Die Vorbereitung ist abgeschlossen. In meinen Augen eine meiner besten seit ich Marathon laufe. Jetzt beginnt die Regenerationsphase, jetzt heißt es die Beine mehr oder weniger still halten.
Fünf Läufe über 30 km, davon 2 über 35 km! Alles in einen ruhigen Tempo. Die Vorbereitung lief so perfekt, ich würde mir ohne weiteres eine Zeit deutlich unter 3:30 Std. zutrauen. Doch das ist nunmal nicht das Ziel und auch nicht der Grund warum ich nochmal einen Marathon laufe, sondern weil ich dazu beitragen möchte vielen Läufern die 3:59:xx zu ermöglichen. Zwischendurch musste man immer wieder mal den einen oder anderen Spruch hören oder lesen: Ich dachte Du wolltest keinen Marathon mehr laufen...
Aber wer genau gelesen hat, ob im Blog oder in anderen sozialen Netzwerken: Ich habe immer betont, es ist nie ausgeschlossen, das ich oder wir einen Marathon laufen - ob einen Fun-Lauf im Ausland oder etwas ganz besonderes. Gemäß: Sag niemals nie! Deshalb verstehe ich manche Sprüche einfach nicht. Dieses ist auch der Grund, weshalb ich mich läuferisch fast ganz aus Facebook verabschiedet habe. Ich brauche keine Beweihräucherung! Das ständige: Alles ist gut, alles ist besser, alles schneller weiter und mehr - und nix gönne ich von Herzen jemand anderen. Diese Einstellung ist nicht mein Ding. Denn genau das Gegenteil ist bei mir der Fall. Ich werde mich mit jeden, der mit uns in der Gruppe 4:00 Stunden in Münster gelaufen ist und sein Ziel erreicht hat freuen und beglückwünschen. Das ist derer Tag und den sollen sie genießen, denn auch wenn sie sich an uns halten, letztlich laufen muss es jeder allein laufen.
Es fanden auch einige richtig toll, als Pacemaker zu laufen - ob mein Schatz oder Corinna und Hubert. Und da war auch der eine oder andere Spruch für mich eine gute Unterstützung! Danke !
Vielleicht lag es auch daran, dass diese Vorbereitung ohne irgendeinen Druck lief. Keine Zeitvorgaben, keine Trainingseinheiten wo der Erwartungsdruck hoch war, kein Klotzen nach Kilometern. In den vergangenen Jahren war in der Marathon-Vorbereitung oft Wochenumfänge von über 100 km dabei. Dieses Mal war die intensivste Woche mit 78 km, zumeist verteilt auf 4 Einheiten. Neben einer flotten Einheit, einer regenerativen und einer auf Waldboden, waren lediglich die langen Läufe intensiver. So habe ich in diesen 12 Wochen kaum muskeläre Probleme gehabt oder andere Wehwechen. Lediglich eine Blockade im Rücken, die aber schnell gelöst war.
Aber ich freue mich auch auf wieder kürzere Wochenend-Trainingsläufe mit Angelika um neue Gegenden kennenzulernen. Diese "Long Runs" sind einfach zeitintensiv und sollen nicht ständig sein. Denn genau dann, so bin ich mir sicher, würden die muskelären Probleme wieder kommen. Manchmal war es einfach zu viel 4 bis 5 Marathons in einem Jahr zu laufen und diese meist auf schnelle Zeit. Vielleicht werde ich ja im kommenden Jahr nochmal den Pacemaker machen, vielleicht auch einen Marathon, wenn man mal einen Startplatz gewinnt. Aber nie wieder in so einer Intensivität, wie es früher mal war. Wie sagt man so schlau: Manchmal ist weniger mehr.