Wanderung von Rüdesheim über den Rheinsteig mit Britta und Thomas
Am letzten Juli-Wochenende ging es für uns nach Wiesbaden zu Britta und Thomas. Nachdem Freitagabend in Wiesbaden ankamen, waren wir erstmal k.o.! Nicht nur das Arbeiten an diesem Tag sondern auch die katastrophale Autofahrt hatte uns richtig "geschlaucht". Trotzdem freuten wir uns die Beiden wieder zusehen und aßen noch im Ratskeller von Wiesbaden. Super lecker, kann man nur sagen! Ein kleiner Bummel am späten Abend durch Wiesbaden musste auch noch sein. Zu kurz war die Zeit dass man sich sieht. Die Altstadt aber auch verschiedene Gebäude waren richtig eindrucksvoll. Gegen Mitternacht fielen "tot" ins Bett und schlummerten gut.
Samstagmorgen holte uns Thomas von unserem Hotel ab zu denen und wir frühstückten gemeinsam. So kann der Tag vor einer Wanderung beginnen.
Gegen 11.00 Uhr steuerten wir dann Rüdesheim an und gingen gemeinsam auf deren "Hausstrecke". Zunächst profiliert hoch über einen asphaltierten Weg. Kaum ein paar hundert Meter gewandert gab es für Britta und Angelika einige Vitamine am Brombeerstrauch. Oben in den Weinbergen angekommen, bot sich ein imposanter Ausblick über die Weinberge in Richtung Rhein. Schade das das Wetter sich nicht von der besten Seite zeigte, aber zumindest zu diesem Zeitpunkt war es noch trocken. Nun ging nunmehr entlang der Weinberge und erblickten rechts oberhalb das Niederwalddenkmal. Dieses wurde zur Gründung des deutschen Kaiserreiches nach den französischen Krieg gebaut. 12 Jahre dauerte es von der Planung und den Bau von 1871 bis zur Einweihung 1883. Die Statue der Germania wurde in München gebaut, die einzelnen Teile der 700 Zentner schweren Statue wurde auf 3 Wagons verteilt. Das schwerste Teil wog 240 Zentner Mehr als 8 Tage dauerte der Transport von München nach Rüdesheim. Am 28.09.1883 wurde das Denkmal von Kaiser Wilhelm eingeweiht mit ein paar "Macken". Als der Kaiser seine Rede hielt wurde diese gestört. Weil die Geschützbedientung der Haubitze die Geste ihres Offiziers falsch deutete, feuerte sie bereits einen Salut, während der Kaiser noch sprach. Die Rheinschiffe hörten das verabredete Signal und feuerten nun auch mehrere Salutschüsse. Damit die letzten Worte trotzdem nicht verloren gingen, meißelte man sie auf dem mittleren Absatz des Treppenabgangs rund um den Denkmalssockel ein. Bei der Einweihungsfeier fand ein Attentatsversuch auf Kaiser Wilhelm I. durch eine Gruppe Anarchisten rund um August Reinsdorf und Emil Küchler statt. Dieses Attentat scheiterte aber.
Unter entlang wanderten wir nun über einen ausgewaschenen Schotterweg in den Wald hinein. Leider fing es jetzt an zu regnen und wir mussten unsere Regenjacken und den Schutz für unsere Rucksäcke herausholen. Es hätte aber schlimmer sein können. Der kleine Schauer hörte nach ein paar Minuten wieder auf.
Wir kamen jetzt auf dem offiziellen Weg des Rheinsteiges an und trafen nun auf einige Wanderer - und einige die eben nicht wanderten sondern eher auf Fun-Tour unterwegs waren. An einer Ausblicksplattform trafen wir auf diese große Gruppe von Angetrunkenen und wir fragten uns: Lag es am Alkohol oder sind die alle so hohl....Mehr mag ich dazu nicht erzählen, bis darauf, das einer uns fragte ob da unter der Rhein jetzt Flut oder Ebbe hat.
Mit der "Zauberhöhle" folgte nun ein weiterer kleiner Eventpoint. Rechts gab es hier den Zugang zu dieser Höhle, in der man einige
Meter im stockdustern sich durchtastete. Man muss sich vorstellen, diese Höhle wurde 1790/91 gebaut mit einem 30 m langen gemauerten Gang, der durch die Dunkelheit zu einer Raumausweitung führt
in der damals eine schwach beleuchtete Zaubererskulptur stand. Der finstere Gang mündet anschließend in einen Rundbau, die Zauberhütte. Früher war sie
mit Wandmalereien versehen, die den Eindruck erweckten, als gäben Spiegel die Ausblicke auf die Landschaft der anderen Rheinseite wieder. Kam man nach dem dunklen Gang in die Rotunde, so öffneten
sich dem Besucher in plötzlichem Licht erst eine, später drei durch den Wald gehauene Sichtschneisen, wie in einer Zauberwelt der Natur. Heute ist es ein herrlicher Blick auf Burg Rheinstein.
Durch den mittlerweile dichten Wildwuchs der Büsche und Bäume bleibt uns dies mehr oder weniger verwehrt. Leider !! Trotzdem ein "Muss" auf dieser
Tour.
Es geht weiter auf dieser wirklich wunderschönen Tour. Da stört uns auch nicht der wieder angefangene Regen. Obwohl es nun ein wenig fester wird. Wir verlassen den Wald und haben nun an einer Bank einen wunderschönen Ausblick auf Assmannshausen und dem Rhein. Trotz Regen packen wir unsere Verpflegung aus und machen es uns hier gemütlich. Kaffee, Plätzchen und Kuchen dürfen nicht fehlen. An diesem Fleckchen kann man die Seele baumeln lassen. Der Regen lässt leider nicht nach und so gehts nun über die Weinberge langsam leicht abwärts zurück. Vorbei an der Burgruine Ehrenfels und einer Wein-Tankstelle, wo man sich per Handy-App die eine oder andere Flasche Wein kaufen kann. Die heutige Technik macht es möglich.
Wir nähern uns Rüdesheim, es wird voll....sehr voll mit Touris. Kleine Bimmelbahnen fahren durch den Ort und alle Eisdielen und Restaurants sind mit "Einkehrern" rappelvoll. Auch die Drosselgasse muss man mal gesehen haben, schließlich ist sie sehr bekannt. Die Preise sind hier ganz human, aber uns lockt zum Abschluss dieser Tour eher eine Eisdiele. Diese ist dann zwar nicht in der Drosselgasse, aber in einer anderen Seitenstraße. Das Eis war gut, preislich eben ein wenig höher als bei uns in Borken, aber schließlich sind wir in einem Touristen-Ort.
Eine wunderschöne Tour geht zu Ende und wir planen schon für gemeinsame weitere Touren. Es hat viel Spaß gemacht.