Laufen im Urlaub war in den vergangenen Jahren eher kein Training sondern ein Sightseeing-Genuss-Laufen ! Viel sehen, auf einer längeren Distanz, in nicht alzu langer Zeit. Wo manche einen Tagesspaziergang herausmachen, hieß es für uns, Laufschuhe anschnüren und los, bis zum Frühstück zurück zu sein.Hier kommt es bei uns nicht darauf an, irgendwelche spezifischen Einheiten wie Intervalle, Crescendo oder Steigerungsläufe zu machen, sondern einfach nach Gefühl.
War der Urlaubsabend zu lang geworden, der Wein zu reichlich, so hieß es einfach auch mal lockeres Loslaufen und den neuen Tag schön zu beginnen.
Für uns heißt es im Urlaub zumeist "Zusammenlaufen". Auch wenn wir die längeren Läufe zu Hause mittlerweile mehr oder weniger fast komplett gemeinsam läuft, so ist dies im Urlaub fast ausschließlich. Gemeinsam Eindrücke verschaffen, gemeinsam Erleben. Was kann es schöneres geben ?
Im Winterurlaub der vergangenen Jahren haben wir so ein paar Strecken rund um Playa del Ingles abgesteckt, nichts spektakuläres, aber trotzdem schön. Die erste Route beginnt an der Strandpromenade die lang gezogen über einige Kilometer geht. In der einen Richtung am Wasser entlang nach San Agustin. Die andere Richtung zu den Dünen von Maspalomas. Wer jetzt denkt Strandpromenade - das ist flach, sieht sich getäuscht. Es geht öfter knackig bergauf - und ab. Zwei unterschiedliche Strecken wie sie kaum sein können. Die Strecke bis hinter San Agustin geht teilweise entlang an Klippen, selbst in den Tagesstunden mit weniger Spaziergänger als in der Touristenhochburg Playa del Ingles. In diesem Streckenabschnitt kann man auch abseits des Laufens die Seele baumeln lassen und nur die Atmosphäre der herankommenden Wellen genießen. Man glaubt es kaum, weil man nur ein paar Kilometer entfernt ist, aber hier ist das Wetter meist ein wenig rauher. Scheint über Playa del Ingles die Sonne, kann es hier bewölkt sein, meist auf jeden Fall windiger. Rund 4,5 km lang beginnend von den Abwärtstreppen in Playa del Ingles geht es in diese Richtung. Somit eine schöne 9 bis 10 km lange Runde. In Höhe des Einkaufscenter Tropical hat man zudem gegen Ende einen sehr knackigen Anstieg zu bewältigen. Hat man dies geschafft, darf man sich als Belohnung auf das Frühstück im Hotel freuen.
Der Promenaden-Lauf in Richtung Dünen ist ein wenig kürzer, beginnt mit vielen Treppen runter in Höhe des Playa-Platzes um dem Cafe Ciao Ciao und auf der anderen Straßenseite sofort wieder hoch. Hier wirds somit sofort anstrengend, es sei denn man startet zunächst gehend. Die Strecke in Richtung Dünen ist eine ganz andere als nach San Agustin. Hier hat man sofort einen Blick über dieses Naturschauspiel der Dünen. Nachdem man oben nach den Treppen gestartet ist, bleibt es nahezu flach. Rund 3 km Lauf ist dieser Pendelkurs, wärs mag hat zum Schluss natürlich wieder die besagten Treppen und hat eine 6 km-Runde. Wer mehr möchte, baut einfach die San Agustin-Runde mit ein.
Eine weitere Runde ist der Lauf am Meer entlang in Richtung Faro oder sogar noch weiter in Richtung Meloneras. Aber hier muss man darauf achten, das Ebbe ist oder zumindest Ebbe beginnt. Dann läuft man meist auf harten Sand am Wasser, auch wenn zwischendurch auch mal Abschnitte mit Steine auftauchen. Von diesem Lauf könnt ihr auch unten in der Bildergalerie einiges sehen. Die Strecke bis Faro ist 5,5 km lang, nach Meloneras 7 km. Also könnt ihr selbst gestalten, sollen es nur 11 oder sofort 14 km werden. Ist keine Ebbe, kann es richtig hart werden. Durch den tiefen Sand ist es sehr anstrengend und gerade bei Flut zudem sehr windig. Bei einem mehrwöchigen Urlaub sollte man daher sofort entscheiden, wann man dies macht - weil vielleicht irgendwann die Gelegenheit zu einem traumhaft schönen Lauf nicht mehr unbedingt gegeben ist. Für uns war dies in der 3. Urlaubswoche, wo wir zur letzt wieder auf die San Agustin-Runde ausgewichen.
Nach den letztjährigen Rennsteig-Marathon war es nicht mehr beabsichtigt in nächster Zeit einen Marathon zu laufen. Auf jeden Fall keinen auf eine persönliche Zeit mit einem gezielten strapazierten Training. Nunmehr wurde ich nach einem Jahr im Urlaub per Mail überrascht, dass ich als Pacemaker für den Münster-Marathon eingeteilt bin. Vor 2 Jahren war ich dort regestriert worden, aber nicht mehr daran gedacht. "Man soll nie nie sagen", dass Motto hatten wir sehr oft bei vielen Gegebenheiten im Urlaub. Nunja - irgendwie reizt einen auch die Aufgabe vielen Läufer zu einer 3:59:xx zu bringen. Auch wenn ich aus so einen Marathon-Training sehr lange raus bin. Ich glaube schon daran, dies gut zu machen. Klar ist auch: Dafür muss ich in nächster Zeit zumindest ein wenig mehr trainieren und vor allen Dingen, diese Pace so gleichmäßig wie möglich hinzubekommen. Das Training beginnt......in den nächsten Wochen werde ich hier im Blog mal ein wenig darüber berichten.