Wanderung Alf --> Driesch-Hütte -> Kanonenbahn -> Marienburg -> Prinzenkopfturm

Zum Abschied eines langen Mosel-Wochenendes planten wir eine kleine Tour bis Mittags, um dann nach Hause zu fahren. So verließen wir früh die Ferienwohnung und verabschiedeten uns von tollen Gastgebern. Nur 3 Kilometer entfernt in Alf parkten wir den Wagen, holten uns für die bevorstehende Rückfahrt beim Bäcker noch ein paar Teilchen und machten uns auf den Weg von Alf in Richtung Driesch-Hütte. Leichter Nieselregen begleitete uns wieder. Leicht ansteigend erreichten wir schnell die Driesch-Hütte. Ein schöner Ausblick auf die andere Seite der Mosel hier dann Pünderich. Unterhalb sahen wir die Kanonenbahn. Und.....das der vermutliche Wanderweg direkt an der Mosel durch das Hochwasser überschwemmt war. Wir gehen steil abwärts eintlang eines Weinbaugebietes und durch einen kleinen Tunnel unter der "Kanonenbahn" her und gelangen auf den asphaltierten Wanderweg. Beeindruckend hier das 1880 gebaute Eisenbahn-Viadukt das mit seinen 92 Segmentbögen und 786 m, das Längste in Deutschland ist. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges sprengten deutsche Truppen auf dem Rückzug vier Bögen des Viaduktes. Die Reparaturarbeiten wurden nach Kriegsende mit Hilfe dienstverpflichteter Arbeitskräfte begonnen.

 

Wir gehen einige Meter und sehen wie der Wanderweg vollständig vom Hochwasser überflutet ist. Trotzdem versuchen wir eng an der Mauer des Weinberges entlang vorbei zu kommen. Es klappt, die Füße sind kaum nass geworden. Über den normalen Weg hätte es nicht geklappt, so überspült war er. Es geht an wunderschönen Weinbergen ansteigend wieder hoch, bevor wir links einkehren und auf die Marienburg sehen. Einmal angekommen, sind wir doch ein wenig enttäuscht. Was wir erblicken sind ein paar verschlossene Häuschen, welche nichtmals ein Fotomotiv wert sind, nur der Ausblick ist wunderschön von hier. Deshalb gehts sofort weiter in Richtung Prinzenkopfturm. Von weitem sieht man ihn, je näher man heran kommt, umso mehr verschwindet er im Wald. Angekommen begeben wir uns trotz stürmischen Windes auf den Stahlkoloss. Er misst zwar nur 27,3 m, liegt aber auf einem Berg und so ist der Ausblick gigantisch.

 

Es heißt, 1818 habe der Kronprinz Friedrich-Wilhelm diese Aussicht genossen. Deshalb wurde der besondere Moselberg, der bislang Pferdskopf hieß, nach dem späteren König benannt. Allerdings war der Prinzenkopf damals noch ein Platz ohne Bäume. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden Fichten in die Erde gesetzt, die aber mit der Zeit prompt die schöne Aussicht versperrten. Deshalb lockt hier seit 1894 ein Turm, der den Blick über die Wipfel ermöglicht. Genau besehen sogar vier Türme. Denn der erste, ein Holzturm, hielt dem Mosel-Wetter keine fünf Jahre lang stand. Der zweite Turm, diesmal aus Bruchstein, fiel 1945 der amerikanischen Artillerie zum Opfer. Und Turm Nummer 3, wieder aus Holz, war wegen Instabilität ab 2005 nicht mehr begehbar.

 

Wir gehen nun wieder steil abwärts, zunächst wieder auf einem matschigen und schlammigen Untergrund und benutzen dabei unsere schon liebgewonnenen Stöcker. An der Driesch-Hütte angekommen, geht es sofort weiter hinab zum Auto. Der Regen wird heftig und als wir im Auto unsere Kuchenteilchen und den Kaffee genießen, schüttet es aus Eimern. Trotzdem gehts zum Urlaubsabschluss nochmal nach Bullay. Dort kaufen wir noch 3 Flaschen Bullayer Frauenbrautrock.