ausgestiegen, um 5 Minuten später wieder einzusteigen. Was macht unser Busfahrer während dieser Zeit ? Richtig ! Er hat angefangen den Bus zu putzen. Die Station hätten wir uns wirklich sparen können. Irgendwie hat das keiner verstanden.....
Es geht weiter zu den Calypso-Höhlen! Der Überlieferung nach ist Gozo die Insel der Göttin Kalypso. Über der Ramla Bay soll jene Liebesgrotte liegen, in der sie Odysseus über sieben Jahre gefangen hielt. Hoch oben auf den Klippen erhält man einen schönen Ausblick und es entschädigt für die vorherige Station.
Als wir wieder zum Parkplatz kommen ist George unser Busfahrer......richtig.....siehe Bild unten.
An weiteren Haltepunkten wird er noch die rechte und linke Seite des Busses schaffen :-) Der nächste Haltepunkt ist das "Azuren Fenster". Für mich der schönste Punkt der Insel. Die Wellen peitschen gegen die Klippen und man erhält ein atemberaubenes Schauspiel. Hiervon kann man eigentlich nicht genug bekommen. Hier könnte man Stunden die Seele baumeln lassen. Wer auf Gozo ist, muss hier auf jeden Fall hin.
Der Gang über den Klippen ist gefährlich und trotz vorsichtigen Gang wird Angelika von einer Sturmböe regelrecht umgehaufen und fällt auf einen dieser Klippen. Die Schürfwunde am Arm sieht man sofort, die Schwellung und der riesige blaue Fleck am Oberschenkel kommt erst richtig abends zur Geltung. Doch es hätte noch schlimmer enden können.
Es geht weiter zur Hauptstadt von Gozo - Victoria. Die Haupttraktion hier ist die Zitadelle, die über den Dächern der Stadt ragt und schon von weiten zu sehen ist. Auch dies ist ein Ausflugspunkt, den man gesehen haben muss. Nicht nur die Festung mit der Zitadelle, auch die vielen kleinen urigen Gassen sind sehenswert. Nach einen gemeinsamen Rundgang, trennt sich unsere Gruppe und Angelika und ich gehen auf eigene Erkundungstour.
Nach soviel "Input" gehts dann am Nachmittag wieder zurück nach Malta ! So viel Sightseeing macht durstig - da hat sich ein Teil unserer Gruppe erstmal ein heimischs Bierchen verdient.
Auf der Rückfahrt ist gott sei dank nicht so ein starker Wellengang. Am Abend ist wieder laaanges Essen angesagt und kurz bevor das Restaurant schließt gehen wir wieder rüber in die Lobby. Eigentlich wollten wir nicht so lange bleiben, aber als Axel aus Hameln noch zu uns stößt, ist man doch viel über den Marathon, anderen Veranstaltungen, Zeiten und vieles mehr am quasseln. Appropos Zeiten - Peter versucht weiterhin fieberhaft Infos zu bekommen. Auch weiterhin keine Ergebnisse. Als alle anderen schon zu Bett gegangen sind wir noch lange mit Axel am reden. Marathonis haben sich schließlich viel zu erzählen :-)
28.02.2012:
Der heutige Tag ist wieder
zur freien Verfügung. Angelika und ich machen sich auf den Weg in Richtung Sliema. Der Ort hat uns nicht nur beim Zieleinlauf gefallen, sondern auch schon vorher als wir in Richtung Valetta
unterwegs waren, fiel uns die lange Promenade auf, die zum Spaziergehen einlädt.
In Sliema angekommen machen wir uns auf den Weg nach BMW/Land Rover um irgendwelche Ergebnisse zu bekommen. Fehlanzeige! Der Marathon ist vorbei und scheinbar somit vergessen. Auch im Sportgeschäft wo es die Startunterlagen gab, werden wir vertröstet, dass diese irgendwann im Internet sind. Die kleine City von Sliema ist wunderschön und als wir in Richtung St. Julians Bay marschieren, entdecken wir sogar ein riesiges Shopping-Center über mehrere Etagen.
Gegen 15.00 Uhr machen wir uns mit dem Bus auf dem Rückweg, denn gegen 16.30 Uhr haben wir noch vor einen kleinen gemütlichen
Trainingslauf zu starten. Als wir am Hotel ankommen, sitzt Markus mit seinen Laptop an der Rezeption und hat nun die Ergebnisse gefunden. Jutta hat ihre Altersklasse gewonnen und die 3 Mädels im
Grosse-Coosmann-Team sogar die Damen-Teamwertung. Die Freude ist groß - das muss am Abend noch gefeiert werden.
Trotzdem gehts erst aufs Zimmer und umziehen für unseren Trainingslauf. Heike, Hubert und Jutta sind auch dabei und so schließen wir diese Malta-Woche mit einen Lauf ab.
Zum Abendessen kommt auch Peter, der nachmittags in Richtung Sliema gefahren ist und die gewonnenen Preise abgeholt hat. Voller Stolz überreicht er unseren Mädels die Trophäen. Jutta hat noch Wein besorgt und so wird anschließend auf den Erfolg noch angestoßen. Ein toller Abschluß unserer Reise.
29.02.2012:
Leider gehts heute wieder
nach Hause! Am frühen Morgen werden 11 unserer Gruppe vom Bus abgeholt, die in Richtung Düsseldorf fliegen. Wir haben viele neue Freunde gewonnen und wir wollen auch so, dass der gute Kontakt
erhalten bleibt. Armin und Uschi sehen wir in Venlo, Jutta, Cornelia und Franz beim Hermannslauf, Axel aus Duisburg evtl. in Monschau und Hubert und wir haben uns gegenseitig einladen für ein
Event in der jeweiligen Umgebung.
Wir sind wirklich zu einer tollen Gruppe zusammen gewachsen und so wirft der eine oder andere das Zauberwort "Zypern-Marathon
2013" in die Runde. Nicht schlecht......schaun wir mal.
Vielen vielen Dank an Peter und Grosse-Coosmann für eine tolle Malta-Reise !