Die erste Tour in unseren diesjährigen Gran Canaria-Winterurlaub führte uns wieder in den Norden. Unser Wanderführer Jörg hatte hierfür die Umgebung um den Tejeda
ausgesucht. Pünktlich um 9:10 Uhr war er vor unserem Hotel und fuhr noch 2 Stationen an, wo er Wanderer mitnahm. Zirka 1 1/4 Std. Autofahrt dauerte es bis wir zu unserem Startpunkt ankamen. Wir
starteten in der Nähe von Cuevas del Corcho. Hier hatten wir schon mit dem Kleinbus einige Höhenmeter erreicht mit einem traumhaften Ausblick. Der blaue Himmel lieferte zudem "Postkarten-Motive".
Doch die Höhe sollte nicht reichen. Am Startpunkt begrüßte uns ein Ziegenhirte mit seinen Hunden, die scheinbar ihre Aufgabe zu ernst nahmen und uns sofort mit lauten Gebell empfangen - gemäß:
Wir verteidigen hier unsere Ziegen. Wobei wir nicht ernsthaft vor hatten, eine Ziege mitzunehmen :-) Der Ziegenhirte mit seiner Frau rief seine "Kläffer" zurück (ich meine die Hunde - nicht die
Frau :-) ) und Jörg quasselte auf Spanisch ein paar Worte mit ihm. Scherzeshalber wurden wir gefragt, ob in unserer Gruppe jemand Ziegen melken kann, denn das war die Tagesaufgabe der Inhaber.
Zirka hundert Ziegen zu melken, dazu hatten wir nicht wirklich Lust und verneinten dies :-) Und so ging unsere Tour weiter, nun weiter bergauf! Auf den ersten 4 km allein um die 400 Höhenmeter.
Da war ich selbst am pusten ! An manchen Passagen war es angebracht Wanderstöcke beizuhaben, um einen sicheren Halt zu gewährleisten. Bei dem trockenen Schotterboden kam man leicht ins Rutschen.
Da ich dummerweise meine Wanderschuhe im Urlaub nicht bei hatte, war der Untergrund noch schlechter. Aber dies war ja meine eigene Schuld und wenn man einfach vorsichtiger ist, ist die Strecke
sehr gut zu bewältigen. Immer wieder traumhafte Ausblicke, wir fühlten uns wieder wie "zu Hause", endlich wieder zurück auf unsere Lieblingsinsel.
Nach den knackigen Aufstiegen war bereits nach 4 km Pause angesagt. Das mitgenommene Proviant wurde wieder mal einen wunderschönen Aussichtspunkt verspeist. Auch wenn man mit den einen oder anderen Wanderer aus der Gruppe immer wieder am quatschen war, hier war mehr oder weniger Ruhe und still genoss man den Ausblick, die die Seele baumeln lassen.
Weiter ging es nun in Richtung Cruz de Tejeda. Angekommen hatte man einen Blick auf dem Roque Nublo. Cruz de Tejeda war nun für viele Touris ein "Einkehr-Punkt". Ein
Kaffee, ein Hotel, ein paar tolle Torbögen und ein Hofladen. Ich betone extra Touris (sind wir ja selber :-)) und nicht Wanderer, denn der angrenzende Parkplatz war übersät mit Pkw`s. Ist doch
einfacher mit dem Wagen hier hoch, als sich anstrengen, dachten die meisten sicherlich. Naja, jeder wie er mag - dafür haben diejenigen traumhafte Ausblicke verpasst. Eine kurze Rast und es ging
nun stetig bergab, was nicht einfacher war, denn die Gefahr wegzurutschen war nun größer. Nach fast 10 km kamen wir wieder am Wagen an und Jörg fragte uns, ob wir unbedingt schon wieder zum Hotel
wollten oder wir über einen längeren Rückweg einen Abstecher nach Tejeda machen sollten. Da waren sich alle einig: Tejeda, der Ort der Mandelblüte und Ausrichter des Mandelblütenfestes, musste
man sehen. Zumal Jörg meinte, das es nicht sein kann, das wir den Ort immer noch nicht kennen :-)
Mit vielen engen Serpentinen ging es nun in Richtung Tejeda. Ich war froh, dass ich hier nicht Autofahren musste. Diese schmalen Kurven steil bergab, wäre ich sicher
so vorsichtig gefahren, dass mich die hinter mir fahrenden Einheimischigen mich sicher "ausgehupt" hätten.
Angekommen in Tejeda war Angelika und ich sofort verliebt in diesen Ort, der das schönste Bergdorf von Spanien sein soll. Der erste Eindruck bestätigte das auch.
Leider waren die anderen Mit-Wanderer mehr auf den Mandelkuchen fixiert und so kehrten wir schon nach ein paar hundert Meter in einer Backstube ein und schlugen uns den Bauch mit Kuchen und
Kaffee voll. Viele kauften anschließend noch Kuchen zum mitnehmen, was für diese dann nicht mehr Motiviation war, weiter durch diesen Ort zu schlendern. Schade - wir hätten gerne mehr von Tejeda
gesehen, aber man passt sich eben der Mehrheit und schließlich war die Rückfahrt - weiter über Serpentinen noch sehr lang. Ein wieder mal traumhafte Tour, aufgestellt von Jörg. So jetzt genießt
die wunderschönen Bilder unterhalb dieses Berichtes. Vielleicht haben wir es Euch schmackhaft gemacht. Alle Bilder konnten wir gar nicht reinstellen....das hätte diesen Blog "gesprengt"
:-)