Unsere Wanderung am Karfreitag startete von unserer Ferienwohnung in Müzenich in Kaiser Karls Bettstatt. Die grauen Steinbrocken direkt an der belgischen Grenze sind eigentlich nichts besonders, haben aber eine besondere Sage: Kaiser Karl soll sich hier bei einem Jagdausflug verirrt haben und sich diese Steine als Ruheplatz ausgesucht haben.Wenn sich mit viel Fantasie dieses vorstellt, sieht man Vertiefungen, wo der Kopf und die Füße gelegen haben könnten. Als er sich auf den Steinen ausruhte und wegen der Nachtkälte fror, fragten seine Begleiter ob er eine Kopfbedeckung haben möchte. Worauf er antwortete "Mütze nich". So soll der Ortsname Mützenich entstanden sein. Da wir gerade erst gestartet waren, halten wir uns nicht lange hier auf und wandern sofort weiter. Nur ein paar Schritte und wir überschreiten die belgische Grenze und schon sind wir in einer anderen Welt, im Moorgebiet vom Hohen Venn. Viele kleine Wege über Bohlen gehen kreuz und quer durch dieses Naturschutzgebiet. Die Bohlen sind wichtig, denn sonst würde man an vielen Stellen nasse Füße bekommen. Immer wieder zeigen uns kleine Schilder einzelne Abschnitte, die man unbedingt durchwandern muss.Es geht mal rechs, mal links - mal wieder ganz zurück. Strecke machen wollen nicht, deshalb ist es uns egal. Die einzelnen Gebiete ähneln sich, haben aber auf unterschiedlichster Weise ihren Reiz. Es zum "Nahtsief" und "Entenpfuhl", wo uns am letztgenannten Teich abertausende von Frösche begrüßen. Man muss vorsichtig sein nicht auf welche zu treten. Es geht weiter ins östliche Belgien, nun auf einen asphaltierten breiten Weg, wo uns überwiegend Radfahrer und E-Biker entgegenkommen. In diesen Venngebieten ist alles der Natur überlassen und man darf es nicht betreten. Trotzdem hat es seinen Reiz es aus Entfernung zu erblicken. Man kommt sich teilweise vor wie in einer Steppe in Afrika. Nach ca. 1,5 km kommen wir an einer Kreuzung und machen an der Steling-Hütte erstmal Rast.
Eine kleine Pause und wir stärken uns mit Plätzchen, Pfefferbeisser und Kaffee, bevor es weiter geht in Richtung Imgenbroicher Venn. In diesen wandern wir vom Weg
links ab. Hier erwartet uns ein weiterer Bohlenweg durchs Moorgebiet. Und auch dieser Weg ist absolut genial. Rund 1,5 km wandert man dort rüber und hat „Natur pur“. Am Ende stellt sich uns die
Frage: Links abbiegen und sich auf den Weg zurück nach Mützenich machen oder wir wandern rechts und schauen dort, was uns noch erwartet. Wir entscheiden uns natürlich für letzteres! Zunächst geht
es über eine Wiese entlang des Moorgebietes. Ein interessanter Zugang ist hierbei vor einigen Jahren geschlossen worden, wegen des vermoderten Bohlenweg, der nicht erneuert wurde. Schade! Aber
wir sind neugierig und finden einen sehr interessanten Weg rechts abbiegend, der seitlich an dem Moorgebiet vorbei geht. Kleine Bohlenbrücken und viele kleine Bäche, wir sind von diesen Weg so
angetan, das wir diesen durchschreiten „müssen“. Immer wieder zucken wir das Handy um eine Aufnahmen zu machen. Am Ende des Weges führt erneut ein Bohlenweg rechts durch matschiges Torfgebiet.
Der Holzweg ist zwischendurch mal unterbrochen, aber bei dem schönen Wetter kann man gut über den Matsch schreiten. Man wandert einen Bogen und kommt letztlich auf den ursprünglichen Weg heraus.
Nun sind wir wieder auf dem breiten Asphaltweg auf dem wir zunächst waren und unsere Pause gemacht hatten. Aber rund 2 km entfernt. Wieder sind es deutlich zu viele Kilometer geworden als wir
vorhatten und wir machen uns auf dem Weg zur Ferienwohnung. Aber egal – es war wieder eine wunderschöne Wanderung, diesmal überwiegend in Ost-Belgien.